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September 2023

Bilanz 2022/2023: Hohe Eisverluste
Zwei Extremjahre vernichten 10 Prozent des Schweizer Gletschervolumens

Ein Extremjahr folgt auf das andere: Verloren die Gletscher in der Schweiz 2022 6 Prozent an Volumen, so sind es 2023 4 Prozent - und damit der zweitstärkste Rückgang seit Messbeginn. Insgesamt verschwanden in nur zwei Jahren 10 Prozent des Eisvolumens, wie die Schweizerische Kommission für Kryosphärenbeobachtung der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz berichtet.

Aufnahme: 2023
Aufnahme: 2019

Die Gletscher der Schweiz schmelzen immer schneller. Die Beschleunigung ist dramatisch: in nur zwei Jahren ging so viel Eis verloren wie zwischen 1960 und 1990. Die beiden Extremjahre in Folge führen zum Zerfall der Gletscherzungen und dem Verschwinden von vielen kleinen Gletschern. So mussten etwa die Messungen beim St. Annafirn UR eingestellt werden.

Der massive Eisverlust ist auf den sehr schneearmen Winter und hohe Temperaturen im Sommer zurückzuführen. Die Gletscherschmelze betraf die ganze Schweiz. Im Süden und Osten der Schweiz schmolzen die Gletscher fast gleich stark wie im Rekordjahr 2022. Im südlichen Wallis und Engadin wurde auf über 3'200 m - also einer Höhe, in der Gletscher bis vor kurzem noch im Gleichgewicht waren - wiederum eine Eisschmelze von mehreren Metern gemessen. Der mittlere Eisdickenverlust beträgt da bis zu 3 Meter (z.B. Griesgletscher VS, Ghiacciaio del Basòdino TI, Vadret Pers GR) und liegt deutlich über den Werten des Hitzesommers 2003. Etwas weniger dramatisch ist die Situation zwischen Berner Oberland und Wallis (z.B. Grosser Aletschgletscher VS, Glacier de la Plaine Morte BE), da dort im Winter nicht ganz so wenig Schnee lag. Dennoch ist der Verlust mit über 2 Metern an mittlerer Eisdicke sehr hoch.

Rekordtiefe Schneehöhen im Winter

Im Winter 2022/2023 fiel beidseits der Alpen kaum Niederschlag und es war sehr warm. In der Folge lag an allen Stationen deutlich weniger Schnee als üblich. Oberhalb von 1'000 m stechen die Bedingungen im Februar und anfangs März heraus: In der ersten Februarhälfte waren die gemessenen Schneehöhen meistens noch etwas höher als in den schneearmen Wintern 1964, 1990 oder 2007. In der zweiten Februarhälfte aber sanken die Schneehöhen auf neue Rekorde und betrugen nur rund 30% des langjährigen Mittels. Auch oberhalb 2'000 m zeigten mehr als die Hälfte der automatischen Stationen mit mindestens 25-jährigen Messreihen neue Rekord-Minima.

Im Frühling normalisierte sich die Situation kurz. Aber der trockene und sehr warme Juni führte dazu, dass der Schnee 2-4 Wochen früher schmolz als üblich. Der drittwärmste Sommer seit Messbeginn und eine zeitweise rekordhohe Nullgradgrenze bis in den September waren verantwortlich, dass vereinzelte Sommer-Schneefälle meist wieder rasch dahinschmolzen und daher den Gletschern kaum halfen.

Quelle: Text Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT), 28. September 2023
Findelgletscher (Mattertal, Kanton Wallis)
Aufnahme: 2023
Griesgletscher (Kanton Wallis)
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Ablation
Unter Ablation versteht man alle Vorgänge, die dem Gletscher Eis entziehen. Dazu gehören das Abschmelzen von Eis, das Kalben von Eisbergen, das Verdunstung, die Eisabbrüche und die Sublimation. Die gesamte jährliche Volumenabnahme eines Gletschers wird als Ablation bezeichnet.
Gesamtmassenbilanz
Die Gesamtmassenbilanz berücksichtigt, den Eiszuwachs bzw. die Eisverluste an der Oberfläche, den Abbruch von Eisbergen an der Gletscherkante und das Schmelzen von Gletschereis bei Kontakt mit dem Meerwasser.
Oberflächenmassenbilanz
Die Oberflächenmassenbilanz beinhaltet alle auf die Oberfläche begrenzten Vorgänge, welche zum Anwachsen oder Abschmelzen einer Eisfläche beitragen.
Die Oberflächenmassenbilanz berücksichtigt die Kombination aus abgeschmolzenem Oberflächeneis, Verdunstung, Abfluss und Niederschlägen.
Sublimation
Die direkte Umwandlung eines Festkörpers in ein Gas wird als Sublimationbezeichnet. Bei einer Sublimation verwandelt sich Eis in Wasserdampf , ohne dass sich bei diesem Vorgang derZustandsänderungflüssiges Wasser bildet
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