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Kanton Solothurn: Wiederherstellungsprojekte Burglind |
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Fakten zu «Wald und Klimaerwärmung» |
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Wetter oder Klima?
Wetter: Was täglich passiert. Sonne, Wolken, Regen, Schnee, Wind, Wärme, Kälte. Fällt an einem>
bestimmten Tag Neuschnee, wird von einem Wetterereignis gesprochen.<
Klima: Die Gesamtheit der Wetterabläufe über eine Periode von 30 Jahren. Die
durchschnittlichen Neuschneetage zwischen 1981 und 2010 lassen eine Aussage über die
Veränderungen des Klimas zu.
Ein schneereicher Winter ist ebenso kein Argument gegen die Klimaerwärmung wie ein
einzelner heisser Sommer diese belegen kann.
Rückblick auf das Jahr 2018
Das Wetter in den Frühlingsund Sommermonaten sind für die Vegetation entscheidend. Der Frühling war äusserst regenarm und der viertwärmste seit Messbeginn. Die Temperatur im drittwärmsten Sommer seit Messbeginn lag mit + 2° C deutlich über und der Niederschlag mit 71% deutlich unter dem Mittel (Referenz Klimaperiode 1981-2010). Verstärkt werden die Auswirkungen des Regendefizits dadurch, dass aufgrund der ausgetrockneten und harten Böden grosse Teile der Regenmengen insbesondere von Starkniederschlägen direkt via Oberfläche abgeflossen und somit zu keinem Zeitpunkt pflanzenverfügbar sind.
Ein einzelner heisser und trockener Sommer ist für das Ökosystem Wald nicht problematisch. 2018 war jedoch bereits der dritte extrem warme Sommer in kurzer Zeit. Die markante Zunahme der Sommerwärme seit den 1980er Jahren ist eines der klaren Signale der laufenden Klimaänderung.
Klimaprognose bis 2100
Das Klima Ende des Jahrhunderts wird anhand verschiedener Modelle berechnet. Abhängig davon, wie intensiv weltweite Klimaschutzmassnahmen umgesetzt und greifen werden, liegen die simulierten Temperaturen 2100 zwischen 3° und 6° C über den Temperaturen aus der Zeit vor der Industrialisierung.
Die bedeutende Rolle des Waldes im Klimawandel
Der Wald ist nicht nur Leidtragender der globalen Erwärmung, gleichzeitig ist er eines der weltweit wichtigsten Steuerelemente des Klimawandels. Der Wald entzieht der Atmosphäre das Treibhausgas CO2 und speicherte es langfristig in seinem Holz (CO2-Senke). Ein Kubikmeter Holz wiegt rund 500 Kilogramm und bindet eine Tonne CO2. Aufgrund der nicht nachhaltigen Waldbewirtschaftung auf globaler Ebene fungiert der Wald weltweit als CO2-Quelle. In der Schweiz hingegen ist die CO2-Speicherung des Waldes ein wichtiger Pfeiler der Schweizer Klimapolitik.
Verkraftet der Schweizer Wald die Klimaerwärmung?
Aufgrund der erwarteten Erwärmung wird es Gebiete in der Schweiz geben, die langfristig waldfrei werden. Dort wo Wald voraussichtlich Wald bleibt, stellt sich eine entscheidende Frage: Kann der Wald auch in wärmerem Klima seine für die Gesellschaft lebenswichtigen Funktionen und Ökosystem-Dienstleistungen (Schutz vor Naturgefahren, Trinkwasserfilterung, Holz und Sauerstoffproduktion, Erholungsraum für Menschen, Tiere und Pflanzen etc.) erfüllen?
Welche sichtbaren Auswirkungen hat die Klimaerwärmung auf den Wald?
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Dürre Baumkronen und abgehende Bäume in Folge ausgeprägter Trockenheit. Insbesondere das heutige Waldbild prägende Baumarten wie Fichte und ev. auch Buche haben bereits grosse Probleme und keine guten Zukunftsaussichten. |
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Bäume werfen bereits im Juli und August Laub ab ("grün-dürr"). |
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Die Trockenheit stresst den Wald und schwächt sein "Immunsystem". Sekundärschädlinge wie der Borkenkäfer profitieren und setzten dem Wald zusätzlich zu. |
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Vermehrte starke Sturmereignisse führen zum Ausfall wenig sturmfester Bäume. |
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Langfristige Änderung des gewohnten Waldbilds infolge einer Baumartenverschiebung. |
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Welches sind die Handlungsspielräume der Forstwirtschaft?
Der Wald soll bereits heute so bewirtschaftet und gelenkt werden, dass auch künftige Generationen von den vielfältigen Waldfunktionen und ÖkosystemDienstleistungen profitieren können. Die Resultate des Forschungsprogramms «Wald im Klimawandel» (2016) zeigen, dass eine angepasste Waldbewirtschaftung nötig ist. Einer der grössten Handlungsspielräume hin zu einer "Klimafitness" liegt voraussichtlich bei der aktiven Einflussnahme auf die Baumartenzusammensetzung:
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Pflanzungen von Baumarten und Provenienzen mit einer erwarteten Klimaresistenz. Auch Baumarten aus warmen Klimaregionen berücksichtigen. Grosse Schadenereignisse wie Burglind als Chance nutzen. |
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Bei Durchforstungen Förderung von klimaresistenten Baumarten. |
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Wichtigster Punkt: Hohe Vielfalt an Arten steigert die Robustheit des Ökosystems Wald. Ausfälle einzelner Arten können aufgefangen und das Klumpenrisiko minimiert werden. |
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Aktuelle Massnahmen seitens Forstdienst und Waldeigentümer des Kantons Solothurn
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Mitwirkung in der interdisziplinären Arbeitsgruppe Klimawandel des Kantons Solothurn |
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Mitwirkung im Projekt Testpflanzungen von WSL und Bund ("Zukunftsbaumarten") |
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Mitwirkung bei der Erarbeitung eines Tools (elektronische Baumartenempfehlung) |
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Weiterbildungen für die Waldbewirtschaftenden des Kantons |
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Öffentlichkeitsarbeit |
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Waldrundgänge (Bsp. HESO) |
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Mitwirkung an der Entwicklung des Grossspiels "Wald + Klimawandel" (Kt. BL/BS)
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