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UNESCO-Welterbe

Auf der Liste der UNESCO für das Weltkultur und Weltnaturerbe standen 2017 insgesamt 4 Stätten in Jemen:

Kulturstätten

- die historische Stadt Zabid
- die Altstadt von Sana'a
- die alte Stadt Shibam mit ihrer Ringmauer

Naturräume

- die Insel Sokotra mit ihren Nebeninseln (Biosphärenreservat)

Weiter Kulturstätten und Naturräume haben nach Ansicht der ehemaligen Regierung der Republik Jemen weltweite Bedeutung und müssten daher in die Welterbeliste integriert werden.

- die Ausgrabungsstätte bei Marib
- die historische Stadt Sa'ada
- die historische Stadt Thula
- die Madrasa Amiriya von Rada
- Jibla und Umgebung
- Jabal Haraz
- Jabal Bura
- die Küstenregion von Balhaf/Burum
- die Region um Hawf
- die Küstenregion von Sharma/Jethmun

Der Krieg im Jemen beschädigt und zerstört wichtige Kulturstätten

"Die Zerstörung von jemenitischen Häusern, Fabriken, Schulen und Krankenhäusern ist immens. Der Wiederaufbau wird Jahrzehnte dauern, doch noch viel langwieriger wird die Wiederherstellung des sozialen Zusammenhaltes und die Heilung von Traumata sein, die Millionen unschuldiger Menschen erleiden. In den mehr als drei Jahrzehnten, die wir im Jemen arbeiten, haben wir dort noch nie eine Krise dieser Grössenordnung gesehen. Durch die Blockade, den Krieg und die Bankenkrise droht Millionen von Menschen der Hunger". (Robert Lindner, Referent für Humanitäre Krisen bei Oxfam Deutschland)

2015: Die Altstadt von Sana'a und die alte Stadt Shibam sind in Gefahr

Die Altstadt von Sana'a wurde durch die Kriegsreignisse schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die unmittelbare Nachbarschaft von «al Qasimi» in der Nähe des berühmten Stadtgartens «Miqshamat al Qasimi» erlitt während den Gefechten besonders schwere Schäden. Die aus dem 12. Jhd. stammende «al-Mahdi Moschee» wurde schwer beschädigt. Die Mehrzahl der kunstvoll, farbig bemalten Türen und Fenster, welche als typische Architekturmerkmale in dieser Stadt gelten, wurden zertrümmert oder beschädigt.

Sana'a liegt in einem Bergtal auf 2'200 m über Meer. Die vom Islam beeinflusste Stadt bewahrt ein grosses historisches Kulturerbe. Die Gegend von Sana'a wurde vor 2'500 Jahren erstmals besiedelt. Im 7. und 8. Jhd. entwickelte sich die Stadt zu einem wichtigen Zentrum für die Ausbreitung des Islams. Aus dem religiösen und politischen Erbe aus jener Zeit vor dem 11. Jhd. stammen 103 Moscheen, 14 Hammams (Türkische Bäder) und etwa 6'000 Häuser. Die aus gestampfter Erde und gebrannten Ziegelsteinenerbauten mehrstöckigen Hochhäuser der Stadt wurden bereits 1986 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen.

Der kriegerische Ereignissen haben auch die alte von Mauern umgebene Stadt Shibam erreicht. Shibam wurde im 16. Jhd. erbaut und ist eines der ältesten am besten erhaltenen Beispiele einer Städteplanung, welche sich am Prinzip der vertikalen Bauweise orientierte. Die beeindruckend Häuserlandschaft, welche aus sehr vielen Wohntürmen besteht, hat der Stadt den Beinamen «Manhatten der Wüste» eingetragen.

Quelle: UNESCO, 2. Juli 2015
Text: RAOnline

2016: Neue Zerstörungen von Kulturstätten

Nach Berichten von offiziellen jemenitischen Quellen wurde am 3. Februar 2016 das Nationalmuseum in Ta'izz durch Artillerieschuss zerstört. Im Museum lagerten seltenen Manuskripte, traditionelle Gegenstände und Objekte aus vorislamischer Zeit. Das Museum ist vollständig ausgebrannt.

Am 14. Februar 2016 wurde in der historisch bedeutsamen Stadt Kawakban in der Zone «al-Qashla» ( = Zitadelle) der Imam Shams al-Deen-Dom, der Haupteingang, die archäologische Zitadelle sowie zahlreiche Häuser aus dem 2. Jhd. v Chr. zerstört.

Im Governorat Amran wurde ein historisches «Al-Shuna»-Gebäude (= islamische Bank) und das «Imam Saif al-Islam Muhammed al-Bader»-Haus dem Erdboden gleich gemacht.

Im Governorat Hadramaut wurde gezielt der «Ibn Ismail»-Schrein zertrümmert.

Seit dem Ausbruch der Kämpfe hat die UNESCO in enger Zusammenarbeit mit der «General Organization of Antiquities and Museum (GOAM)» und der «General Organization for the Preservation of Historic Cities in Yemen (GOPHCY)» Massnahmen ergriffen, um das kulturelle Erbe der jemenitischen Bevölkerung zu schützen. Die UNESCO hat vor allem an die Staaten, welche mit militärischen Mitteln in den Bürgerkrieg eingegriffen haben, die Koordinaten der wichtigsten Kulturstätten in Jemen übermittelt.

Die UNESCO-Generaldirektorin, Frau Irina Bokova, hat die Konfkliktparteien aufgefordert, die Stätten mit kulturellem Erbe und ihre unmittelbare Umgebung nicht in militärische Operationen miteinzubeziehen. Sie ruft die Kriegsparteien auf, das internationale Völkerrecht und insbesondere das 1954 beschlossene «Hager Abkommen zum Schutz der Kulturgüter in bewaffneten Konflikten» zu respektieren.

Quelle: UNESCO, 19. Februar 2016
Text: RAOnline

Die vorislamische Stadt «Baraqish» mit ihrer Ringmauern wurde während Kampfhandlungen anfangs September 2016 vollständig zerstört. Der «Minoische Tempel von Nakrah» aus dem 1. Jahrtausend vor Christus erlitt offensichtlich als Folge von Luftangriffen schwere Beschädigungen. Die Stadt und mit ihr der Tempel aus der Zeit der spätminoischen Kultur auf Kreta (heute Griechenland) gehörenzu den am besten erhaltenen Bauwerke aus diesem alten, vorchristlichen Königreich. Zwischen 2003 und 2004 hat ein Team aus italienischen Archäologen diesen Tempel restauriert. Baraqish bestand in der damaligen Zeit aus mehr als Türmen. Zwei stattliche Tore öffneten den Weg durch die Ringmauer. Baraqish liegt im breiten Wadi Fardha und hiess früher «Yathil». Yathil war eine wichtige Stadt im Reich der Minoer und ein bedeutendes Handelszentrum für Weihrauchprodukte.

Am 20. September 2016 erfolgte ein Luftangriff auf die Altstadt von Sana'a, bei welche unzählige Menschen ihr Leben verloren und historische Gebäude in der Nähe des «Ghumdan Palastes» im Distrikt Al Maydan schwer beschädigt wurden. Die Altstadt von Sana'a wurde gegen Ende der 1980er-Jahre und zu Beginn der 1990er-Jahre durch ein von der UNESCO initiiertes Projekt restauriert.

Quelle: UNESCO, 13. und 22. September 2016
Text: RAOnline
Jemen Kriegsfolgen - Hunger und Krankheiten
Die Königin von Saba (engl. Queen of Sheba)

Die Königin von Saba (engl. Queen of Sheba) ist eine sagenumwobene, geschichtliche Figur, deren Existenz bisher trotz intensiven Nachforschungen nicht durch archäologische Funde belegt werden konnte. Das Reich Saba lag im heutigen Jemen. Auch in Jemen konnten bis heute keine Spuren der geheimnisumwitterten Königin gefunden werden. Sagen und Legenden, welche um die Königin entstanden sind, lassen sich bis ins 10. Jahrhundert vor Christus zurückverfolgen. In dieser Zeit lebte auch der im alten Testament erwähnte König Salomo.

Der Name der Königin von Saba wird in historischen Aufzeichnungen auch mit König Salomo in Verbindung gebracht. Wissenschaftlich nicht belegte Hinweise auf die Königin finden sich sowohl im alten wie im neuen Testament sowie auch im Koran.

Der Name der Königin von Saba wird mit verschiedenen Namen in Verbindung gebracht. In der Mythologie des Orients besitzt die Königin einen hohen Stellenwert. Der Palast der Königin soll sich in Äthiopien oder auf der Arabischen Halbinsel befunden haben. In welchem Jahrhundert dieser angebliche Palast erstellt wurde, bleibt weiterhin unklar. Es ist durchaus möglich, dass die Königin von Saba gar nie als Mensch existiert hat.

Einige der vermuteten Fundorte sind nachweislich falsch. So stehen die Ruinen beim Dorf Shimal im Emirat Ras al-Khaimah in den Vereinigten Arabischen Emiraten nicht im Zusammenhang mit der legendären Königin.

König Salomo lebte von ca. 965 bis 926 v. Chr. als Herrscher über Israel und Juda. Salomo gilt als der Erbauer des ersten Tempels in Jerusalem. Salomo werden einige Texte im alten Testament zugeschrieben. Nach Überlieferungen soll Salomo durch diplomatisches Geschick und durch verschiedene Heiraten sein Reich ausgebaut und gesichert haben.

Glückliches Arabien? Mythos und Realität im Reich der Königin von Saba
Geschichte des Jemens

Zabid

Zabid gehört zu den ältesten Städten in Südarabien. An der Universität von Zabid, welche im 9. Jhd. n. Chr. erbaut wurde, soll die Algebra erfunden und entwickelt worden sein. Vom 13. bis zum 15. Jhd. n. Chr. war Zabid ein Zentrum, von wo aus die sunnitische Glaubenslehre in Südarabien verbreitet wurde. Zu dieser Zeit gab es in Zabid über 200 Moscheen.

Dhofar in Oman
UNESCO-Weltkulturerbestätten «Land of Frankincense»
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Ver. Arabische Emirate Oman «Dhofar-Krieg»
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