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Hochwasserereignis im Oktober 2020 |
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Starkregenereignis vom 2./3. Oktober 2020
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Anfangs Oktober 2020 herrschte über Mitteleuropa eine Wetterlage, welche von einem Sturmtief über dem Golf von Biscaya bestimmt wurde. Zwischen dem Sturmtief und eine ausgedehnten Hochdruckgebiet über dem Nordatlantik flossen kühle Luftmassen mit eingelagerten Kaltfronten nach Süden, welche sich über dem westlichen Mittelmeer erwärmten und somit auch kräftig Feuchtigkeit aufnahmen. Da die Luft im Gegenuhrzeigersinn um den Kern eines Tiefdruckgebiets herum fliesst, bewegten sich die warmen und feuchten Luftmassen auf der Ostseite des Tiefdruckgebiets in nordöstliche Richtung auf die Alpen zu. Aus den aufsteigenden Luftmassen (Steigungsregen: siehe Föhn) fiel wie bei diesen Wetterlagen auf der Alpensüdseite üblich viel Regen. Der Abfluss der Luft in nordöstliche Richtung wurde allerdings durch ein kräftiges Hochdrucksystem mit Kern über Ostrussland behindert. |
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Die Frontalzone der Kaltfront blieb während fast 24 Stunden über dem Alpenkamm blockiert. Auf die Alpen und hier vor allem auf der Alpensüdseite, in den Walliser Südtälern und im Urner im Urserental teilweise rekordhohe Niederschläge.
Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von teilweise über 100 km/h (Höchstwert: 181,1 km/h auf dem Matro ob Biasca im Kanton Tessin) trieben zweitweise die Regenwolke über den Alpenkamm hinweg ins Alpenvorland. Die Schneefallgrenze sank zeitweise gegen 1'000 m ü.M.
Am meisten Niederschlag 100 bis 250 mm während 24 Stunden verzeichneten das Oberwallis, die Gotthard-Region und das nördliche Graubünde (Surselva usw.). Im westlichen Tessin wurden sogar Niederschlagsmengen von bis zu 400 mm in 24 Stunden registriert. Den höchsten Wert erreichte Camedo (Kanton Tessin) mit 421 mm.
Messungen von Meteoschweiz ergaben 1-Tages Niederschlagsmengen für Göschenen (Kanton Uri) 122,4 mm, Andermatt (Kanton Uri) von 150,8 mm und Airolo von 177,2 mm.
Die Normjahresniederschlage (siehe: Neue Klimanormwertperiode 1981-2010) für Wetterstationen in der Schweiz liegen zwischen rund 600 mm (Sion) und 1559 mm (Lugano)
Starkniederschlagsereignisse wie jenes vom 2./3. Oktober 2020 treten in der Schweiz sehr selten auf. Lauf Angaben von MeteoSchweiz treten solche Ereignisse je nach Region in einem Zeitraum von 10 bis 30 Jahre statistisch gesehen nur einmal auf.
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Quelle:
Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz, Blog Extreme Wetterlage, 3. Oktober 2020 |
Text: RAOnline |
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2./3. Oktober 2020: Hochwassersituation im Kanton Uri |
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Die Hochwassersituation im Kanton Uri hat sich etwas entspannt. Dank intensiven Räum-, Reinigungs- und Reparaturarbeiten auf den überschwemmten Autobahnabschnitten kann die A2 ab 20.30h schrittweise wieder in Betrieb genommen werden.
Als erstes konnte um 20.30 Uhr der Abschnitt zwischen Erstfeld und Beckenried in Fahrtrichtung Nord wieder befahren werden. Die Fahrbahn Richtung Süd dieses Abschnitts wird um 01.00 Uhr geöffnet, somit ist die A2 im Kanton Uri ab diesem Zeitpunkt durchgehend in Betrieb.
Für die Wiedereröffnung waren umfangreiche Arbeiten nötig, welche ab Samstagmittag unter Hochdruck durchgeführt wurden. Im Einsatz standen und stehen das Amt für Betrieb Nationalstrassen Uri, das Amt für Tiefbau Uri, diverse Feuerwehren des Kantons Uri, ein privates Sicherheitsunternehmen, private Bau- und Transportunternehmen, der Rettungsdienst Kantonsspital Uri, die Kantonspolizeien Nidwalden, Schwyz, Tessin und Uri und das ASTRA.
Gotthardpass
Die Gotthardpassstrasse bleibt bis morgen Sonntag, den 4.10.2020, um 8.00 Uhr gesperrt. Über Nacht werden die aus Sicherheitsgründen notwendigen Ausholzarbeiten durchgeführt und die Baustellensignalisation wieder instand gestellt.
Die A2 ist Element des Hochwasserschutzes im Kanton Uri
Im unteren Urner Reusstal sind zwei Abschnitte der Autobahn A2 als Hochwasserrückhaltebecken ausgelegt. Ab einer bestimmten Abflussmenge der Reuss wird das Wasser geplant auf die A2 geleitet, um das Siedlungsgebiet zu schützen.
Quelle:
Text Bundesamt für Strassen ASTRA, 3. Oktober 2020 |
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2./3. Oktober 2020: Hochwasserschutzmassnahmen haben sich bewährt |
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Kanton Uri: Reusshochwasser
Am Freitag, 2. Oktober 2020, setzte am Nachmittag im südlichen Teil des Kantons Uri starker Regen ein. Um Mitternacht wurde in Seedorf der Hochwasseralarm der Reuss ausgelöst, worauf die Kantonspolizei Uri verschiedene Partnerorganisationen zur Bewältigung der Hochwasserlage aufbot. Aufgrund des steigenden Wasserpegels in der Reuss mussten diverse Massnahmen bezüglich Verkehrsführung und Hochwasser getroffen worden.
Seit Mitternacht sind mehrere Feuerwehren des Kantons Uri damit beschäftigt, Bauten vor Hochwasser zu schützen, Sturm- und Wasserschäden zu beheben und Sperren des Hochwasserschutzkonzeptes in Betrieb zu nehmen.
Im Kanton Uri mussten diverse Strassen gesperrt werden. Betroffen ist insbesondere die Autobahn A2 zwischen dem Anschluss Beckenried und dem Anschluss Erstfeld in beide Fahrrichtungen, da die Fahrbahn zwischen Seedorf und Attinghausen unter Wasser steht. Zwischen Gurtnellen und Wassen ist die Kantonsstrasse im Bereich Pfaffensprung gesperrt. Gesperrt sind ausserdem der Furka-, Gotthard-, Susten- und Oberalppass. Vorsorglich wurden auch Last- und Personenwagen, welche auf diversen Parkplätzen zwecks Übernachtung abgestellt waren, evakuiert, damit diese nicht durch ein allfälliges Hochwasser blockiert oder gar beschädigt werden. So wurden im Schwerverkehrszentrum in Erstfeld die 120 anwesenden Lastwagenchauffeure geweckt und in Absprache mit der Kantonspolizei Tessin zur Weiterfahrt, grösstenteils ins Tessin, aufgefordert.
Die Autobahn A2 bleibt vom Anschluss Beckenried bis Anschluss Erstfeld in beide Fahrrichtungen bis mindestens am Samstagnachmittag geschlossen. Der Transitverkehr, insbesondere der Schwerverkehr wird in beide Richtungen über die A13, San Bernardino umgeleitet. Es ist aufgrund der aktuellen Wetterlage und nachfolgenden Aufräum- und Reinigungsarbeiten sowie der schweizerischen Schulferien im ganzen Kanton Uri mit starken Verkehrsbehinderungen zu rechnen.
Im Einsatz stehen das Amt für Betrieb Nationalstrassen, das Amt für Tiefbau, das ASTRA, diverse Feuerwehren des Kantons Uri, ein privates Sicherheitsunternehmen, der Rettungsdienst Kantonsspital Uri, und die Kantonspolizeien Nidwalden, Schwyz und Uri.
Quelle:
Text Baudirektion Uri , 3. Oktober 2020 |
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Kanton Uri: Nach dem Reusshochwasser
Fazit nach den schweren Niederschlägen am Wochenende vom 2. bis zum 4. Oktober 2020:
Die seit dem Hochwasser 1987 in Uri umgesetzten Hochwasserschutzmassnahmen an der Reuss haben den Härtetest erfolgreich bestanden.
Der Kanton Uri blickt auf ein ereignisreiches Wochenende zurück. Die anhaltenden und schweren Niederschläge lösten bereits in der Nacht auf Samstag, den 3. Oktober 2020, bei der Reuss Hochwasseralarm aus, was umfangreiche und genau vordefinierte Massnahmen zur Folge hatten.
Wie Abflussmessungen gezeigt haben, führte die Reuss am Wochenende so viel Wasser wie seit dem Hochwasser 1987 nicht mehr.
Härtetest erfolgreich bestanden
«Die nach dem Hochwasser 1987 und 2005 umgesetzten Hochwasserschutzmassnahmen haben den Härtestet erfolgreich bestanden», betont Baudirektor Roger Nager. Alles hat wie geplant funktioniert. Das Wasser der Reuss ist genau dort übergelaufen, wo es vorgesehen war. Dadurch erfolgte der Abfluss kanalisiert und kontrolliert., so Nager. Weder Personen noch Industrie- oder Wohngebiete kamen zu Schaden. Insgesamt standen rund 200 Personen - Amt für Tiefbau Baudirektion, Kantonspolizei, Gemeinde und Betriebsfeuerwehren, Amt für Betrieb Nationalstrassen, ASTRA, Rettungsdienst KSU -im Einsatz. «Mein Dank geht an alle Kräfte, welche mitgearbeitet haben und uns erfolgreich vor Überschwemmungen wie wir sie letztmals 2005 erlebt hatten, schützen konnten», erklärt Roger Nager.
Rund 200 Mio. Franken investiert
Als Folge der letzten grossen Hochwasser 1977 (Seitenbäche Reuss) 1987 (Reuss) und 2005 (Schächen) hat der Kanton Uri für rund 200 Mio. Franken umfangreiche Hochwasserschutzprogramme umgesetzt. Eine der Massnahmen ist, dass die Reuss im Ernstfall über die Ufer treten kann und via Autobahn A2 in Richtung See abfliessen kann. Genau so, wie dies am Samstag der Fall war.
Quelle:
Text Baudirektion Uri , 5. Oktober 2020 |
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Entfernung von Treibholz nach Unwetter |
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Kanton Uri: Reusshochwasser
Das Unwetter und die massiven Niederschläge des vergangenen Wochenendes, 2. bis 4. Oktober 2020, haben viel Treibholz in den Urnersee gebracht. Unter der Leitung des Amts für Umweltschutz wird es zurzeit aus dem See geräumt.
Die Hochwasserschutzmassnahmen, die nach den letzten grossen Unwettern 1987 und 2005 umgesetzt wurden, sind am letzten Wochenende auf die Probe gestellt worden. Die massiven Niederschläge des vergangenen Wochenendes haben aber nicht bloss viel Wasser und Geschiebe gebracht, sondern auch grössere Mengen an Treibholz in den Urnersee gespült.
Je nach Windsituation haben sich regelrechte Treibgutteppiche entlang der Ufer gebildet. Ganz speziell betroffen sind Hafenanlagen, in denen sich das Treibgut ansammeln konnte. Aber auch im freien Gewässer schwimmen zum Teil grosse Holzstücke bis hin zu ganzen Bäumen. Sie stellen ein Problem für die Schiffsfahrt dar.
Unter der Leitung des Amts für Umweltschutz wird das Treibgut nun seit Montag aus dem See entfernt. Mit Booten der Chemiewehr und der Fischerei wird das Material eingefangen. Es wird zum Teil durch Nauen aufgenommen oder am Ufer mit Greifern aus dem Wasser entfernt. Danach wird es durch Mitarbeitende des Maschinenrings Uri sortiert und aufbereitet. Da das Material zum Teil stark mit Plastik- und anderen Abfällen durchmischt ist, muss ein Teil direkt in die Abfallverbrennung gebracht werden. Die Arbeiten dauern voraussichtlich noch mehrere Tage an.
Quelle:
Text Kanton Uri, Amt für Umweltschutz, 7. Oktober 2020 |
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Themenweg Hochwasserschutz Uri |
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Themenweg |
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mit 12 Infotafeln |
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