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Kraftwerke Oberhasli KWO (Bern) - KWOplus
KWOplus: Regierungsrat befürwortet Vergrösserung des Grimselsees
7. Juni 2012

Der Regierungsrat des Kantons Bern befürwortet eine Vergrösserung des Grimselsees zur Erhöhung der Stromproduktion im Winter. Er beantragt dem Grossen Rat eine entsprechende Anpassung der Konzession. Mit den vorgesehenen Ersatzmassnahmen kann das Vorhaben umweltverträglich realisiert werden.

Die Kraftwerke Oberhasli (KWO) wollen ihre Anlagen im Grimselgebiet ausbauen. Neben dem Bau eines neuen Pumpspeicherwerks und der Aufwertung zweier bestehender Kraftwerke soll insbesondere der Grimselsee vergrössert werden.

Mit einer Erhöhung der bestehenden Staumauern um 23 Meter kann das Speichervolumen des Sees um 75 Prozent erweitert werden. Damit kann im Sommer mehr Wasser zurückbehalten und im Winter zur Stromproduktion genutzt werden. Mit den zusätzlich erzeugten 240 Gigawattstunden kann der Winterbedarf von rund 90'000 Haushalten gedeckt werden.

Das grössere Seevolumen ermöglicht es zudem, die unregelmässig anfallende Stromproduktion aus den neuen erneuerbaren Energiequellen wie Sonne und Wind auszugleichen. Mit dem zusätzlichen Volumen wird der Grimselsee der viertgrösste Energiespeicher der Schweiz. Schliesslich kann der Wasserstand der Aare und des Brienzersees besser reguliert und damit die Hochwassergefahr reduziert werden.

Die Vergrösserung des Sees stellt zwar einen Eingriff in Natur und Landschaft dar, ist aber gemäss einer Gesamtbeurteilung des Kantons insgesamt umweltverträglich. Die negativen Auswirkungen können mit den vorgesehenen Ersatzmassnahmen hinreichend kompensiert werden. Geplant sind insbesondere neue Schutzgebiete für Tiere und Pflanzen, Ersatzaufforstungen und die Renaturierung von Gewässern. Auch der Eingriff in die Landschaft von nationaler Bedeutung "Berner Hochalpen und Aletsch-Bietschhorn-Gebiet" ist zulässig, weil das Interesse an der Vergrösserung des Grimselsees von mindestens gleichwertiger nationaler Bedeutung ist wie das Interesse an der ungeschmälerten Erhaltung der geschützten Landschaft.

Der Grosse Rat wird das Konzessionsgesuch für die Vergrösserung des Grimselsees in der Septembersession 2012 behandeln. Die beiden andern Teile des Ausbauvorhabens KWOplus haben das Kantonsparlament bzw. das zuständige kantonale Amt für Wasser und Abfall bereits genehmigt.

Quelle: Text Regierungsrat des Kantons Bern, Juni 2012

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KWOplus: Regierungsrat befürwortet Vergrösserung des Grimselsees
12. Juni 2012

Hat der Kanton Bern bewusst falsche Informationen über das Grimsel-Projekt verbreitet? Oder hat die Regierung ihren Entscheid gar aufgrund falscher Informationen gefällt? Solche Fragen stellen sich zurzeit die Umweltverbände. Denn als die Regierung vor einer Woche ihr Ja zur Staumauer-Erhöhung kommunizierte, sprach sie von "zusätzlich erzeugten 240 Gigawattstunden" Strom. Das ist grundfalsch: Die Erhöhung der Staumauer bringt keine Mehrproduktion an Strom. Die Umweltverbände fordern eine öffentliche Richtigstellung der Fakten.

"Für uns ist das ein Skandal: Dass die Regierung in einem derart wichtigen Dossier die Öffentlichkeit falsch informiert, ist absolut inakzeptabel", ärgert sich Luca Vetterli, Gewässerschutz-Spezialist von Pro Natura. Dabei macht der technische Bericht zum Staumauer-Projekt deutlich, dass die Erhöhung der Staumauer eben gerade keine einzige Gigawattstunde Strom mehr ergibt. Auf Seite 21 des Berichts steht wörtlich: "[…] Die Menge der produzierten Energie bleibt zwar übers ganze Jahr betrachtet unverändert, dank des grösseren Speichervolumens können Regel- und Reserveenergie aber viel flexibler übers ganze Jahr erzeugt werden […]".

Offenbar hat die Regierung inzwischen die Falschinformation eingesehen: Auf der eigenen Website wurde der Satz, der in der ursprüngliche versendeten Mitteilung drin war und von den Medien auch breit verwendet wurde, klammheimlich entfernt. "Wir erwarten von der Berner Regierung, dass sie zum Fehler steht und nun offen kommuniziert, dass mit der höheren Staumauer nicht mehr Strom produziert wird", fordert Patrick Hofstetter, Leiter Klima und Energie beim WWF Schweiz.

Quelle: Text Medienmitteilung von Greenpeace Schweiz, Pro Natura, Grimselverein und WWF Schweiz, Juni 2012
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