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Auenlandschaften im Kanton Zürich
August 2011: 1. Etappe des Projekts «Hochwasserschutz und Auenlandschaft Thurmündung» abgeschlossen
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Hochwasserschutz und Auenlandschaft Thurmündung
Ellikon am Rhein jetzt vor Hochwasser sicher
Bundesrätin Doris Leuthard, Regierungsrat Markus Kägi und Gemeindepräsident Peter Brandenberger haben am Samstag morgen das neue Naturzentrum Thurauen bei Flaach eingeweiht. Gleichzeitig feierten sie mit der Bevölkerung den Abschluss der ersten Etappe des Projekts «Hochwasserschutz und Auenlandschaft Thurmündung». Das Projekt vereint beispielhaft die Anforderungen an den Hochwasserschutz mit den Bedürfnissen der Natur und der Nutzung der Thurauen als Erholungsgebiet.

Um das Zürcher Thurtal vor Überschwemmungen zu schützen, hat der Kanton Zürich die Thur zwischen 1983 und 2005 in fünf Etappen naturnah saniert. 2008 kam mit dem Projekt «Hochwasserschutz und Auenlandschaft Thurmündung» der sechste und letzte Abschnitt bis zur Mündung der Thur in den Rhein hinzu. Hier durchquert der Fluss die Thurauen, das grösste Auengebiet des Schweizer Mittellandes - ein Biotop von nationaler Bedeutung. Das Projekt hat schweizweit Pioniercharakter und stösst auch international auf Interesse. Unter dem Motto «Mehr Sicherheit - mehr Natur - mehr Erholung» bringt es scheinbar gegensätzliche Ziele in Einklang. Das Projekt entstand unter engem Einbezug der Gemeinden, der lokalen Bevölkerung und der verschiedenen Interessengruppen, die sich auch in der Realisierungsphase aktiv einbringen konnten.

Verhaltenshinweise für Naturschutzgebiete

Vielfältiger Nutzen für Mensch und Natur

Mit dem Abschluss der ersten Etappe sind wichtige Ziele des Projekts erreicht:

- Die Bevölkerung und die Landwirtschaftsflächen in Ellikon am Rhein und im Flaacherfeld sind dank festen Dämmen und mobilen Hochwasserschutzelementen sowie Pumpwerken wirksam gegen Hochwasser geschützt.

- Zugleich profitiert die Landwirtschaft im Flaacherfeld von verbesserten Produktionsbedingungen. Aufschüttungen aus Material, das bei den Bauarbeiten an der Thur ausgehoben wurde, verhindern, dass aufsteigendes Grundwasser die Böden durchnässt.

- Die Thur wurde im unteren Teil aus ihrem Korsett befreit und findet wieder ihren eigenen Lauf bis zur Mündung in den Rhein. Zwei Ausbuchtungen unterhalb und oberhalb der Ellikerbrücke beschleunigen die Bildung von Mäandern (Flussschleifen).

- Ökologische Aufwertungen sorgen dafür, dass die artenreiche Auennatur sich wieder entfalten kann: Auflichtungen im Wald, Naturwaldreservate sowie das Anlegen und Aufwerten von Magerwiesen, Riedwiesen, Tümpeln, Weihern und Altläufen. Bereits sind seltene Arten in die Thurauen zurückgekehrt, darunter der Flussregenpfeifer, der Eisvogel sowie verschiedene Libellen und Tagfalter.

- Neue Rastplätze und Feuerstellen sowie Ein- und Auswasserungsstellen für Boote sind eingerichtet.

- Parallel dazu ist ein umfangreiches Informationsangebot zur Natur entstanden.

Schutz und Nutzung im Einklang

Ein wichtiges Ziel des Projekts ist, die Entwicklung der Thurauen sowohl als Naturschutz- wie als Erholungsgebiet zu ermöglichen - unter Entflechtung der Interessen von Mensch und Natur. Eine Schutzverordnung legt Zonen fest, die der Natur vorbehalten sind und Gebiete, in denen Freizeitaktivitäten Vorrang haben. Rangerinnen und Ranger patrouillieren in den Thurauen und sensibilisieren Besucherinnen und Besucher für die Auennatur und die Verhaltenshinweise im Schutzgebiet.

Die Auennatur erleben: Attraktives Angebot im Auengebiet und im Naturzentrum Thurauen

Respekt vor der Natur bedingt, ihre vielfältigen Zusammenhänge zu verstehen. Um der Bevölkerung die einmalige Auenlandschaft an der Thur näherzubringen, sind deshalb verschiedene Einrichtungen entstanden, die Besucherinnen und Besuchern auf anschauliche Weise Wissenswertes über die Besonderheiten des Gebiets vermitteln. Erste Anlaufstelle für Interessierte ist das neue Naturzentrum Thurauen in der Steubisallmend. Es wird von der Stiftung PanEco im Auftrag des Kantons Zürich betrieben und verfügt über die interaktive Ausstellung «Kosmos Auenlandschaft» sowie einen Erlebnispfad. Im Angebot sind auch Workshops und Führungen. Ein Restaurant mit einer grossen Terrasse rundet die Attraktivität des Zentrums ab.

Bei der Ellikerbrücke entsteht ein 3,7 Kilometer langer Erlebnisweg, der Familien und Kinder auf spielerische Art und Weise die Auennatur und ihre Bewohner kennenlernen lässt. Auf einem Holzsteg kann man das dschungelähnliche Naturwaldreservat hautnah erleben und von zwei Plattformen an Thur und Rhein aus die Flussdynamik und die belebte Natur beobachten. An charakteristischen Stellen im Gebiet sind zudem Wissenstafeln angebracht worden.

Natur, Wissen, Aktionskunst und Prominenz am Eröffnungsfest

für Bundesrätin Doris Leuthard sind die Thurauen ein Musterbeispiel für Konsenspolitik und ernsthaftes Zuhören gegenüber allen Akteuren. «Alle haben sich zusammengerauft und nach einer Lösung gesucht, die für Mensch und Natur stimmt.» Die Vorsteherin des Departementes für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) gab ihrer Hoffnung Ausdruck, dass dem Raumkonzept Schweiz, das unlängst von Gemeinden, Städten, Kantonen und Bund erarbeitet wurde, ein ebenso nachhaltiger Erfolg beschieden sein werde, damit auch «unsere Kinder und Enkelkinder in einem wirtschaftlich und gesellschaftlich herausragenden Land mit einzigartigen Landschaften leben können».

Regierungsrat Markus Kägi sagte, das Thurauenprojekt konfrontiere mit der Erkenntnis, wie komplex die Natur und unser Zusammenleben mit ihr seien. Hauruck-Lösungen seien da nicht gefragt: «Es ist eher so, dass wir in einem Netz an einem Faden ziehen und schauen, welche Bewegungen das im Ganzen auslöst.» für einen Politiker in einer demokratischen Gesellschaft sei dies ein sehr vertrautes Gefühl, meinte Kägi.

Gemeindepräsident Peter Brandenberger blickte auf die lange Vorgeschichte des Projekts zurück, die mit dem Thurhochwasser 1978 begann. Ausschlaggebend für das nun eingeweihte, gemeinsame Projekt in der Steubisallmend sei der Gedanke gewesen, etwas Nachhaltiges für die Gemeinde Flaach und die Region zu schaffen.d.

Quelle:Text Kanton Zürich, Baudirektion 2011

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Projekt «Hochwasserschutz und Auenlandschaft Thurmündung» - Dokumente
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Quelle: Baudirektion Kanton Zürich Quelle: Baudirektion Kanton Zürich Quelle: PanEco
Die Thurauen im Wandel Thurauen: Nutzen, Kosten, Zeitplan Thurauen: Erleben, Entdecken, Geniessen
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Thurauen: Schutzverordnung (Auszug) PDF-File,
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