Erfolgreicher Start der Vorbereitungen für den geplanten Absturz der Mir Am Samstagmorgen dockte ein unbemanntes Versorgungsraumschiff an die Raumstation an. Der Progress-Frachter brachte über zwei Tonnen Brennstoff, bestimmt für die letzten Manöver der 15 Jahre alten Raumstation. Der Termin für den Crash auf der Erde liegt zwischen dem 27. Februar 2001 und dem 9. März 2001. Die Mir ist der grösste Satellit im Weltraum. Die Raumstation mit ihren Modulen ist rund 33 Meter lang, 30 Meter breit und wiegt knapp 140 Tonnen. Der Grossteil davon wird beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühen, doch gemäss Schätzungen von Experten werden 20 bis 40 Tonnen die Passage überstehen und als Brocken auf die Erde prallen. Würde man nichts machen, würde Mir in der zweiten Märzhälfte oder Anfang April herunterkommen. Dabei könnten die Trümmer irgendwo niedergehen, auch über Europa. Denn die Satellitenbahn verläuft zwischen 52 Grad nördlicher und südlicher Breite. Mir ist derzeit bei ihrem überflug täglich mindestens einmal auch von der Schweiz aus zu sehen. Um
einen Absturz über dicht besiedeltem Gebiet zu vermeiden, plant Russland,
die Raumstation mit Hilfe des jetzt gelieferten Treibstoffs auf eine Bahn
zu lenken, die für Mir über dem Südpazifik enden wird. Vorerst
gilt es allerdings noch zu warten, bis die Raumstation von ihrer derzeitigen
Höhe von rund 300 Kilometer auf 250 Kilometer gesunken ist. Flury
rechnet mit dem Erreichen dieses Wertes zwischen dem 20. Februar 2001 und
dem 1. März 2001. Dann werde es noch ungefähr eine Woche dauern bis
zum Absturz von Mir. Mit Hilfe des immer noch mit Mir verbundenen Versorgungsfrachters
Progress sollen dann erste Manöver durchgeführt werden, um die
kreisförmige Bahn des Satelliten in einen elliptischen Orbit umzuwandeln.
Dessen erdnächster Punkt wird bei 150 Kilometer liegen. Dann beginnt
die letzte, äusserst heikle Phase. über Afrika muss Progress
seine Motoren zünden, um die Raumstation in der Folge auf eine Höhe
von 80 Kilometer abzusenken. Eine kritische Sache, denn die Fluglage muss
während 10 bis 15 Minuten genau kontrolliert werden. Mir-Absturzmanöver über Südpazifik Die russischen Behörden haben am Dienstag Details zum geplanten Absturz der Raumstation Mir gegeben. Demnach könnten Trümmer über Südamerika abstürzen. Ein Sprecher der russischen Raumfahrtbehörde sagte in Moskau, der an die Mir angedockte Progress-Raumtransporter werde während zweier aufeinander folgender Erdumrundungen zwei Mal seine Triebwerke zünden, um die Flughöhe abzusenken. Einige Stunden später werde er dieTriebwerke dann ein letztes Mal einschalten und die "Mir" am Freitagmorgen, 23. März 2001, gegen 7.30 Uhr MEZ zwischen Australien und Chile in den Pazifik stürzen lassen. Ein Sprecher der russischen Raumfahrtbehörde sagte in Moskau, der an die Mir angedockte Progress -Raumtransporter werde während zweier aufeinander folgender Erdumrundungen zwei Mal seine Triebwerke zünden, um die Flughöhe abzusenken. Einige Stunden später werde er die Triebwerke dann ein letztes Mal einschalten und die Mir am Freitagmorgen gegen 7.30 Uhr MEZ zwischen Australien und Chile in den Pazifik stürzen lassen. Das Kontrollzentrum testete das Manöver nach eigenen Angaben mit 50'000 Computersimulationen, um sicherzustellen, dass die Trümmer auch wirklich in den Pazifik stürzen. Für den Fall, dass die Batterien an Bord der "Mir" zur Versorgung des Zentralcomputers nicht mehr ausreichen, soll der Bordcomputer der "Progress" benutzt werden. Der Leiter des Forschungsinstituts für Maschinenbau, Nikolai Anfimow, räumte aber ein, dass die Triebwerke möglicherweise nicht genügend Schubkraft entwickeln könnten. In diesem Fall könnten Trümmer über dem südlichen Zipfel Südamerikas niedergehen, sagte Anfimow. Die Sorgen Japans seien jedoch unbegründet, da die Bahn der Mir dort noch zu weit über der Erde sei. 23. März 2001 Mir stürzte ins Zielgebiet Die russische Raumstation Mir ist wie geplant am Freitag gegen 7.00 Uhr MEZ im Zielgebiet im Süden des Pazifiks abgestürzt. Das meldete die russische Nachrichtenagentur Itar-Tass. Das Manöver zum kontrollierten Absturz sei planmässig verlaufen, hiess es beim russischen Kontrollzentrum Koroljow bei Moskau. Nach dem Eintritt in die Erdatmosphäre war ein Grossteil der 137 Tonnen schweren Orbitalstation verglüht. Die verbliebenen Trümmer stürzten in den Stillen Ozean zwischen Neuseeland und Chile, wie Itar-Tass am Freitagmorgen weiter meldete. Das Manöver zum kontrollierten Absturz sei planmässig verlaufen, hiess es beim russischen Kontrollzentrum Koroljow bei Moskau. Nach dem Eintritt in die Erdatmosphäre war ein Grossteil der 137 Tonnen schweren Orbitalstation verglüht. Die verbliebenen Trümmer stürzten in den Stillen Ozean zwischen Neuseeland und Chile, wie Itar-Tass am Freitagmorgen weiter meldete. Die ersten brennenden Teile der russischen Raumstation Mir sind in den Südpazifik gestürzt. Mitarbeiter der Nachrichtenagentur AP auf Fidschi sahen die Trümmer auf die Meeresoberfläche zurasen. Der Korrespondent des US-Nachrichtensenders CNN auf den Inseln sprach von einem «unglaublichen Schauspiel". Berechnungen zufolge hatten die Trümmer beim Auftreffen auf die Meeresoberfläche eine Geschwindigkeit von 200 bis 300 Metern pro Sekunde. Die Wrackteile der Raumstation flogen über die Hauptinsel von Fidschi in Richtung Süden. Es gab keine Anzeichen dafür, dass Trümmer auf die Inseln aufgetroffen sind. Ein Pilot, der in knapp 3'000 Metern höhe über Nadi flog, berichtete ebenfalls, er habe Wrackteile gesehen. "Sie waren sehr schnell und sehr hell und hatten einen langen Schweif aus Rauch, der noch Minuten lang in der Atmosphäre blieb", sagte der Pilot, Neli Vuatalevu. Die australischen Behörden in Canberra bestätigten, dass die Trümmer der Mir im Südpazifik versunken sind. Der Absturz der Raumstation war in der Nacht pünktlich um 1.32 Uhr MEZ mit dem ersten Bremsschub eingeleitet worden. Es folgte ein zweiter Bremsimpuls um 3 Uhr MEZ. Beide Bremsmanöver dauerten jeweils etwas über 20 Minuten. Beim entscheidenden dritten Bremsimpuls um 6.07 Uhr MEZ arbeiteten die Triebwerke der Station und des angekoppelten Progress-Raumtransporters 20 Minuten lang mit voller Kraft und brannten aus. Damit ging die Mir in einen Segelflug über, der sie in einem hohen Bogen in den Süden des Pazifiks trug.
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