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Schneefälle in tiefen und mittleren Höhenlagen deutlich zurückgegangen

Im Gegensatz zum diesjährigen Winter lag letztes Jahr Ende Januar 2011 auf 2200 m Höhe, wie hier im Bild im Eringertal (VS), nur wenig Schnee. Während der Schneemangel in den Alpen oft auf Niederschlagsarmut zurückzuführen ist, betrifft der Einfluss des Anstiegs der Temperaturen auf die Schneemenge im Winter in erster Linie die tiefen Höhenlagen im Mitteland.

Die ausgezeichnete Schneesituation im Winter 2012 hat den Skifahrern viel Freude bereitet. Die sehr niedrigen Temperaturen im Februar haben die Erwärmung und den Rückgang des Schnees ein wenig in Vergessenheit geraten lassen. Wallis 2500 m, Februar 2012.

Seit Ende der 1970er Jahre ist der Anteil Schneefall am Gesamtniederschlag in der Schweiz deutlich zurückgegangen, insbesondere in tiefen Lagen. Ein Team der Forschungsinstitute WSL und SLF hat eine neue Methode angewendet, um die Beziehung zwischen Schneefall und Temperaturanstieg zu analysieren.

Oben viel Schnee, unten fast keinen, so präsentiert sichbis jetzt der diesjährige Winter auf der Alpennordseite. Zwischen Dezember und Februar fielen überdurchschnittliche Niederschlagsmengen, unterhalb 700 m wegen der warmen Temperaturen jedoch mehrheitlich als Regen statt als Schnee. Dies hat im Schweizer Mittelland einmal mehr zu einem schneearmen Winter geführt. In den höheren Regionen ist der Winter hingegen schneereich und noch nicht vorbei.

Der Einfluss der Klimaerwärmung auf die Schneemengen ist ein sehr komplexes Forschungsgebiet, da die Temperatur nicht der einzige Parameter ist, den es zu berücksichtigen gilt.

Auch die Häufigkeit und die Intensität der Niederschläge spielen neben anderen Faktoren eine entscheidende Rolle. Winter mit wenig Schnee lassen sich ebenso mit Niederschlagsarmut wie mit zu hohen Temperaturen erklären. Der Einfluss der Klimaerwärmung ist daher oft nicht ganz einfach zu beziffern.

Wissenschaftlern der Forschungsinstitute WSL und SLF ist es gelungen, die Beziehung zwischen Schneefall und Klimaerwärmung unabhängig von den gefallenen Niederschlagsmengen zu analysieren.

Mithilfe von langfristigen Aufzeichnungen von Beobachtungen an 76 Wetterstationen von MeteoSchweiz und SLF haben Gaëlle Serquet, Christoph Marty, Jean-Pierre Dulex und Martine Rebetez gezeigt, dass die Winterniederschläge in den vergangenen 60 Jahren immer mehr in Form von Regen statt Schnee fallen. Diese Veränderung hat sich insbesondere seit den 1970er Jahren vollzogen und steht in direkter Beziehung zum gemessenen Temperaturanstieg.

Vor allem in geringen und mittleren Höhenlagen, d.h. insbesondere unter 1‘000 m und bis zu 1500 m, kam es zu dieser Veränderung, weil die Wintertemperaturen dort oft nahe am Schmelzpunkt von 0°C liegen. Die in den vergangenen 30 Jahren gemessene Erhöhung der Temperatur um 0,57°C pro Jahrzehnt hat somit häufig die Schneefälle der 1970er Jahre in die Regenfälle der 2000er Jahre verwandelt.

Die von den Forschern gesammelten Ergebnisse zeigen, dass dort, wo die Wintertemperaturen in den 1970er Jahren über -2,7°C lagen, der fallende Schnee während der letzten 30 Jahre häufig nur noch als Regen am Boden angekommen ist. So sind beispielsweise an einigen Beobachtungsstationen im Schweizer Mittelland die Niederschläge in Form von Schnee um bis zu 60% zurückgegangen, während die Veränderung in den höheren Lagen der Alpen mit durchschnittlichen Wintertemperaturen von -8°C oder -10°C unerheblich war.

Die Forscher können daher voraussagen, wie stark sich der Anteil Schneefall am Gesamtniederschlag in den kommenden Jahrzehnten aufgrund des zu erwartenden Temperaturanstiegs weiter verringern wird.

Originalartikel

Serquet, G., C. Marty, J.‐P. Dulex, and M. Rebetez (2011), Seasonal trends and temperature dependence of the snowfall/precipitation‐day ratio in Switzerland, Geophys. Res. Lett., 38, L07703, doi:10.1029/2011GL046976.

Informationsquelle: Text WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung WSL , März 2012

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