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Gletscher in der Schweiz Klimawandel |
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Grosser Aletschgletscher
(Kanton Wallis)
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Entwicklung von 1850 bis 2022
Wie bei allen grossen Talgletschern in Schweiz befindet sich heute beim Grossen Aletschgletscher die Schliffgrenze , welche die maximale vertikale Ausdehnung der Gletscher markiert, hoch über der Eisfläche der heutigen Gletscheroberfläche. Deutlich unterscheiden sich an beiden Talflanken die Flächen ohne Gletscherkontakt von jenen welche, vom Gletschereis bearbeitet wurden.
Die heute noch deutlich sichtbare Schliffgrenze wurde Mitte des 19. Jahrhunderts am Ende einer Klimaphase, welche man Kleine Eiszeit nennt, von den sich zurückziehenden Gletschermassen zurückgelassen wurde.
Tiefere Lufttemperaturen während der "Kleinen Eiszeit", welche Mitte des 15. Jahrhunderts bis Mitte des 19. Jahrhunderts dauerte und im Alpenraum zu einem temporären Vorstoss und Vergrösserung des Eisvolumens der Gletscher führte.
Ab ca. 1850 stiegen die Temperaturen möglicherweise auch teilweise als Folge der Russentwicklung während der Phase der Industrialisierung wieder an. Auch Vulkanausbrüche könnten zur damaligen Gletscherschmelze beigetragen haben. Zwischen 1808 und 1835 ereigneten sich zahlreiche Vulkanausbrüche im tropischen Raum. Bis 1875 kam es zu einem markanten Abschmelzen der Alpengletscher.
Zwischen 1838 und 1864 entstand in der Schweiz ein bemerkenswertes topografisches Kartenwerk im Massstab 1:100'000, die Dufourkarte.
Im Auftrag der Eidgenössischen Behörden begann 1932 unter der Leitung von Guillaume Henri Dufour die Arbeiten für ein umfassende Kartensammlung, welche bis 1865 insgesamt 25 Kartenblätter umfasste.
Die notwendigen Messungen für die Kartierung erfolgten mit der Triangulationsmethode. Die 25 Kartenblätter können zu einer einheitlichen Schweizer Karte mit den Abmessungen 3,5 m auf 2,4 zusammengefügt werden.
1855 veröffentlichte das Eidgenössische Topographische Bureau eine Neuauflage der Dufourkarte. Auf dieser Karte ist u.a. auch der Grosse Aletschgletscher zur Zeit der letzten grössten Gletscherausdehnung im Alpenraum dargestellt. Die Verlauf der auf dieser historischen Karte dargestellten Eisfläche des Grossen Aletschgletschers entspricht im Wesentlichen dem Verlauf der noch heute sichtbaren Schliffgrenzen.
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Landeskarten Schweiz |
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Es ist bemerkenswert, dass das erste grosse Kartenwerk der Schweiz (eigentlich der Schweizerischen Eidgenossenschaft) zu einer Zeit entstand, in welcher sich die heute bekannten Strukturen der modernen Schweiz in einem mühsamen Prozess noch festigen mussten.
Der "Vater" des Kartenwerks , der strenggläubige Genfer Protestante Guillaume Henri Dufour, wurde von der eidgenössische Tagsatzung im Oktober 1847 zum General einer eidgenössischen Armee für den Sonderbundkrieg bestimmt. |
Geschichte der Schweizerischen Eidgenossenschaft 1291 - 1848 |
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Nach Angaben des Schweizer Gletschermessnetzes (GLAMOS) verlor der Grosse Aletschgletscher allein im Hitzesommer 2022 am Konkordiaplatz 6 m seiner Eisdicke.
Auf der Dufourkarte von 1855 befand sich das Ende der Gletscherzung auf einer Höhe von 1'566 m ü.M., an der Stelle wo sich heute der Stausee Gibidum befindet. Das Ende der Gletscherzunge lag 2022 rund 3 km weiter bergwärts auf einer Höhe von 1'679 m ü.M..
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