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Hochwassermanagement Bern |
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Hochwasser-Management: Seeregulierung
im Kanton Bern
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Hochwasser-Entlastungsstollen
am Thunersee
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Hochwasser
in der Vergangenheit
Überschwemmungen
am Thunersee sind nicht singuläre Ereignisse, sondern treffen über
Jahrzehnte beobachtet immer wieder ein. Seit der Einleitung der Kander
in den Thunersee im Jahr 1714 wurde die Stadt Thun nachweislich immer wieder
überschwemmt. Die Überschwemmungsgefahr wurde durch die Erstellung
der äusseren Aare am Ort der alten Stadtbefestigung im Jahre 1722 und durch den Bau des Uttigenkanals vor 1870 wesentlich reduziert.
Seit
1869 misst die Landeshydrologie die Pegelstände am Thunersee. Sie
geben eine Übersicht über die Höchstwasserstände der
letzten 131 Jahre (nach der Realisierung des Uttigenkanals). Seitdem ist
der Hochwasserpegel von 558.30 m ü. M. in 37 Jahren erreicht oder
überschritten worden. Dabei ragt das Ereignis von 1999 aus den üblichen
Überschreitungen als einzigartiges Extremhochwasser heraus (Pegel
559.12 resp. 559.17 m ü. M.). Die überschreitung der Hochwassergrenze
ist dabei mehr als doppelt so hoch wie beim höchsten Hochwasser in
den gesamten vorangehenden 131 Jahren mit einem Pegel 558.68 m ü.
M. im Jahr 1910.
Das
Ereignis von 2005 (siehe: Hochwasser im August
2005) war mit einem Pegel von 559.24
m ü.M. das höchste je gemessene Hochwasser. Davor hatte das Hochwasserereignis
von 1999 559.12 m ü. M. erreicht. Diese übertrafen das dritthöchste
Hochwasser von 1910 um 56 cm, resp. 44 cm!
Anfälligkeit
des Thunersees
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Der
Thunersee ist aus drei Gründen besonders anfällig für Hochwasser:
Der
Anteil seiner Seefläche von 50 Quadratkilometern (km2) ist verglichen
mit seinem Einzugsgebiet (2'500 km2) mit 2 Prozent sehr klein.
Im
Schweizer Vergleich ist dieser Anteil sogar Rekord. Dies ist insbesondere
auf die Umleitung der Kander in den Thunersee im Jahr 1714 zurückzuführen.
Durch diesen Eingriff hat sich das Einzugsgebiet des Thunersees annähernd
verdoppelt.
Die
Differenz zwischen dem mittleren Sommerwasserstand und der Hochwassergrenze
beträgt nur 50 cm.
Mit
dem Reglement wird der Thunersee im Sommer auf einem mittleren Wasserstand
von 557.80 m ü. M. gehalten. Bis zur Hochwassergrenze kann der Thunersee
also nur 50 cm steigen, was im Vergleich zu den meisten übrigen Schweizer
Seen sehr wenig ist.
Die
Aare in Thun - der Abfluss des Thunersees - ist sehr seicht und hat damit
eine zu kleine Abflusskapazität.
Bei
der Schadau liegt die Flusssohle mit 556.60 m ü. M. nur gut einen Meter
unter dem mittleren Sommerwasserstand. Die Sohle oberhalb der Scherzligschleuse
bildet als engste Stelle im Abfluss den eigentlichen "Tellerrand»
des Thunersees. Dies hat zur Folge, dass bei tiefem Seestand nur wenig
Wasser aus dem Thunersee abfliessen kann. Erst mit steigendem Seepegel
nimmt auch die Abflussmenge zu.
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Chronologische
Zeitachse 1999 - 2009
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Mai
1999
Hochwasser
1999
Bis
2001
Ausarbeiten
mehrerer Studien mit dem Ziel, die Abflussverhältnisse des Sees für
den Fall eines Extremereignisses zu verbessern. Mehrere politische Vorstösse,
insbesondere aus Thun.
2002
Beschluss
des Oberingenieurkreises I in Absprache mit der kantonalen Bau-, Energie-
und Verkehrsdirektion, die Problematik im umfassenden Sinn anzugehen, verschiedene
Lösungsvarianten zu entwickeln und einem objektiven Vergleich zu unterziehen.
2003
Wahl
der besten Variante: Entlastungskanal vom Schifffahrtskanal zur äusseren
Aare und zusätzliche Vertiefung der Scherzligschleuse.
Juni
2004
öffentliche
Mitwirkung des Kantonalen Wasserbauplans mit 8 Massnahmen 2004 Idee und
Integration des "Entlastungsstollen Schifffahrtskanal - Kraftwerk" in den
Variantevergleich, Planungsarbeiten
November
2004
Entscheid
für Entlastungsstollen
Ab
2004
Erarbeiten
UVB
Juli
2005
Auflage
Bauprojekt Entlastungsstollen
August
2005
Hochwasser: August
2005
11. Januar 2006
Genehmigung
Wasserbauplan durch BVE
15.
Dezember 2006
Spatenstich
Januar
2007
Baubeginn
Auslaufbauwerk Selveareal
12.
Juli 2007
Inbetriebnahme
Tunnelbohrmaschine Aarabella
8.-10.
August 2007
Hochwasser: August
2007
August
2007 - April 2008
Stollenvortrieb
mit Tunnelbohrmaschine
September
2007
Baubeginn
Einlaufbauwerk Bahnhofplatz
15.
April 2008
Durchstichfeier
März
2008
Auflage
des Betriebsreglements
Herbst
2008
Bauabschluss
Ein- und Auslaufbauwerk
29. Mai 2009
Offizielle Eröffnung und Inbetriebnahme
Entlastungsstollen
Herbst
2009
Voraussichtliche
Genehmigung des Betriebsreglements
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Quelle:
Text Kanton Bern, Tiefbauamt, Juni 2009 |
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