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IEA: Internationale Energieagentur warnt - Energie-Zukunft der Welt nicht nachhaltig

Ohne einen entschiedenen Richtungswechsel in der Energiepolitik ist die Welt auf dem Weg in ein unsicheres, ineffizientes und kohlenstoffreiches Energiesystem. Das geht aus der jüngsten Ausgabe des World Energy Outlooks (WEO) 2011 hervor, den die Internationale Energieagentur (IEA) vorstellt. Der Welt-Energie-Ausblick ist die wichtigste Publikation der IEA. Er kommt zu dem Schluss, dass die Handlungsspielräume immer kleiner werden.

"Wachsender Wohlstand und höhere Bevölkerungszahlen werden den Energiebedarf in den kommenden Jahrzehnten unausweichlich nach oben treiben. Wir können nicht weiter auf unzuverlässige Energienutzung bauen, die zudem die Umwelt belastet", sagte IEA Chefökonom Fatih Birol bei der Präsentation des Berichts. "Die Regierungen müssen stärkere Anreize für Investitionen in effiziente, kohlenstoffarme Technologien geben. Das Reaktorunglück von Fukushima (siehe: Japan: Erdbeben und Tsunami) , die politischen Unruhen im Nahen Osten und in Nordafrika sowie der stark gestiegene Energiebedarf im Jahr 2010 zeigen, vor welch drängenden Herausforderungen wir stehen."

Das zentrale Szenario des WEO -das Szenario der neuen energiepolitischen Rahmenbedingungen -geht davon aus, dass bei vorsichtiger Umsetzung bisher beschlossener Regierungsmassnahmen der Primärenergiebedarf zwischen 2010 und 2035 um ein Drittel steigen wird. 90 Prozent davon entfallen auf nicht-OECD Länder. China festigt seine Position als grösster Energieverbraucher weltweit: 2035 wird es beinahe 70 Prozent mehr Energie benötigen als die Vereinigten Staaten.

(Grafik)

Der Anteil fossiler Energien im weltweiten PrimärEnergieverbrauch sinkt von heute 81 auf 75 Prozent. Dafür steigern sich die erneuerbaren Energien von 13 auf 18 Prozent. Dieses Wachstum wird durch Subventionen gestützt, die dem WEO-Szenario zufolge von 64 Milliarden US-Dollar im Jahr 2010 auf 250 Milliarden US-Dollar aufgestockt werden. Zum Vergleich: die Subventionen für fossile Brennstoffe lagen 2010 bei 409 Milliarden US-Dollar.

Die kurzzeitig unter Druck geratenen Ölmärkte werden sich durch das gebremste Wirtschaftswachstum und mit erwarteter Wiederaufnahme der libyschen Öl-Lieferungen entspannen. Der durchschnittliche Ölpreis bleibt mit 120 US-Dollar pro Barrel (in 2010 Preisen) aber auch im Jahr 2035 hoch. Die Abhängigkeit von einer kleinen Zahl an Produzenten nimmt zu: über 90 Prozent des gestiegenen Ölbedarfs werden bis 2035 vom Nahen Osten und Nordafrika (MENA) abgedeckt. Der Ölverbrauch steigt bis zum Jahr 2035 von 87 auf 99 Millionen Barrel pro Tag an. Den grössten Anteil daran hat der Transportsektor der Entwicklungs- und Schwellenländer.

Der Kohleverbrauch erhöht sich bis 2035 um 65 Prozent. Kohle ist energiepolitisch besonders sensibel, vor allem in China, das heute für knapp die Hälfte der weltweiten Kohlenachfrage verantwortlich ist. Effizientere Kraftwerke und Technologien zur Kohlendioxidabscheidung und -Speicherung könnten die Aussichten für Kohle deutlich verbessern. Diese Technologien aber stehen noch immer vor erheblichen gesetzgeberischen, politischen und technischen Hindernissen, die ihre Nutzung unsicher machen.

Fukushima hat die Frage nach der zukünftigen Rolle von Atomenergie aufgeworfen. Das zentrale Szenario des WEO geht davon aus, dass die Kernenergie bis 2035 um mehr als 70 Prozent zunimmt -auch nach dem Vorfall in Japan bekennen sich die meisten Länder zur Atomenergie. Mit fortdauernder Unsicherheit könnte sich das allerdings ändern. Der Energie-Ausblick enthält deshalb ein spezielles "Niedrig-Nuklear-Szenario", das untersucht, was passieren würde, wenn sich der Anteil der Kernenergie halbierte. Es kommt zu dem Schluss, dass erneuerbare Energien zwar deutlich angekurbelt würden, dass aber gleichzeitig die Energieimporte stärker zu Buche schlagen, Energieunsicherheit wachsen und Klimaschutz teurer und schwieriger würden.

Weniger Unwägbarkeiten gibt es in punkto Erdgas: Sein Anteil im Energie-Mix steigt und liegt im Jahr 2035 fast auf gleicher Höhe mit Kohle. Ein Land, das von dieser Entwicklung besonders profitieren kann, ist Russland, dem der WEO drei Sonderkapitel widmet.

Das zentralen Szenario des WEO sagt einen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um 3,5°C voraus. Würden die jüngst angekündigten politischen Massnahmen nicht umgesetzt, wäre die Lage noch dramatischer: die Durchschnittstemperatur könnte um sechs Grad steigen. "Mit jedem Jahr, das ohne klare Signale für Investitionen in saubere Energien vergeht, wird es schwerer und teurer, unsere Ziele bei Energiesicherheit und Klimaschutz zu erreichen", sagte Fatih Birol. Das belegt auch das sogenannte 450 Szenario des WEO. Aus ihm geht hervor: Für jeden Dollar, der bis 2020 nicht in saubere Energie investiert wird, müssten nach 2020 4,3 Dollar zusätzlich investiert werden, um die dann höheren Emissionen auszugleichen.

Quelle: Text OECD Berlin Centre , November 2011

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Source: International Energy Agency (IEA) World Energy Outlook
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