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2011: Das Eis gibt den Weg frei - Chancen und Risiken der Arktis-Nutzung

Die Meereis-Ausdehnung der Arktis ist in diesem Sommer rekordverdächtig weit zurückgegangen, sodass sowohl die Nordost-Passage als auch die Nordwest-Passage befahren werden können.

Forschungsschiff «Polarstern»: Unterwegs im Arktischen Ozean

Klimawissenschaftler des Alfred-Wegener-Institutes für Polar- und Meeresforschung nehmen diese Veränderungen in der Nordpolarregion zum Anlass, um mit Partnern aus neun europäischen Ländern über die Perspektiven und Folgen einer verstärkten kommerziellen Nutzung der Arktis zu forschen.

ACCESS heisst dieses zukunftsweisende Projekt, dessen zweiter Workshop am 5. und 6. September 2011 in Bremen stattand.

Die Arktis erlebt in diesem Sommer zum fünften Mal in Folge einen überdurchschnittlichen Rückgang des Meereises. Aktuelle Beobachtungen und Einschätzungen der Klimawissenschaftler des Alfred-Wegener-Institutes für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft deuten darauf hin, dass die Negativ-Rekordmarke aus dem Jahr 2007 in greifbare Nähe rückt. "Diese Entwicklung überrascht uns nicht. Der Rückgang in diesem Sommer fügt sich ein in die Reihe der Jahre seit 2007. Wir haben inzwischen sehr wenig Eis in der Arktis. Hinzu kommt, dass nicht nur die Ausdehnung des Eises abnimmt, sondern auch die Eisdicke", sagt Prof. Dr. Rüdiger Gerdes, Meereis-Experte am Alfred-Wegener-Institut.

Forschungsschiff «Polarstern»: Unterwegs im Arktischen Ozean

Wo das Eis schwindet, öffnen sich dem Menschen neue Wege in und durch die Arktis. In diesem Sommer sind zum Beispiel sowohl die Nord-West-Passage als auch der Seeweg nördlich Russlands eisfrei. Ein Zustand, der Begehrlichkeiten weckt, wie die Wissenschaftler wissen.

"Es bieten sich nun ganz neue Möglichkeiten, die Arktis kommerziell zu nutzen", sagt Gerdes. Veränderungspotenziale sieht er vor allem in der Schifffahrt, in der Tourismus-Branche, der Fischerei und bei der Rohstoffausbeutung.

"Natürlich ermöglicht der Rückgang des Eises auch den Zugriff auf Ressourcen, die bisher nicht zugänglich waren - und zwar nicht nur auf dem Meeresboden, sondern auch an Land, denn jetzt stehen Schifffahrtswege zum Abtransport von Rohstoffen zur Verfügung", erklärt der Meereis-Experte.

Gerdes und seine Kollegen registrieren schon jetzt eine gewisse Aufbruchsstimmung in der Wirtschaft. Gerdes: "Unsere Arbeit ist sehr gefragt und es fällt auf, dass Interesse an Meereis-Vorhersagen inzwischen auch aus Sektoren kommt, von denen wir dies gar nicht gewohnt sind. Wirtschaftswissenschaftler oder Fischereibiologen wollen nun von uns wissen, wie sich das Meereis ändern wird."

Nordwest- und Nordost-Passagen Grönland
Meereisflächen in der Arktis und in der Antarktis

Die Klimawissenschaftler des Alfred-Wegener-Institutes setzen dabei auf ihre Kernkompetenzen. Sie liefern den anderen ACCESS-Projektpartnern Klimabeobachtungen, Modellberechnungen und Meereis-Prognosen. Diese Vorhersagen und Klimaszenarien beruhen zum einen auf Satellitendaten; zum anderen auf Eisbeobachtungen und Dickenmessungen, welche die Forscher bei ihren regelmässigen Expeditionen in die Arktis machen.

Zunächst einmal gilt es für Gerdes jedoch, eine solide Gesprächsbasis zu finden. Aus diesem Grund lädt er am 5. und 6. September zum ACCESS-Workshop in das Bremer "Haus der Wissenschaft" ein. "Wir wollen Nicht-Fachleuten vermitteln, was Klimamodelle leisten, wo Unsicherheit bestehen, und was wir aus den errechneten Szenarien herausziehen können", sagt der Meereis-Physiker.

Weitere deutsche Partner im ACCESS-Projekt sind unter anderem das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, die Hamburgische Schiffbau-Versuchsanstalt sowie das Institut für Weltwirtschaft in Kiel. Die Gesamtleitung hat die französische Université Pierre et Marie Curie (UPMC) übernommen.

Quelle: Text Alfred-Wegener-Institut AWI, Bremerhaven, August 2011

Das Alfred-Wegener-Institut forscht in der Arktis, Antarktis und den Ozeanen der mittleren sowie hohen Breiten. Es koordiniert die Polarforschung in Deutschland und stellt wichtige Infrastruktur wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen in der Arktis und Antarktis für die internationale Wissenschaft zur Verfügung. Das Alfred-Wegener-Institut ist eines der 17 Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, der grössten Wissenschaftsorganisation Deutschlands.

Weitere Informationen über die Nordwest- und die Nordost-Passage im Arktischen Ozan
2007 Nordwest-Passage eisfrei 2010 Schiffstransporte durch die Nordost-Passage
2011 Nordwest-Passage eisfrei
Projekt "Laptewsee"

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