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Montrealer Abkommen zum Schutz der Ozonschicht 2017
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Montrealer Abkommen zum Schutz der Ozonschicht

Internationales Umweltabkommen hat die Ozonschicht gerettet

Am 16. September 2017 jährt sich zum 30. Mal der Abschluss des Montrealer Abkommens zum Schutz der Ozonschicht. Es steht wie kaum eine andere völkerrechtliche Vereinbarung als Beispiel dafür, dass die Staatengemeinschaft in der Lage ist, auf globale Umweltveränderungen entschlossen und erfolgreich zu reagieren. Denn in den drei Jahrzehnten seit seinem Inkrafttreten hat sich die lebenswichtige Ozonschicht um den Globus deutlich erholt.

UN-Wissenschaftler erwarten, dass sie bis zur Mitte dieses Jahrhunderts wieder das Niveau von 1960 erreicht. Da die ozonschichtschädigenden Stoffe zugleich sehr klimaschädlich sind, ist mit dem Ausstieg aus den im Protokoll geregelten Stoffen auch ein grosser Klimaschutzbeitrag verbunden, der weit über dem des Kyoto-Protokolls in seiner ersten Verpflichtungsperiode hinausgeht.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: "Ohne das Montrealer Abkommen wäre der Schutz der Ozonschicht nicht möglich gewesen. Erst vor knapp einem Jahr haben die Vertragsparteien dies in Kigali erneut unter Beweis gestellt, als sie die Vermeidung fluorierter Treibhausgase beschlossen.

Dieser Beschluss kann auch die Umsetzung des Paris Abkommens beflügeln und trägt wegen der hohen Klimaschädlichkeit dieser Stoffe erheblich zur Bewältigung des Klimawandels bei."

Das Montrealer Abkommen wurde bis heute von 197 Vertragsparteien unterzeichnet. Die Produktion ozonschichtschädigender Substanzen ging infolgedessen um 99 Prozent zurück. Dies hat dazu geführt, dass sich das Ozonloch heute langsam wieder schliesst. Das Protokoll trägt zudem weltweit zum Gesundheitsschutz bei. Ohne dessen Massnahmen könnte es bis 2030 jährlich zwei Millionen mehr Hautkrebsfälle geben. Dem Gründungsbeschluss des Montrealer Protokolls vom 16. September 1987 waren kontroverse wissenschaftliche Diskussionen vorangegangen.

Bereits 1974 hatten Wissenschaftler die These vertreten, dass die FCKW geeignet seien, die Ozonschicht zu schädigenden. Für diese bahnbrechende Entdeckung wurden sie später mit dem Chemie-Nobelpreis ausgezeichnet. Diese These war zunächst von vielen Seiten angezweifelt worden. Erst im Herbst 1985 konnte erstmalig messtechnisch der Abbau der Ozonschicht belegt werden.

Recht schnell wurde erkannt, dass die ursprünglichen Regelungen, die noch keine vollständigen Verbote vorsahen, nicht ausreichten, um das rapide Schwinden der Ozonschicht zu verhindern. Das Protokoll wurde deshalb schrittweise immer weiter verstärkt. Auch immer mehr Staaten schlossen sich ihm an, so dass mittlerweile alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen das Protokoll und seine bisherigen Änderungen ratifiziert haben.

Derzeit steht die im Oktober 2016 beschlossene Änderung von Kigali zur Ratifikation an, mit der die Aufnahme von vielfach als Ersatz für die ozonschichtschädigenden Stoffe eingesetzten teilfluorierten Kohlenwasserstoffen (HFKW) in das Protokoll geregelt wird.

Deutschland hat die verfassungsrechtlichen Grundlagen hierfür bereits geschaffen. 1994 erklärte die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 16. September 2017 , den Tag der Zeichnung des Protokolls, zum "Tag der Ozonschicht" um damit die Bedeutung des Schutzes der Ozonschicht für das Leben auf der Erde ins Bewusstsein der Menschen zu rücken. Am Vortag des 30. Jahrestages des Montrealer Protokolls zum Schutz der Ozonschicht starten die kanadische Umweltministerin Catherine McKenna und die Exekutivsekretärin des Protokolls, Tina Birmpili, in Montreal zur Feier dieses Ereignisses die weltweite Kampagne "Ozoneheroes".

Quelle: Text Umweltbundesamt Deutschland , 15. September 2017

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Montreal-Protokoll zum Schutz der Ozonschicht
Montreal-Protokoll

Das «Montreal-Protokoll», welches 1987 unterzeichnet und inzwischen von mehr als 190 Staaten ratifiziert wurde, regelt das Verbot und den Einsatz ozonschichtabbauender Stoffe, die beispielsweise in synthetischen Schaumstoffen, in Lösungs- und in Kältemitteln verwendet werden bzw. wurden.

Die Ozonschicht absorbiert einen Grossteil der UV-Strahlung der Sonne und schützt so das Leben auf der Erdoberfläche vor deren schädlichen Einflüssen.

Die Intensivierung der UV-Strahlung hat Folgen für die menschliche Gesundheit (Sonnenbrand, Hautkrebs sowie häufigere und schwerere Augenerkrankungen) und für das gesamte terrestrische und aquatische Leben.

Ozon (O3) entsteht in der unteren Atmosphäre (Troposphäre) unter Einwirkung von Sonnenlicht aus den Vorläuferschadstoffen Stickoxiden NOx und flüchtigen organischen Verbindungen VOC.

Ozonschichtabbauende Stoffe (= ozone depleting substances ODS)

Zu den ozonschichtabbauenden Stoffen (= ozone depleting substances, ODS) gehören - in absteigender Reihenfolge - FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffe), Halone, Tetrachlorkohlenstoff, Trichlorethan, HFKW (teilweise halogenierte Fluorchlorkohlenwasserstoffe = Fluor-Brom-Kohlenwasserstoffe), Methylbromid und Bromchlormethan..

Die ersten vier dieser Stoffgruppen wurden vor allem zwischen 1960 und1996 hergestellt.

Die FCKW werden - obwohl sie ebenfalls zur Klimaerwärmung beitragen - nicht zu den Kyoto-Protokoll-Gasen gezählt, da sie im Protokoll von Montreal über Stoffe, die zu einem Abbau der Ozonschicht führen, geregelt sind.

Das Protokoll von Montreal konkretisiert dieses Engagement: Kraft des Protokolls sind die Herstellung und der Verbrauch der wichtigsten ODS seit 1996 in den Industrieländern verboten; ab 2010 gilt das Verbot auch für die Entwicklungsländer. Die Herstellung und die Verwendung von Methylbromid sind in den Industrieländern seit 2005 nicht mehr zulässig; ab wird das Verbot auf die Entwicklungsländer ausgedehnt.

Allerdings existieren auch heute noch gewisse besondere Verwendungszwecke für Tetrachlorkohlenstoff und Methylbromid, die nicht durch das Protokoll von Montreal geregelt sind. Diese verursachen Emissionen im Umfang von rund 100'000 Tonnen pro Jahr. Der Verbrauch von HFKW wird in den Industrieländern erst 2020 und in den Entwicklungsländern sogar erst 2040 endgültig gestoppt. Sofern die Bestimmungen des Protokolls konsequent umgesetzt werden und keine weiteren Störungen der Umwelt (und insbesondere des Klimas) eintreten, dürfe die Ozonschicht gegen ihren Zustand von vor 1980 wieder erreichen.

Quelle: Bundesamt für Umwelt BAFU , Auszüge aus «Umwelt Schweiz 2007»
Auswahl und Textbearbeitung: RAOnline
Die Dobson-Einheit (Dobson Unit, DU)

Um die Ozongesamtmenge in der Atmosphäre über einem bestimmten Ort zu messen, nutzt man die sogenannte "Dobson Einheit" (engl. Dobson Unit, DU).

Die Dobson-Einheit (Dobson Unit, DU) ist definiert als eine 0,01 mm dicke Schicht von reinem Ozon, gemessen am Boden bei einer Temperatur von 0 °C und einem Luftdruck von 1 Atmosphäre. Wäre das gesamte Ozon in einer Luftsäule am Boden konzentriert, so entsprächen 330 DU einer Ozonschicht von 3,3 mm Dicke.

Quelle: BAFU
Perlmuttwolken
Wo sich Perlmuttwolken am Himmel über der Arktis bilden, wird Ozon abgebaut. Der Grund: Die Wolken aus Salpetersäure (HNO3) und Wasser (H2O) verwandeln die normalerweise harmlosen Abbauprodukte der vom Menschen freigesetzten Fluorchlorkohlenwasserstoffe und Halone in ein gefährliches Gemisch aus Radikalen, welches Ozon zerstört.
Perlmuttwolken heissen in der Fachsprache «Polare Stratosphären Wolken» oder englisch «polar stratospheric clouds - PSCs»
Quelle: AWI
Halogene
Zu den Halogenen gehören die chemischen Elemente Fluor (F), Chlor (Cl, Brom (Br), Iod (I) und Astatin (At). Sie sind typische Nichtmetalle. Iod erinnert durch sein Aussehen schon stark an die Metalle. Halogene reagieren bei Lichteinfall mit Farben. Die Farben der Halogene enstehen durch Absorption von sichtbarem Licht.
Halone
Halone ist die Kurzbezeichnung für Halogenkohlenwasserstoffe, also organische Verbindungen. Halone zerstören die Ozonschicht stärker als FCKW-Gase.
Quelle: AWI
Wie entsteht Ozon? Entstehung, Zerstörung
Violette, blaue und grüne Bereiche zeigen eher tiefe Ozonwerte, gelbe und rote Bereiche eher hohe Werte.

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Treibhausgase
Klimawandel Globale Klimaberichte
BAFU Indikatoren zu Ursachen des Klimawandels
Klimawandel: Was ist das?

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