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3./4. März 2017
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Föhnlage im Alpenraum

Am Freitag, 3. März 2017, befand sich südlich von Irland der Kern eines Tiefdruckgebiets. Über dem nördlichen Balkan hatte sich ein Hochdruckgebiet installiert. Zwischen den beiden Luftdruckzentren wehten die Winde aus südwestlicher Richtung. Die in dieser Luftströmung eingelagerte Warmfront hatte die Schweiz bereits überquert. Mitteleuropa lag im Warmluftsektor dieser Front.

Über der Iberischen Halbinsel schob sich mit nordwestlichen Winden eine Kaltfront vom Atlantik in den den europäischen Kontinent hinein.

Über dem Alpen baute sich im Verlauf des Freitags eine Föhnströmung mit aus südwestlicher Richtung wehenden Winden auf. Auf den Gipfeln der Schweizer Alpen wurden Orkanböen von bis zu 181 km/h gemessen.

Auf der Leeseite der Alpen machte sich der Föhneffekt vor allem in den zentralen und östlichen Gebieten der Voralpen und des Mittellandes bemerkbar.

Isobarenkarte
Isobarenkarte
Böenspitzengeschwindigkeiten Tageshöchsttemperaturen
bis 4. März 2017, 15:38 MEZ am 4. März 2017, 15:38 MEZ
Auswahl Auswahl
Gornergrat 181,4 km/h
Gütsch bei Andermatt 164,2 km/h
Jungfraujoch 161,6 km/h
Derborance bei Sion 141,5 km/h
Titilis bei Engelberg 131,4 km/h
Altenrhein SG 122,4 km/h
Säntis 121,1 km/h
Pilatus bei Luzern 119,9 km/h
Evionnaz VS 117,0 km/h
Ragaz 111,6 km/h
Altdorf 109,8 km/h
Schaffhausen 72,0 km/h
Zug 69,8 km/h
Genève 54,4 km/h
Beznau AG 53,3 km/h
Bern 36,7 km/h
Altenrhein 20,3°C
Bischofszell TG 19,4°C
St. Margreten SG 19,2°C
Luzern 18,6°C
Vaduz 18,5°C
Zürich 18,5°C
Beznau AG 18,0°C
Bad Ragaz 17,9°C
Zug 17,8°C
Schaffhausen 17,4°C
Altdorf 17,1°C
Interlaken 16,1°C
Evionnaz VS 15,7°C
Bern 14,0°C
Neuchâtel 11,4°C
Genève 10,0°C
Quelle: Meteoschweiz, 6. März 2017

In der Nacht vom Freitag , 3. März 2017, auf den Samstag, 4. März 2017, bildete sich über der spanischen Mittelmeerküste ein Teiltief, welches sich im Verlaufe des Samstagvormittags in Richtung Mitteleuropa verschob. Mit dem Teiltief stiess gleichzeitig eine Kaltfront nach Nordosten vor, welche die Schweiz am Samstagnachmittag erreichte.

Am Samstag, 4. März 2017, wehten die Föhnwinde nach der Mittagszeit bis weit ins zentrale und östliche Mittelland hinaus. Die Fahnen an den Masten im zentralen und östlichen Mittelland flatterten in nördliche Richtungen. In den Medien wurde für die in Nordsüdrichtung verlaufende Täler des östlichen Mittellandes eine Sturmwarnung verbreitet.

Über dem Alpenkamm schob sich eine Föhnmauer in die Höhe. Der heftige Föhnsturm trieb vor allem am Samstagnachmittag die Wolken unter der Föhnmauer hindurch bis weit in die Voralpen hinaus. Die Spitzen der Mythengruppe im Kanton Schwyz versanken zeitweise in einer Wolkenschicht. Das Föhnfenster verschob sich gleichzeitig nach Nordosten bis weit ins Mittelland hinaus.

Am Samstagnachmittag wurden im nordöstlichen Mittelland stürmische Winde von über 60 km/h registriert. In Zürich lagen die Böenspitzen bei 77,4 km/h, in Rapperswil bei 82,1 km/h und in Schaffhausen bei 72,0 km/h.

In Schaffhausen fiel der Taupunkt der Luft innerhalb von wenigen Minuten markant ab. Die Luft trocknete stark aus. Die geringe Luftfeuchtigkeit ist ein Hinweis darauf, dass auf die warmen, trockenen Föhnströmung die Nordgrenze der Schweiz erreicht hat. Nach rund einer Stunde begann der Taupunkt wieder anzusteigen.

Die höchsten Temparaturen wurden im St. Galler Rheintal gemessen. In Altenrhein am Bodensee kletterte die Temperatur auf 20,3°C. In den anderen typischen Föhngebieten wie der Region Brienzer- und Thunersee, dem Urner Reusstal und der Linthebene blieben die Temperaturen unter der 20°C-Marke. Im Südtessin lagen die Temperaturen um 11°C.

Am Samstag, 4. März 2017, begannen die Fahnen an den Masten im zentralen Mittelland ihre Richtung zu ändern. Nach 15:30 Uhr zeigten die nach Osten wehen Fahnen allmählich aufkommenden Nordwestwind an. Gleichzeit fiel die Lufttemperatur innerhalb einer Stunden um 5 bis 6°C. Die heranziehende Kaltfront machte sich vereinzelt mit Donnergrollen bemerkbar.

Quelle: Meteoschweiz, 6. März 2017
Text: RAOnline
Luftfeuchtigkeit

Die Werte für die Luftfeuchtigkeit bezeichnen den Wasserdampfgehalt einer Luftmasse.

Der Wasserdampfgehalt wird als relative Luftfeuchtigkeit inProzent oder als absolute Feuchtigkeit in Gramm Wasserdampf pro Kubikmeter Luft angegeben. Für Meteorologen ist der Taupunkt einer Luftmasse wichtig. Der Taupunkt bezeichnet die Lufttemperatur in Grad Celsius, bei welcher der Wasserdampf zu Wassertröpfchen kondensiert.

Aus physikalischen Gründen kann eine Luftmasse bei einer bestimmten Temperatur nur eine gewisse Menge an gasförmigem Wasserdampf aufnehmen. Je höher die Lufttemperatur desto mehr Wasserdampf kann die Luft aufnehmen. Ist die Sättigungsgrenze (= 100% Luftfeuchtigkeit) erreicht, so scheidet die Luft den überschüssigen Wasserdampf in Form von Wassertröpfchen aus. Es bilden sich Wolken von Wassertröpfchen. Diesen Vorgang nennt man Kondensation (= den Übergang der Materie vom gasförmigen in den flüssigen Aggregatszustand). Kühlt eine Luftmasse ab, so kondensiert weiterer überschüssiger, gasförmiger Wasserdampf zu flüssigem Wasser. Die Wolkenbildung verstärkt sich.

Taupunkt

Wärmere Luft kann mehr Wasserdampf aufnehmen als kühlere Luft. Bei einer Lufterwärmung sinkt daher die relative Luftfeuchtigkeit. Die Luft trocknet aus. Je weniger Wasserdampf die Luft besitzt (also je trockener sie ist) , desto tiefer liegt ihr Taupunkt.

Bei 15°C Lufttemperatur und 50% Luftfeuchtigkeit liegt der Taupunkt bei etwa 5°C. Die Luftmasse müsste auf 5°C abkühlen, bis der Kondensationsprozess einsetzen würde. Bei einer Lufttemperatur von 15°C und und einer Luftfeuchtigkeit von 80% liegt der Taupunkt bei etwa 12°C . Besitzt die 15°C warme Luft eine relativ Feuchtigkeit von 100%, so ist die Luft gesättigt. Ihr Taupunkt liegt in diesem Fall bei 15°C.

Meteorologen verwenden häufig die Taupunktdifferenz, um die Luftfeuchtigkeit zu umschreiben. Die Taupunktdifferenz bezeichnet den Unterschied zwischen der mit Thermometern gemessenen aktuellen Lufttemperatur und dem Taupunkt dieser Luft.

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