Die Anlage soll Ende 2018 in Betrieb gehen und einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Energiestrategie des Bundes leisten. Die Inbetriebnahme der Anlage Nant de Drance erfordert einen Ausbau des Höchstspannungsnetzes zwischen Châtelard (Finhaut) und dem Rhonetal. Das Projekt sieht vor, den bestehenden 220 kV-Kabelstrang durch zwei 380 kV-Kabelstränge zu ersetzen. Diese Anbindung an das Schweizer Höchstspannungsnetz ist insgesamt auf sehr gutem Weg. Der Anschluss des Kraftwerks ist in drei Leitungsabschnitte unterteilt: • Kraftwerk Nant de Drance - Châtelard (Finhaut) : Bau einer neuen Kabelleitung als Verbindung zwischen dem Kraftwerk Nant de Drance und dem Unterwerk Châtelard. Die Bauarbeiten sind im Gange. • Châtelard - La Bâtiaz : Bau einer neuen 380 kV-Freileitung als Ersatz für die bestehende 220 kV-Leitung. Die Leitung befindet sich im Bau. • La Bâtiaz - Le Verney (Martigny) : Bau einer neuen 380 kV-Leitung als Ersatz für die bestehende 220 kV-Leitung, die das Rhonetal durchquert. Das Baubewilligungsverfahren ist derzeit beim Eidgenössischen Starkstrominspektorat (ESTI) hängig.
Ab Inbetriebnahme des ersten Teils von Nant de Drance im Jahr 2018, wird das Pumpspeicherkraftwerk seine Produktion bis in die Rhoneebene abtransportieren und, in Abhängigkeit der vorhandenen Kapazitäten, über das bereits existierende Höchstspannungsnetz weiter transportieren können. Der Netzausbau ist unabdingbar für die Walliser Wasserkraft Die angespannte Situation im Höchstspannungsnetz im Kanton Wallis beschäftigt Swissgrid seit mehreren Jahren. Durch die Inbetriebnahme von Nant de Drance mit seiner Kapazität von 900 MW akzentuiert sich die bereits bestehende Engpasssituation weiter. Swissgrid geht davon aus, dass aufgrund der bestehenden Netzengpässe rund ein Drittel der im Wallis produzierten Energie aus Wasserkraft ohne die Verstärkung der Leitung zwischen Chamoson und Chippis auf 380/220 kV nicht abtransportiert werden kann. Dies betrifft alle Walliser Wasserkraftwerke. Um das Netz sicher zu betreiben, muss Swissgrid die betroffenen Kraftwerke in gewissen Situationen anweisen, ihre Produktion entsprechend zu reduzieren. Nant de Drance arbeitet eng mit Swissgrid zusammen um den künftigen Anschluss des Pumspeicherkraftwerks ans Schweizer Höchstspannungsnetz sicherzustellen und unterstützt Swissgrid in ihrem Auftrag, die Sicherheit, den Betrieb und die Weiterentwicklung des Schweizer Höchstspannungsnetzes zu garantieren.
Das Kraftwerk Nant de Drance ist bereits am Netz Swissgrid ist für den Anschluss des Kraftwerks Nant de Drance an das Höchstspannungsnetz zuständig. Das Kraftwerk wird rund 2,5 Milliarden kWh Strom pro Jahr erzeugen und ist damit eines der leistungsstärksten Pumpspeicherkraftwerke Europas. Zwei der drei Abschnitte der Höchstspannungsleitung von Nant de Drance wurden bereits Ende November 2018 in Betrieb genommen. Es handelt sich um die 6,5 km lange unterirdische Verbindungsleitung, die das Kraftwerk über den Zugangstunnel mit dem Unterwerk Châtelard verbindet, und um die 1,5 km lange Freileitung, die die Unterwerke Châtelard und La Bâtiaz verbindet. Bis zur Inbetriebnahme des dritten und letzten Abschnitts ist das Kraftwerk Nant de Drance bereits mit dem Stromnetz verbunden, da 2019 mit der Erhöhung der Spannung von einer der beiden Freileitungen zwischen La Bâtiaz und Le Rosel auf 380 kV eine Übergangslösung gefunden werden konnte.
Das Übertragungsnetz im Wallis Mit der Vollendung des Pumpspeicherkraftwerks Nant de Drance Ende 2021 plant der schweizerische Netzbetreiber Swissgrid den Bau einer 380 kV-Höchststspannungsleitung über Châtelard, La Bâtiaz, Le Verney (Martigny), das Unterwerk Chippis, über den Gemmipass ins Unterwerk Bickigen im Berner Mittelland. Die neue 380 kV-Freileitung Chamoson - Chippis - Bickigen ist für die Übertragung der in den Walliser Kraftwerken erzeugten Energie zu den Verbrauchszentren in der Westschweiz und im Mittelland von grosser Bedeutung. Die Inbetriebnahme der Höchstspannungsleitung von Chamoson nach Chippis erfolgt voraussichtlich im Jahr 2022. Gemäss Planungsstand 2020 wird die 380 kV-Gemmileitung, welche die Unterwerke Chippis (Wallis) und Bickigen (Bern) verbindet, 2027 ins schweizerische Übertragungsnetz integriert. Die Swissgrid plant eine zweite, 124 km lange 380 kV-Höchstspannungsleitung von Chamoson über Chippis, Mörel, Ulrichen, den Nufenenpass und Airolo nach Lavorgo (Tessin). Auf dem Abschnitt von Chamoson nach Chippis werden die Kabelstränge beider 380 kV-Leitungen über die dieselben Masten geführt. Der Staatsrat des Kantons Wallis am 13. Juni 2019 im Rahmen des Plangenehmigungsverfahren für die Höchstspannungsleitung Chippis-Mörel Einsprache gegen die von Swissgrid geplante 380 kV-Leitung erhoben. Im Genehmigungsverfahren entscheidet das Eidgenössische Starkstrominspektorat (ESTI). Die Inbetriebnahme für das gesamte Netzvorhaben Chippis-Lavorgo ist für das Jahr 2029 geplant. Der Abschnitt Ernen - Ulrichen ist bereits vollendet. (Quellen: BFE, Swissgrid 2020) Der Netzausbau ist im Plan für das «Strategische Netz 2025» festgelegt. Die Pumpspeicherwerke sind in der Lage, das Schweizer Versorgungsnetz bei Nachfragespitzen kurzfristig mit elektrischer Energie zu beliefern. Damit der elektrische Spitzenstrom bedarfsgerecht in die grossen Verbrauchszentren im schweizerischen Mittelland geliefert werden, braucht es ein leistungsfähiges Übertragungsnetz mit 380 kV-Höchstspannungsleitungen. Die Pumpspeicherwerke übernehmen eine zentrale Aufgabe bei der Stablisierung der Versorgungsnetze. Der Regelenergie der Pumpspeicherkraftwerke sogt für die Netzsicherheit. Die Aufgabe wird bei der vorgesehen Produktionserhöhung der vom Wetter abhängigen erneuerbaren Energien wie Solarstrom und Windenergie im Rahmen der «ENERGIESTRATEGIE 2050» immer wichtiger.
Nant de Drance in Kürze
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