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Süd-Georgien und die Süd-Sandwich-Inseln
British Overseas Territory of South Georgia & the South Sandwich Islands (SGSSI)
Shackletons Aufenthalt auf der Elefanten-Insel

1915 geriet der britische Polarforscher Ernest Shackleton auf seiner «Imperial Trans-Antarctic Expedition» vor der Antarktischen Halbinsel mit seinem Schiff «HMS Endurance» in Packeisfelder, aus denen es keine Entrinnen gab. Das auf dem Meerwasser schwimmende Eis (Meereis) zerquetschte das Boot im Weddell-Meer. Shackleton driftete zusammen mit weiteren 27 Expeditionsmitgliedern und einigen Rettungsbooten während Monaten auf Eisschollen über die rauhe See, bis sie auf ein unwirtliches, vereistes und felsiges Stück Land trafen. Das vermeintlich rettende Festland war eine Insel, welche wir heute Elefanten-Insel (Elephant Island) nennen.

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Antarktisches Eisschild und die Antarktischen Schelfeise
Meereisflächen in der Arktis und der Antarktis

Als Shackleton 1915 im Packeis in Seenot geriet, hatten zuvor bereits zahlreiche Polarforscher (Cook, Smith, Bransfield, Bellingshausen, Palmer, Davis, Weddell, Beaufoy, Biscoe, Scott, Amundsen usw.) bereits einige Informationen über den Antarktischen Kontinent gesammelt. Der Kenntnisstand war jedoch immer noch sehr dürftig.

Shackleton nutzte für seine «Imperial Trans-Antarctic Expedition» und seine spätere Rettungsaktion zur Insel Süd-Georgien Informationen, welche er selbst und andere Polarforscher in früheren Jahren über diese Region gesammelt hatten. Bei seiner Durchquerung von Süd-Georgien (Shackleton Crossing) half ihm eine Kopie einer Kartenskizze, welche einen Deutsche Expedition im Jahr 1911 aufzeichnet hatte.

Kapitän James Cook umsegelte auf seinen Forschungsreisen 1772-1775 als erster der gesamten Antarktischen Kontinent. Auf seinen Fahrten hat er den Kontinent mit seinen Landmassen nie gesehen Die Antarktis war in diesen Zeiten, wo selbst die Wortschöpfung «Klimawandel» noch unbekannt war, auch im Antarktischen Sommer von November bis März von Packeis eigehüllt. Man nimmt an, dass im Jahr 1820 Mitglieder einer zirkumantarktischen, russischen Schiffsexpedition unter der Führung von Bellingshausen die ersten Menschen waren, welche die Landmassen zu Gesicht bekamen. 1897-1899 musste der Belgier De Gerlach mit einem Schiff in der Bellinghausen-Meer überwintern, weil ihn das Packeis eingeschlossen hatte.

Der Brite Borchgrevink und seine Mannschaften waren auf ihrer Expedition, welche von 1898-1900 dauerte, für die erste Überwinter auf dem Antarktischen Festland verantwortlich.

Die unbewohnte Elefanten-Insel ist 47 km lang und 27 km breit. Sie liegt etwa 250 km von der Nordspitze der Antarktischen Halbinsel, zirka 1'000 km von der Südspitze Südmerikas bei Kap Hoorn und rund 1'300 km von der Westspitze von Süd-Georgien entfernt. Der höchste Punkt der Insel ist mit 970 m ü.M. der Mount Pendragon am Südende der Insel. Die zweithöchste Erhebung , der 945 m hohe Mount Elder liegt 6 km Kilometer weiter nordöstlich.

Auf der Insel gibt es heute lediglich noch eine bescheidene Forschungsstation, in welcher in den Sommermonaten Forscherinnen und Forscher leben. Die übrigen von Menschen errichteetn Gebäude auf der Insel wurden wieder aufgegeben und verlassen.

Der Namensgebung der Insel, welche aus dem Weltraum einem Elefantekopf mit Rüssel ähnelt, ist nicht geklärt. Möglicherweise waren die Seelefanten an der Küste Namenspaten.

Die Bilder von der Elefanten-Insel wurden am 13. Dezember 2020 vom Instrument OLI (Operational Land Imager) an Bord des NASA-Satelliten Landsat 8 aufgenommen.

Auf der Insel, welche ab und zu von Forschern und Kreuzfahrtschiffen besucht wird, leben nur wenige Tiere und wachsen kaum Pflanzen. Die Tierwelt wird von Züglpinguinen und Eselpinguinen sowie Seehunden geprägt.

Die Insel ein Teil der Scotia-Platte und besteht teilweise aus metamorphen Phyllien, Blau- und Grünschiefer.

Shackleton und seine Leute trafen am östlichen Ende beim heutigen Kap Valentine auf Land. Der Landsttreifen war zum Errichten eines Lagerplatzes mit Zelten nicht geeignet. Wie an den meisten Küstenabschnitten dominierten auch an der Ostspitze steile Abhänge und bis zu 100 aus dem Meer aufsteigende Klippen. Das Landstück beim Kap Valentine war sehr schmal und immer wieder ereigneten Steinschläge.

Frank Wild, ein Mitglied der Schiffsbesatzung, ging auf Erkundungstour und konnte weiter im Westen beim heutigen Point Wild ein geeignetes Lagergelände finden. Auf dem stabileren Boden und in unmittelbaren Umgebung zu Gletschern errichteten sie ihr Zeltlager.

Shackleton erkannte bald, dass in diesem Teil der Antarktis kaum von anderen Schiffen gesichtet würden. Er beschloss mit zusammen mit 5 Kameraden in einem der kleinen Rettungsboote in See zu stechen. Am 24. April 1916 verliessen sie die Insel. Die zurückbleibenden 22 Männer bauten unter der Führung von Frank Wild das Lager aus. Die beiden restlichen Rettungsboote wurden umgedreht und auf ein Felsen gelegt. Die bei hausähnlichen Räume dienten fortan als Schutzräume. Aus mit Seehundeöl gefüllten Sardinendosen bastelten sie Lampen, welche die langanhaltende Dunkelheit während des Antarktischen Winters (von März bis November) ein wenig aufhellten. Die Elefanten-Insel liegt nördlich des südlichen Polarkreis. Eine 24 Stunden dauernde Polarnacht gibt es in diesen Breiten nicht. Der aus dem sinkenden Expeditionsschiff gerettete Proviant reichte ihnen vorerst zum Überleben.

Viereinhalb Monate später traf Shackleton mit seinen 5 ihn begleitenden Männer wieder mit einem Schiff an der Küste der Elefanteninsel auf. Er nahm die zurückgebliebenen 22 Männer auf und brachte sie in Sicherheit. Shackleton hat in der Zwischenzeit nach einer denkwürdigen Fahrt zur Insel Süd-Georgien und einer der äusserst gefährlichen und beschwerlichen West-Ost-Durchquerung der Insel in derWalstation Stromness die erwartete Hilfe gefunden.

König Georg IV würdigte nach Abschluss der Odyssee der Shackleton-Crew die Verdienste von Ernst Shackleton, Frank Wild und allen anderen Expeditionsmitgliedern. Eine Büste von Frank Wild und zahlreiche Hinweis- und Gedenktafeln erinnern heute bei Point Wild an den Aufenthalt der Shackleton-Expeditionsmitglieder auf der Elefanten-Insel und ihre denkwürdige Reise das Weddell-Meer im Jahr 1916.

Das im Weddell-Meer gesunkene Forschungsschiff von Shackleton, das Segelschiff «Endurance», wurde zu Beginn des Jahres 2022 von der Forschungsexpedition «Endurance 2022» in rund 3'000 m Wassertiefe aufgespürt.

In Stromness bekamen die drei Männer die erwartete Hife. Ihre Kameraden auf der Elephant Island (Elefanten Insel) und in der King Haakon Bay konnten später ebenfalls gerettet werden.

Quelle: NASA Earthobservatory, Elephant Island , 13. Dezember 2020
Text: RAOnline
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