 |
Erdbeben Indonesien |
 |
Erdbeben - Tsunamis Weitere Informationen |
|
Lombok (Indonesien)
28.7. bis 19.8.2018 |
 |
Die Insel Lombok, welche in den Kleinen Sundainseln in Indonesien liegt, wurde im im Juli und August 2018von einer Serie von Erdstössen erschüttert. Drei Erdbeben hatten eine Stärke von M 6,5 und höher. Die Hauptbeben wurden von zahlreichen Nebenbeben begleitet. |
Am 28. Juli 2018 (29. Juli 2018 Lokalzeit) ereignete sich im Norden von Lombok ein Erdbeben der Stärke M 6,5. Bei diesem Erdbeben verloren 20 Menschen (davon ein Ausländer) ihr Leben, 424 wurden verletzt und über 10'000 Menschen aus ihren Wohnungen vertrieben.
Dem Erdstoss vom 5. August 2018 mit der Magnitude M 6,9 folgten mehr als 120 Erderschütterungen. Eine Tsunamiwarnung wurde 2 Std. nach dem Hauptbeben wieder aufgehoben. Nach ersten Angaben der Behörden starben bei diesem Naturereignis 91 Menschen und 209 Menschen wurden verletzt. Die Verantwortliche befürchten, dass sie unter den Trümmer weitere Opfer finden werden.
Der Erdstoss zu Beginn des Monats August verschlimmerte die Schadens- und die Versorgungssituation im Katastrophengebiet beträchtlich.
Am 9. August 2018 wurde ein Nachbeben mit der Stärke M 6,2 und am 19. August 2018 ein Beben der Stärke M 6,3 (nach BNPB M 6,5) um 11.06 Uhr Lokalzeit und ein Beben der StärkeM 6,9 (MMI: Intensität VI-VII ) um um 19.56 Uhr Lokalzeit registriert. Bis am 24. August 2018 wurden insgesamt 1'089 Nachbeben mit verschiedenen Herdzentren und Intensitäten aufgezeichnet.
Am 31. August 2018 erschütterte um 10.30 Uhr Lokalzeit ein M 5,1-Erdbeben mit einem Epizentrum in der Nähe der Hauptstadt Mataram die Insel Lombok.
 |
Quellen: National Disaster Management Agency (BNPB) und UNOCHA |
Text: RAOnline |
2018: Erdbebenserie auf der Insel Lombok
in Indonesien |
 |
REGION |
LOMBOK, Nusa Tenggara Barat, Indonesien |
DATUM |
28.07.2018 (29. Juli 2018 Lokalzeit) |
HERDZEIT |
22:47 UTC (MEZ= UTC +1 h) (Lombok: MEZ + 7 h / Sommerzeit: MEZ + 6h ) |
BREITE |
8,16° S |
LÄNGE |
116,40° E |
TIEFE |
13 km |
MAGNITUDE |
M
= 6.5 |
REGION |
LOMBOK, Nusa Tenggara Barat, Indonesien |
DATUM |
5.08.2018 |
HERDZEIT |
11:46 UTC (MEZ= UTC +1 h) (Lombok: MEZ + 7 h / Sommerzeit: MEZ + 6h ) |
BREITE |
8,30° S |
LÄNGE |
116,48° E |
TIEFE |
15 km |
MAGNITUDE |
M
= 6.9 |
REGION |
LOMBOK, Nusa Tenggara Barat, Indonesien |
DATUM |
19.08.2018 |
HERDZEIT |
14:56 UTC (MEZ= UTC +1 h) (Lombok:MEZ + 7 h / Sommerzeit: MEZ + 6h ) |
BREITE |
8,32° S |
LÄNGE |
116,63° E |
TIEFE |
21 km |
MAGNITUDE |
M
= 6.9 |
Quelle:
GFZ, 28. August 2018 |
 |
Aktuelles Beben
Am 19. August 2018 fanden zwei Erdbeben auf der Insel Lombok in Indonesien statt, die die Stärke M 6,3 und M 6,9 (MMI: Intensität VI-VII ) erreichten. Die Tiefe beider Beben wird von GEOFON am GFZ mit etwa 20 km angegeben.
Schon am 5. August 2018 und davor am 28. Juli 2018 ereigneten sich starke Erdbeben auf Lombok mit den Magnituden M 6,9 und M 6,5, welche vom GFZ in etwa 13 km Tiefe geortet wurden.
Alle Hauptbeben der ungewöhnlichen Erdbebensequenz erzeugten zudem eine Vielzahl von Nachbeben mit Stärken über M 5.
Die Erdbeben aktivieren dabei geologische Schwächezonen in geringer Tiefe entlang der touristisch erschlossenen, vulkanischen Inselkette im südlichen Indonesien. Sie sind aber auch von Bedeutung wegen der Nähe zu aktiven Vulkanen auf Lombok und Sumbawa, welche in historischer Zeit(siehe: Rinjani auf Lombok und Tambora auf Sumbawa) jeweils starke Ausbrüche von globaler Bedeutung hervor gebracht hatten. |
|
Seismotektonik
Hauptursache der Erdbeben und Vulkanbildung in Bereich der Inseln Java, Bali, Lombok, Sumbawa und Flores in Indonesien ist die Subduktion der ozeanischen Lithosphäre der Australisch-Indischen Platte unter den kontinentalen Schelf der Sunda Platte mit einer Geschwindigkeit von 25-65 mm/Jahr. Diese Subduktionsbeben liegen im Bereich von Lombok ca. 100 km tief und zeigen eine nach Norden gerichtete Subduktion. Aus der Herdflächenlösung und der Tiefe der aktuellen Lombok Beben vom 19.8.2018, 5.8.2018 und 28.7.2018 ist zu erkennen, dass diese Beben jedoch auf einer flachen, einer nach Süden gerichteten Bruchzone stattgefunden haben und einer flachen Aufschiebung entsprechen.
Bei den aktuellen Beben auf Lombok handelt es sich um flache Überschiebungen (Obduktionen), wie sie häufig bei Kollisionen einer ozeanischen Lithosphäre und einer kontinentalen Lithosphäre auftreten. Diese Überschiebung erzeugt im Bereich der Inseln Lombok, Sumbawa und Flores ein tiefes Becken und einen Graben, der nördlich der Insel Flores im Osten bis zur Insel Lombok weiter im Westen zu verfolgen ist. Diese Überschiebung kann zu starken Erdbeben führen, wie das MW=7,8 Beben bei der Insel Flores am 12. Dezember 1992 zeigt.
Erdbeben entlang der Subduktionszone vor Indonesien sind häufig. Die letzten Starkbeben entlang der Subduktionszone fanden 1977 (MW=8,2), 1994 (MW=7,8) und 2006 (MW=7,7) statt. Sie können aufgrund ihrer geringen Tiefe und dem Tiefseegraben südlich von Indonesien zu Tsunamis führen, wie das Beben in 2006 zeigte. Zu diesem Subduktionssystem gehören auch Tiefbeben, wie das Ms=7,9 Beben vom 17. Juni 1996 nördlich der Flores Inseln in 500 km Tiefe.
Seismische Gefährdung
Die seismische Gefährdung der Insel Lombok wird sowohl von der Subduktionszone im Süden der Inselkette als auch durch flache Erdbeben nördlich von Lombok bestimmt. Sie ist bisher als geringer eingeschätzt, als im Vergleich zu den Nachbarinseln Java oder Bali. Die jetzigen Beben waren mit 13 km und 20 km Tiefe flach und fanden direkt unter der Insel Lombok statt. Flache Erdbeben dieser Stärke können zu starken Erschütterungen an der Oberfläche führen, die Schäden an Gebäuden verursachen und zu Hangrutschungen führen können.
Die Insel Lombok und Sumbawa tragen auch eine signifikante vulkanische Gefährdung. So hat der Vulkan Rinjani auf Lombok im Jahr 1257 die vermutlich stärkste holocene Vulkaneruption weltweit hervorgebracht, welche den Beginn der sogenannten kleinen Eiszeit zwischen 1275 und 1300 eingeleitet hatte. Der Vulkan Tambora auf der östlichen Nachbarinsel hatte in 1815 einen starken Ausbruch, welcher in Europa das Jahr ohne Sommer verursachte. Die Erdbebensequenz auf Lombok zwischen dem 28. Juli und 19. August 2018 hat viele hundert Todesopfer gefordert und starke Schäden verursacht. Stärkere Tsunamis wurden nicht ausgelöst.
Quelle:
Text GFZ, 1. Oktober 2018 |
Benutzte Quellen: GEOFON, GSHAP, World Stress Map, USGS, GeoNames, Bird, P. (2003), ETOPO1, SRTMGL3 |
Die Erdbebenserie und ihre Folgen |
 |
Die Menschen auf Lombok wurden im 2018 auf eine harte Probe gestellt. Sie mussten bis Ende August 20185 heftige Erdstösse und über1'000 Nachbeben über sich ergehen lassen. 75% aller Häuser auf der Insel weisen laut Beobachtungen von Hilfswerken Gebäudeschäden auf. Im Norden sind die Schäden noch grösser. 90% der Häuser sind in dieser Region beschädigt. Es gibt Dörfer, wo kein einziges Haus mehr steht. Die Küstenbewohner sind besonders beunruhigt. Aus Angst vor einer Tsunami sind die meisten in höher gelegene Regionen gezogen.
"Wir sind müde, aber wir müssen stark sein", sagt eine Besitzerin einer Teestube im Mataram. "Und wir sind stark"!, ergänzt sie.
Die Bevölkerung ist durch die ständigen Erderschütterungen traumatisiert. Viele Menschen leben aus Furcht vor weiteren Erdstössen unter freiem Himmel, was die Opferzahlen bei den Nachbeben zu vermindern half. Das Einstürzen von Häusern war die Hauptursache für den Tod von vielen Menschen. Einige Personen, so die Behörden, erlitten als Folge der Erdbeben eine Herzattacke und ein Herzstillstand führte zum Tod.
Das M 6,3-Beben(nach BNPB M 6,5) vom 19. August 2018 um 11.06 Uhr Lokalzeit erhöhte die Opfer- bzw. Schadensbilanz laut BNPB zusätzlich um 1 Todesopfer, 1 verletzte Person, 1'054 schwer und 646 leicht beschädigte Häuser. Das M 6,9-Beben (MMI: Intensität VI-VII ) vom 19. August 2018 um 19.56 Uhr Lokalzeit forderte auf Lombok weitere 4 Todesopfer. Auf der Nachbarinsel Sumbawa verloren bei diesem Ereignis 6 Menschen ihr Leben. Zusätzliche wurden auf Lombok und Sumbawa zusammen weitere 7 Häuser schwer, 5 moderat und 139 leicht beschädigt.
Diese im Anbetracht der Heftigkeit der beiden Beben vom 19. August 2018 moderaten Zahlen zeigen, dass sich die Mehrheit der Bevölkerung durch die früheren Ereignisse sensibilisiert bereits in sicheren Zonen aufhielt bzw. die meisten Häuser schon vor den neuen Erdstössen beschädigt waren.
Zahlen für Lombok vom 24.08.2018 (National Disaster Management Bureau (BNPB):
- 555 Todesopfer
- 14'033 verletzte Personen
- 431'416 Menschen ohne Wohnungen
- 67'857 zerstörte Häuser
 |
Quelle: National Disaster Management Agency (BNPB), 24. August 2018 |
Text: RAOnline |
Touristenziel Lombok
Lombok ist im Gegensatz zu seiner westlichen Nachbarinsel Bali weniger touristisch entwickelt. Wie auf Bali bestimmen die Reisfelder das Landschaftsbild und der Alltag wird häufig von Bräuchen und Traditionen geprägt. Die Ureinwohner der Insel, die Sasak, pflegen noch die traditionelle Handwerkskunst wie die Weberei oder das Töpfern. Hauptattraktionen der Insel sind die vielen malerischen Küstenabschnitte mit den sandigen Stränden sowie die Naturschönheiten im Mount Rinjani Nationalpark.
Die drei Gili-Inseln galten bereits als Geheimtipp als der Badort Kuta auf Bali noch ein verschlafenes Nest war. Heute haben sich die einsamen Reisenden aus der längst vergangenen Hippikultur sowohl aus Kuta in Bali wie aus Gili Air verabschiedet. Während sich in Kuta auf Bali eine Vergnügungskultur wie etwa im Süden von Mallorca ausgebreitet hat, finden die Besucher auf den Gili-Inseln noch etwas mehr Ruhe. Noch!
nach
oben
Zirkumpazifischer «Ring of Fire»
|
 |
Der zirkumpazifische Feuerring erstreckt sich über eine Länge von rund 40'000 km rund um den Pazifischen Ozean. Der Feuerring durchquert 40 Länder. Entlang der von Subduktionsprozessen absinkender Erdplatten erzeugten Bruchlinien sind Hunderte von aktiven und passiven Vulkanen aufgereiht. Einige dieser Vulkane gehören zu den gefährlichsten auf unserem Planeten.
 |
Indonesien liegt im sogenannten "Ring of Fire". Mitten durch das Inselreich von Indonesien verläuft die Grenze von zwei erdbebenaktiven tektonischen Plattengrenzen. Die Bruchlinien gehören zum zirkumpazifischen "Ring of Fire". Plattengrenzen werden häufig von aktiven Vulkanen gekennzeichnet, daher der Name "Feuerring". Indonesien hat zahlreiche bekannte Vulkane (siehe: Vulkanbilder). |
|
 |
Vulkane auf dem Pazifischen Feuerring |
|
 |
nach
oben
 |
Erdbeben und Vulkane in Indonesien |
Informationen über Erdbeben und Tsunamis |
Informationen über Indonesien |
|
 |
nach
oben
Links
|
 |
 |
 |
Externe Links |
Erdbeobachtungssatelliten
|
 |
 |
 |
Externe Links |
|