RAOnline EDU: Gletscher Schweiz - Gefahren

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Steingletscher: Beschreibung

Der Steinsee ist ein relativ junger proglazialer See, der sich im Vorfeld des Steingletschers in den Jahren nach 1940 gebildet hat.
1950 erhielten die Kraftwerke Oberhasli die Bewilligung den Steinlimibach in den Steinsee zu leiten und beim Auslauf des Sees ein Abschlussbauwerk zu errichten, um eine Wassermenge von ca. 120'000 m³ zu speichern und die Wasserführung des Steinwassers tagsüber zu verbessern. Auf die Zuleitung des Steinlimibaches wurde verzichtet, die Bauarbeiten am Seeauslauf, die für die Niederwasserperiode im Herbst 1955 geplant gewesen waren, wurden jedoch verzögert und mussten anfangs November unbeendet eingestellt werden.

Infolge der ungenügenden Dimensionierung des vergrösserten Umleitungskanals kam es in der Nacht vom 29. auf den 30. Juli 1956 im Verlauf eines Starkniederschlags zur Überflutung der offenen Baugrube.
Beim Ausbruch wurde die Gerinnesohle des natürlichen Seeauslaufs durch Erosion in kurzer Zeit um etwa 5,5 m abgesenkt (Haeberli, 1980). Neben dem grossen Zufluss waren die damals laufenden Bauarbeiten der KWO am Seeauslauf zur Regulierung des Seespiegels mitverantwortlich für den Teilausbruch.

Nach dem Seeausbruch von 1956 ist bis 1998 keine grössere Veränderung des Auslaufs beobachtet worden, obwohl dieser nach 1956 nicht gegen Erosion gesichert wurde. Beim Teilausbruch von 1998 wurde die Sohlenkote beim Auslauf um etwa 2m abgesenkt.

Eine Risikobeurteilung würde festlegen, ob in der heutigen Situation bei grossen Zuflüssen zum See ein weiterer Ausbruch möglich ist.

Quelle: Text VAW