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Wasserstrassen: Flüsse der Welt
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Wasserstrassen Flüsse Bangladesh
Bangladesh Charland: Inseln im Gangesflussystem Klimawandel, Sundarbans
Projektgebiet Adaption Initiative: Mujibnagar Union (Upazila Char Fasson, Bhola Distrikt)
Die Sundarbans unter Druck
UNDP Project/Programme Proposal to the Adaption Fund
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Flusssysteme der Welt
Charland: Inseln im Gangesflussystem

Menschen im Gangesdelta sind den Folgen des Klimawandels ausgesetzt

in Bangladesch werden zwei Arten von Inseln unterschieden.

Küsteninseln: Sie heissen englisch Coastal chars und liegen vor der Küste. Die Küsteninseln sind den Gezeitenkräfte und bsonders stark den Wirbelstürmen ausgeliefert.

Flussinseln: Sie heissen englisch Riverine chars. Sie werden von Flüssen umflossen. Die Flussinseln in Küstennähe sind besonders stark den Gezeiteströmen und den Flusshochwassern ausgesetzt. Die Flussinseln in Gebirgsnähe sind den Schwankungen des Flusspegels bei der Schneeschmelze unterworfen.

Der «Adaptation Fund» hat an seiner Sitzung im März 2019 in Bonn (Deutschland) beschlossen, Bangladesh mit 10 Millionen USD in seinem Bemühungen zu unterstützen, die Auswirkungen des Klimawandels auf den sogenannten Charland-Inseln im Gangesdelta zu mildern.

Die Bangladesh zum ersten Mal zugesprochenen Geldmittel sind für Projekte vorgesehen, welche in der Klimawandel-Strategie und dem Aktionsplan der Regierung festgelegt sind.

Die UN-Entwicklungsorganisation UNDP hilft dem Land, die in den «Sustainable Development Goals 2030» festgelegten Ziele zu erreichen.

Die SDG 2030 legen fest, dass die Länder neben Massnahmen gegen die Folgen des Klimawandels u.a. auch solche gegen die Armut und gegen die Ungleichheit der Geschlechter ergreifen müssen.

Bangladesh hat dem «Adaptation Fund» innovative Lösungsvorschläge unterbreitet, in welchen Anpassungsmassnahmen auf Gemeindeebene sowie im Bereich der Ökosysteme aufgezeigt werden. Die Massnahmen verfolgen das Ziel, die Bevölkerung und die Naturräume vor den negativen Auswirkungen des Klimawandels zu schützen.

Auf den Chars im Ganges in den Distrikten Rangpur und Bhola leben rund 340'000 Menschen in den vorgesehenen Projektgebieten. Das Projekt «Adaptation Initiative for Climate Vulnerable Offshore Small Island and Riverine Charland in Bangladesch» soll auch ihnen ein weniger gefährliches Leben ermöglichen.

Projektziele:

Bau von Häusern, welche den Sturmwinden und den Flutwellen widerstehen können.
Neubau und Instandstellung von Uferschutzbauwerken
Bau von Regenwassersammmelanlagen für die Trinkwasserversorgung und für Bewässerungszwecke im Hausgarten
Elektrifizierung mit gemeindeigenen Stromerzeugungs- und Stromverteilanlagen
das Erstellen von Risikokarten und die Installation eines Frühwarnsystems
Information der Bevölkerung über die Katastrophenvorsorge und die Verhaltensweisen im Katastrophenfall
Projektgebiet: Mujibnagar Union im Upazila Char Fasson (Bhola Distrikt)

Der Fond wurde 2010 im Rahmen des Kyoto Protokolls des UNFCCC (UN Framework Convention on Climate Change) gegründet. Der Fond fördert weltweit Projekte mit dem Ziel, die Folgen der Klimaerwärmung zu vermindern.

Neben Bangladesh wurden vom der Fondverwaltung auch finanzielle Mittel für Projekte in Armenien, die Dominikanischen Republik und im Westbalkan bewilligt, welche mithelfen, die Vereinbarungen des Pariser Klimabkommens von 2015 umzusetzen.

Quelle : UNDP , $10 million for vulnerable Bangladeshi small islands, 2. April 2019
Text: RAOnline

in Bangladesch lebten 2018 rund 160 Millionen Einwohner auf einer Fläche von 147'570 km2. Mit einer Bevölkerungsdichte von 1085 Einwohner pro km2 (Schweiz: ca. 200 E./km2) ist Bangladesh eines der am dichtesten besiedelten Länder der Welt. Eine noch höhere Bevölkerungsdichte weist zum Beispiel Malta auf.

64% der Bevölkerung lebt in ländlichen Gebieten. Die Landflucht ist allerdings beträchtlich. Rund 3% der Bevölkerung verschiebt ihren Lebensmittelpunkt jährlich von den ländlichen in die urbanen Siedlungsräume. Mit der zunehmenden Verstädterung wuchs auch die Wirtschaft stark (ca. 6% jährlich seit 2008). Durch die Erhöhung der Wirtschaftsleistungen konnte Bangladesh den Anteil der unter Armutsgrenze lebenden Einwohnenr von 48% im Jahr 2000 auf rund 24% im Jahr 2016 senken.

Die Rechtsgleichheit von Männern und Frauen hat sich in Bangladesch unterschiedlich entwickelt. In der Politik nehmen Frauen einen wichtigen Platz ein. Ausserhalb der Politik geniessen Frauen nach wie vor einen geringeren Status als Männer. Frauen bekommen geringere Löhne und weniger Jobangebote. Sie haben im Allgemeinen einen schlechteren Zugang zum Gesundheitssystem. Die Ungleichheit der Geschlechter ist auf mehrere Gründe zurückzuführen:

- die traditionellen Geschlechternormen
- das patrilineare, patriarchisch gestaltete Verwandschafts- und Erbsystem
- eine schwach auf die Rechtsgleichheit ausgestaltete Gesetzgebung

Bangladesh hat im Süden eine Küstenlinie zum Golf von Bengalen von ungefähr 720 km Länge. Zwei Drittel der Landesfläche liegt weniger als 6 m über dem Meeresspiegel. Die Böden bestehen mehrheitlich aus Sedimentmaterial, welche die drei Flüsse Ganges, Brahmaputra und Meghan (GBM) aus dem Himalaja in die Ebenen geschwemmt und abgelagert haben. Der Brahmaputra heisst in Bangladesch Jamuna und der Ganges Padmar.

Das leicht erodierbare Material ist einem ständigen Prozess von Ablagerung (Sedimentation) und Abtragung (Erosion) ausgesetzt. Die Flusslandschaft und die flussnahen Gebiete werden durch die Naturkräfte fortlaufend umgestaltet. In den Flüssen und entlang der Küstenlinie sind unzählige Inseln, Chars (engl. riverine chars und coastal chars) genannt, entstanden.

Das küstennahe Netz der Flussläufe wird durch die Gezeitenkräfte beeinflusst. Es sind Ästuare entstanden, in welchen täglich Ebbe und Flut das Leben von Menschen und Tieren mitgestalten. Viele der Flussinseln sind bewohnt und in administrative Zonen aufgeteilt.

Nationale Prioritäten der Regierung von Bangladesh (umschrieben im «Bangladesh Climate Change Strategy and Action Plan (BCCSAP)» und «Nationally Determined Contribution (NDC)».

Ernährungssicherheit, Lebensunterhalt und Schutz der Gesundheit
ein nachvollziehbares Katastrophenmanagement
Management der Küstenzonen, inklusive der Kontrolle der Bodenversalzung
Hochwasserkontrolle und Erosionschutz
klimabeständige Infrastruktur
Elektrifizierung der ländlichen Gebiete
verbessertes Frühwarnsystem
verbesserte Katastrophenprävention und mehr Schutzbunker
Schutzmassnahmen gegen die Auswirkungen der tropischen Zyklone und der Sturmfluten
Massnahmen zum Ausbau der klimabeständigen Infrastrukturbauten und der Kommunikationsnetze
Massnahmen zur Förderung der klimabeständigen Bauweise im Haus und Wohungsbau
Massnahmen zum Ausbau der klimabeständigen Infrastrukturbauten und der Kommunikationsnetze
Förderung der Forschung und der Verbreitung von klimastressresistenten Kulturpflanzen
Quelle : Ministry of Environment, Forest and Climate Change (MoEFCC) December 27th, 2018
ADAPTION FUND, REQUEST FOR PROJECT/PROGRAMME FUNDING FROM THE ADAPTATION FUND
Text: RAOnline

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Die Sundarbans unter Druck

Die einzigartige Naturlandschaft m Südrand des Gangesdelta ist nicht nur als Folge der Auswirkungen des Klimwandels in Gefahr, auch menschliche Aktivitäten bedrohen das Ökosystem.

Die Sundarbans galten während Jahrhunderten als unbewohnbar. Raubtiere wie der Tiger und allerlei Insekten schreckten die Menschen ab. Erst im 20. Jahrhundert drangen als Folge des Bevölkerungsdrucks Menschen in das Gebiet ein. Die Siedler waren mehrheitlich landlose, sehr arme Menschen, welche in den Sundarbans vom Fischfang und einem bescheidenen Gartenbau lebten.

Die fischreichen Kanäle und Flussarme wurden jedoch bald für den kommerziellen Fischfang genutzt. Die Fischbestände gingen durch die Fischerei der Geschäftsleute drastisch zurück. Die Geschäftemacher entdeckten bald die Garnelenzucht als neues einträgliches Businessmodell. Sie legten entlang der Flussarme ausgedehnte Garnelenfarmen an, welche sie reichlich mit Salzwasser versorgten. Die noch in den Flussarmen vorhanden Fische vermochten die Siedlerfamilie kaum mehr zu ernähren. Viele Siedler liessen sich deshalb von der wachsenden Garnelenindustrie anwerben. Die Einheimischen sammelten in den natürlich Gewässern die Garnelenlarven ein und verkauften diese den Garnelenfarmen. Im Sammelgut befanden sich jedoch oft auch viele sehr kleine Jungfische und Fischeier. Die Fischbestände konnten sich deshalb nicht mehr erholen. Ganze Flussabschnitte in der Nähe der Garnelenfarmen waren beinahe ohne Fische. Zusätzlich verunreinigte das in die Garnelenbecken zugeleitete Salzwasser die Süsswasserreserven im Grundwasserhorizont und brachte darüber hinaus die Mangroven zum Absterben.

Mangroven können im Brackwasser einer Gezeitenküste wachsen. Wasser mit einem zu hohen Salzgehalt ertragen selbst die Mangroven nicht. Der Mangrovenwald ist allerdings der unabdingbare Küstenschutz, welcher das Leben entlang der Sundarbanküste erst ermöglicht.

Die Regierung versucht, mit Zucht- und Fangverboten und Schonfristen die unheilvolle Entwicklung zu stoppen.

Umwelt und Wasser
Gestaltung der Landschaften durch Fliessgewässer
Bangladesh: Naturereignisse vergrössern die Armut

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Quelle: UNDP
Project/Programme Proposal to the Adaption Fund
Adaptation Initiative for Climate Vulnerable Offshore Small Islands and Riverine Charland in Bangladesch
Report , 91 pages, english
2.6 MB PDF Download
Informationen über Bangladesch
Klimadiagramme Bangladesh
Der Klimawandel beeinträchtigt die Zukunft der Kinder in Bangladesch
2019 Zyklon Fani (Indien und Bangladesh)
2009 Zyklon Aila (Bangladesh und Indien)
2007 Zyklon Sidr (Bangladesh)
Globaler Klima-Risiko-Index Bangladesh 2009
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