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Weihrauchbäume (Frankincense trees)
Gewinnung von Weihrauchharz

Das Weihrauch-Harz ist ein altes Handelprodukt, welches auf der berühmten Weihrauchstrasse von Dhofar und dem angrenzenden Jemen aus mit Kamelkarawanen durch die Wüste Rub al-Khali (Saudi-Arabien) an die Mittelmeerküste gebracht wurde. Von dort aus wurde das kostbare Gut mit Schiffen nach Istanbul oder Genua transportiert.

Das Harz wird aus dem gummiartigen Saft des Weihrauch-Baumes (Boswellia genus) gewonnen.

Die Zeiten, wo sich Händler mit dem Verkauf von Weihrauchharz Reichtümer anhäufen konnten, sind vorerst vorbei. Die Anzahl der Weihrauchbäume nimmt in den Verbreitungsgebieten fortlaufend ab. Experten befürchten, dass sich die Erträge aus den Weihrauchharz-Ernte in Zukunft wesentlich vermindern könnten.

In der Region Dhofar, im Südwesten des Sultanats Oman, findet man an den Hängen und in den Tälern des Dhofar-Gebirges noch Populationen des Weihrauch-Baumes.

Forscher der Universität in Wageningen (Niederlande) haben in einer Studie über die Weihrauch-Bäume in Äthiopien nachgewiesen, dass der Weiterbestand der Spezies Boswellia papyifera bedroht ist. Im untersuchten Gebiet wurden weder bei den genutzten, noch bei den unberührten Weihrauch-Bäumen eine nennenswerte Anzahl von überlebensfähigen Sprösslingen dieser Gattung gefunden.

Vom Weihrauch-Baum Boswellia genus gibt es weltweit 16 Arten. Das Weihrauch-Harz ist eine gummiartige, ölige Flüssigkeit. Dem Harz wird eine heilende Wirkung zugeschrieben. Das Harz wird auch für religiöse Rituale vor allem in der christlichen und der jüdischen Religion benutzt. In der Parfüm- und Räucherstäbchen-Industrie ist der Rohstoff begehrt.

Der Baum wächst in den Trockengebieten am Horn von Afrika und auf der Arabischen Halbinsel.

Jedes Jahr kann von einem Baum etwa 3 kg Harz abgezapft werden. Nach 5 Erntejahren sollte dem Baum eine fünfjährige Ruhepause eingeräumt werden.

Die Gefahr für den Weiterbestand der Weihrauch-Bäume besteht in der fortschreitenden Zerstückelung seines Verbreitungsgebietes und seiner geringen Reproduktionsfähigkeit. Steppenbrände und die intensive Beweidung seines Lebensraums behindern oder verunmöglichen seine natürliche Fortpflanzung.

Eine Bedrohung für den Weihrauch-Baum stellt auch der Langhorn-Käfer dar. Diese Gattung legt ihre Eier unter die Rinde des Baumes.

Weihrauch-Bäume wachsen gern in waldartigen Ökosystemen, in dem rund 80% der Bäume der Gattung Boswellia genus angehören.

Die Gattung Boswellia papyifera wächst vom Norden von Nigeria bis zum Hochland von Äthiopien und Eritrea. Boswellia papyifera bevorzugt waldreiche Gebiete und Grasländer in einer Höhe zwischen 800 und 1'850 m ü. M. Sie wächst gerne an steilen, felsigen Abhängen und sandigen Flusstäler sowie auf Lavaflächen. Der Baum wird 14 bis 16 m hoch. Die Fortpflanzung geschieht während der Trockenzeit.

Die Gattung Boswellia papyifera wird grob in 5 Kategorien eingeteilt:

Durchmesser des Stamms auf Brusthöhe (DBH)

Sämlinge Wurzelkragen 0-2.0 cm Höhe 0- 2,6 cm
Setzlinge Wurzelkragen >2.0 cm und DBH of <6 cm in 3 Klassen unterteilt nach dem Durchmesser des Wurzelkragens
Jungbäume Durchmesser des Stamms auf Brusthöhe (DBH) zwischen 6 und 10 cm die Reproduktionsaktivitäten beginnen bei Bäumen ab DBH 10 cm.
Altbäume ab DBH 10 cm Aufteilung in 7 Klassen nach DBH-Methode

Das Abzapfen des Harzes geschieht ebenfalls in den trockenen Monaten. Mit einem kleinen Messer wird ein wenig Rinde abgeschält und eine kleine Kerbe geschnitten. Alle 2 bis 3 Wochen wird die Anschnittstelle kontroliert, die Harzklümpchen eingesammeltund die Rinde neu angeschnitten. Kleinere Bäume werden 6 bis 8 Mal angeschnitten, grössere 8 bis 12 Mal.

Die zunehmende Nutzung der traditionellen Verbreitungsgebiete des Weihrauch-Baumes führt dazu, dass andere Pflanzenarten wie die Akazie die Oberhand in diesen Ökosystemen gewinnen. Möglicherweise wird diese Veränderung des Ökosystems die Reproduktionsfähigkeit des Weihraum-Baumes beeinflussen. Die Harz-Gewinnung durch den Menschen ist für dem Baum unproblematisch. Weihrauch-Harz wird in der Region seit mehr als 1'600 Jahren abgezapft.

Der Weihrauch-Baum lässt einen kleinen Sprössling aus dem Boden wachsen. In einer Trockenzeit verschwindet das kleine Pflänzchen wieder. In feuchteren Jahren wächst der Sprössling wieder. Tritt wieder eine Trockenheit auf, so verschwindet das Pflänzchen wieder. Dieser Wachstumsrhythmus dauert mindestens 6 Jahre. Nach etwa 10 Jahren beginnt die Pflanze endgültig zu wachsen.

Forscher wissen über das Wachstumsverhalten des Weihrauch-Baumes noch sehr wenig. Es ist nicht bekannt, ob sich die Pflanze mit ihren besonderen Wachstumsrhythmus in den ersten Jahren eine Nährstoffreserve in den Wurzeln oder im Boden anreichert. Das fehlende Wissen macht es den Forschern schwer, selbst Setzlinge zu züchten.

Quelle: Forest Ecology and Forest Management Group, Centre for Ecosystem Studies, Wageningen University (Journal of Applied Ecology 2011 British Ecological Society)
Text: RAOnline

Wadi Dawkah (Wadi Doka)

40 km nördlich von Salalah befindet sich am Rand der Hauptstrasse von Salalah nach Thumrayt das Wadi Dawkah (Wadi Doka). Im östlichen Viertel des Trockentales befinden sich auf 5 Quadratkilometern verstreut insgesamt etwa 6'000 Weihrauchbäume (Bosmellia sacra). Der ursprüngliche Bestand von 1'257 Exemplaren dieser Baumart wurde durch Neupflanzungen ergänzt. Der Naturpark mit den Weihrauchbäumen steht heute auf der Liste des UNESCO Weltkultur- und Naturerbes.

Sultanat von Oman
Sultanat von Oman
UNESCO-Weltkulturerbestätten «Land of Frankincense»

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Der Weihrauchhandel entlang der historischen Weihrauchstrasse

Die Oase Shisr (möglichweise identisch mit der alten Stadt Wubar = Ubar) in Dhofar (Sultanat von Oman) diente als Durchgangsstation für die Karawanen. In Shisr versorgten sich die Karawanen, welche den im Nejd gesammelten Weihrauchharz zu den Häfen an der Küste transportierten, mit Wasser und Agrarprodukten. Die Nejd-Ebene liegt zwischen dem Dhofargebirge und der Wüste Rub al-Khali. Archäologischen Fundstücken belegen, dass die erste Besiedlung von Shisr vom 4. Jh. v.Chr. bis ins 7. Jh. n. Chr. gedauert hat. Zum Schutz der Oase Shisr wurde auf einem kleinen Hügel aus Kalkgestein eine Festungsanlagegebaut.

In der Antike führten Handelswege von Shisr aus über Hadramaut in Jemen zum Roten Meer und in den Mittelmeerraum. Die Kamelkarawanen waren mit Weihrauch und Myrrhe beladen. Der Karawanenweg, welcher von Qana in Jemen am Arabischen Meer nach Gaza am Mittelmeer führte, wurdedeshalb auch Weihrauchstrasse genannt.

Die historischen Häfen von Al Balid und Sumhuram in Dhofar (Sultanat von Oman) waren auch Glieder in der Handelskette für Weihrauch-Produkte.

Sultanat von Oman
Jemen
Khor Rori - Sumhuram (Oman) Hafen an der Weihrauchroute
Urbar - Shisr (Oman) Karawanenstadt an der Weihrauchroute

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