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Staumauer Muttsee feierlich eingeweiht 2016
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Pumpspeicherkraftwerk «Linth-Limmern» der Axpo
Staumauer Muttsee feierlich eingeweiht

Axpo ist einen grossen Schritt weiter mit dem Pumpspeicherwerk (PSW) Limmern. Am 9. September 2016 wurde die neu erstellte Staumauer des Muttsees im Rahmen eines Festaktes eingesegnet. Die Staumauer ist mit 1'054 Metern die längste der Schweiz. Sie steht auf rund 2'500 Metern über Meer und ist damit die höchstgelegene in Europa. Die neue Staumauer Muttsee ist ein zentrales Element des neuen Pumpspeicherkraftwerks Limmern. Axpo hat zusammen mit dem Kanton Glarus 2, 1 Mrd. CHF in die hochflexible Anlage investiert. Das PSW Limmern wird mit einer Pump- und Turbinenleistung von 1'000 MW einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit in der Schweiz leisten

Durch die stark schwankende Produktion aus Wind- und Solarenergie ist vermehrt Regelenergie gefragt. "Das ist der Trumpf unserer hochflexiblen Anlage", ist CEO Andrew Walo überzeugt. "Das Pumpspeicherwerk Limmern leistet, gerade im veränderten Marktumfeld, einen wichtigen Beitrag zur Stabilität des Stromnetzes."

An der Feier zur Einweihung der neuen Staumauer im Hochgebirge auf der Muttenalp wurde das Bauwerk durch den Glarner Pfarrer Josef Kohler im Beisein von Vertretern aus der Glarner Politik feierlich eingesegnet. Axpo CEO Andrew Walo zeigte sich stolz über die termin- und budgetgerechte Realisierung des Projekts und dankte den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und jenen der Partnerfirmen für "ihre phantastische Leistung". Einen besonderen Dank sprach Walo auch dem Kanton Glarus aus für die grosse und fortwährende Unterstützung.

Das PSW Limmern sei für Axpo "ein Jahrhundertbauwerk. Vor 26 Jahren haben wir am Panixersee die letzte Staumauer der Schweiz eingeweiht. Heute ist es die Staumauer am Muttsee", erklärte Andrew Walo. Eine Spezialität des PSW Limmern, sei zudem die Tatsache, dass es ohne eine einzige Einsprache zustande gekommen sei: "Für uns der Beweis, dass es möglich ist, mit Anwohnern und Umweltorganisationen gute Lösungen zu entwickeln, wenn man sich auf einen echten Dialog einlässt."

Der Glarner Landamman Rolf Widmer überbrachte die Gratulation des Regierungsrates. Er lobte die Zusammenarbeit zwischen Bauherren und Behörden, die während der Bauphase genauso vorbildlich gewesen sei wie in der Planung. "Das Projekt Linthal 2015 wird weitherum als Modellfall für eine umsichtige Planung unter Einbezug aller Betroffenen wie beispielsweise der Umweltverbände gerühmt", so der Glarner Landamman Rolf Widmer. Es sei das Verdienst vieler Beteiligter, dass diesesspektakuläre Bauwerk "so schnell und in so guter Qualität" realisiert werden konnte.

Ein Bauwerk der Superlative

Die Staumauer ist mit 1'054 Metern die längste und auf rund 2'500 Metern über Meer die höchstgelegene Europas. Mit dem verbauten Beton könnte man rund 2'200 Einfamilienhäuser bauen und das Volumen des aufgestauten Muttsees mit 23 Mio. m3 entspricht dem von 9'200 olympischen Schwimmbecken.

Insgesamtwaren weit über 3'000 Arbeiter von zahlreichen Ingenieurs-, Bau-, Zuliefer- und Spezialfirmen im Hochgebirge, im Untertagbau oder im Talbereich in Tierfehd beschäftigt. Rund 6'000 verschiedene Pläne wurden für die Maschinen- und Transformatorenkavernen gezeichnet und nur schon die Qualitätssicherungs-Protokolle für den Stahlwasserbau füllen 870 Bundesordner.

Langfristiger Trumpf in der Hand von Axpo

Der Baubeschluss für das PSW Limmern ist in einer Zeit gefallen, als der Strompreis hoch und die Ertragsaussichten für solche Kraftwerke mit Spitzenenergie gut waren. Versorgungssicherheit war ein wichtiges Motiv, als der Verwaltungsrat der Axpo 2009 den Bau bewilligte - und sie ist es heute noch. Jedoch unter völlig veränderten Marktbedingungen. In den ersten Jahren wird es daher schwierig sein, die Vollkosten der Anlage zu decken. Der Investitionshorizont bei Pumpspeicherkraftwerken ist mit 80 Jahren allerdings sehr langfristig. Axpo ist deshalb überzeugt, auf lange Sicht mit der hochflexiblen Anlage, die innerhalb von wenigen Minuten von Turbinieren auf Pumpen umstellen kann, einen Trumpf in der Hand zu haben.

Die starke Zunahme von volatiler Wind- und Sonnenergie führt verstärkt zu Instabilitäten im Netz. Deshalb wird steuerbare Leistung (Regelenergie) in der Schweiz und in Europa zunehmend an Wert gewinnen. Entsprechend wird Axpo CO2-freie Netz- und Leistungsreserven im Markt für Regelenergie und Systemdienstleistungen anbieten. Weiter soll der Strom im Optionshandel und im Spotmarkt (Intraday Markt) verkauft werden, wo hochflexible Anlagen wie das PSW Limmern angesichts der Preisschwankungen im vom Markt vorgegebenen Viertelstunden-Takt gefragt sind.

Ab Mitte 2017 mit allen Maschinengruppen in Betrieb

Nachdem in einem symbolischen Akt der Stöpsel des Sees gezogen wurde, wird der Muttsee jetzt bis Mitte September nochmals komplett entleert. Bei leerem See wird der zweite Druckschacht in das Triebwassersystem eingebunden und beim erneuten Aufstau des Sees zum ersten Mal mit Wasser gefüllt. Dies ist Voraussetzung für die Inbetriebnahme der Maschinengruppe 3 und 4. Die Maschinengruppe 1 und 2 sind bereits erfolgreich mit dem Netz synchronisiert und sollen ab Ende 2016 Strom liefern. Die Maschinengruppe 3 und 4 sollen Mitte 2017 in Betrieb gehen.

Fakten und Zahlen:

- 2,1 Mrd. CHF hat die Krafwerke Linth-Limmern AG, an der Axpo zu 85 % und der Kanton Glarus zu 15 %

- Rund 10 Jahre Bau- und Planungszeit/Spatenstich 2009

- Vier reversible Pumpturbinen mit einer Turbinen- und Pumpleistung von je 250 MW

- Vier Rotoren, je rund 330 Tonnen schwer, wurden von Alstom in der Maschinenkaverne hergestellt, da sie nicht von der Fabrik auf den Berg transportiert werden konnten

- Transformatoren, je rund 220 Tonnen schwer, die schwersten Einzelteile, die auf den Berg transportiert wurden

- Die Transportbahnen (Standseilbahn, Bauseilbahn 1 und 2) haben 3,5 Millionen Tonnen Material den Berg hinauf oder hinunter gebracht und rund 1,4 Millionen Passagiere befördert.

Quelle: Text Axpo Energie, September 2016
Kraftwerke Linth-Limmern KLL (Axpo)

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