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Meereisflächen in der Antarktis 2024
Meereisausdehnung im Februar-März 2024
2024: Meereisflächen im Südpolarmeer

Eisausdehnung in der Antarktis weiter deutlich unter dem Durchschnitt

Nach der aussergewöhnlichen Meereisentwicklung des Jahres 2023, in denen in acht von zwölf Monaten neue Niedrigwerte in der Eisausdehnung erreicht wurden, ist die Meereiskonzentration in der Antarktis am 1. Januar 2024 mit 5,85 Millionen Quadratkilometer gestartet. Der Monatsmittelwert der Eisausdehnung im Januar 2024 betrug 3,98 Millionen Quadratkilometer und erreichte damit den sechstniedrigsten Wert seit dem Beginn der kontinuierlichen Satellitenaufzeichnungen. Im direkten Vergleich sind dies etwa 760'000 Quadratkilometer mehr als im Januar 2023 mit der niedrigsten Meereisausdehnung zwischen 1979 und 2024. Besonders gering war die Eisausdehnung in der Ross-, Bellingshausen- und Amundsen-See, während sie im Weddellmeer nahezu durchschnittlich war und deutlich grösser als im vergangenen Jahr. In den ostantarktischen Sektoren ist insgesamt nur noch wenig Meereis vorhanden.

Am 17. Februar 2024 wurde das Minimum der Eisausdehnung in der Antarktis mit 2,26 Millionen Quadratkilometern erreicht und liegt damit nur ca. 258'000 Quadratkilometer oberhalb des letztjährigen Rekordminimums und belegt mit dem Jahr 2022 den zweitniedrigsten Platz für den Monat Februar. Im Monatsmittel für Februar belegt das Jahr 2024 mit 2,40 Millionen Quadratkilometern den zweitniedrigsten Platz und setzt damit die Entwicklung der letzten acht Jahre mit Werten unterhalb des Langzeittrends fort.

 

Eine Ursache dieser Entwicklung kann in der weiterhin vorhandenen Anomalie der Lufttemperatur im Bereich der Westantarktis und der offenen Ozeanflächen des Weddellmeeres, der Ross- und der Amundsensee liegen, die im Monatsmittel Februar etwa 1,5- 2 °C oberhalb des Langzeitmittels lag.

Im Bereich des Coats-Land und Königin-Maud Land liegt die Lufttemperatur bis zu 6 °C oberhalb des langjährigen Mittelwertes. Der Wärmeinhalt des Ozeans zusammen mit der atmosphärischen Zirkulation werden nun als Einflussfaktoren mitbestimmen, wie sich die Eisneubildung und das Eiswachstum im beginnenden Spätsommer und Herbst entwickeln wird.

Quelle: Text Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung AWI und Meereisportal.de, 4. März 2024

Die Meereisausdehnung in der Antarktis liegt im März 2024 ein weiteres Jahr in Folge deutlich unter dem Durchschnittswert von 1981 - 2010. Eine dauerhafte Veränderung der Meereissituation in der Antarktis wird zunehmend wahrscheinlicher. Zudem ist das arktische Meereismaximum durchschritten. Forscher bringen den Eisverlust in der Arktis und Auswirkungen von El-Niño-Ereignissen in Verbindung.

Die antarktische Meereisausdehnung erreichte am 31. März 2024 mit einer Gesamtfläche von 4,52 Millionen Quadratkilometern ihr Maximum für den Monat März und befindet sich seit dem Jahresminimum am 17. Februar 2024 in einem Aufwärtstrend. Das Meereiswachstum betrug in den ersten zehn Tagen des Monats etwa 66'000 km² pro Tag, liess zur Mitte des Monats deutlich nach, um in den letzten zehn Tage wieder auf durchschnittlich 93'000 km² pro Tag anzusteigen.Die Eisausdehnung zum Ende des Monats verlief nur knapp oberhalb des Rekordjahrs der minimalen Meereisausdehnung von 2023.

Der Monatsmittelwert der Eisausdehnung im März betrug 3,46 Millionen Quadratkilometer und erreichte damit den achtniedrigsten Wert seit dem Beginn der kontinuierlichen Satellitenauszeichnungen. Im direkten Vergleich sind dies etwa 520'000 Quadratkilometer mehr als im März 2017, dem Jahr mit der niedrigsten Meereisausdehnung zwischen 1979 und 2024.

Die Meereisbedeckung in der Antarktis bleibt damit das dritte Jahr in Folge weit unter dem Durchschnitt des langjährigen Mittelwerts von 1981 - 2010. Forscher:innen können zur Zeit noch nicht mit Sicherheit sagen, ob es sich um eine dauerhafte Veränderung der Meereissituation handelt, die durch den Klimawandel verursacht wird, oder die Entwicklung Teil der natürlichen Klimaschwankungen ist. Bereits in den Jahren 2017 - 2019 war eine unterdurchschnittliche Meereisbedeckung in der Antarktis diagnostiziert worden, die im Jahr 2021 jedoch durch eine überdurchschnittliche Meereisausdehnung unterbrochen wurde.Generell ist in allen Monaten der Jahre seit 2016 (mit Ausnahme der Jahre 2020 und 2021) eine unterdurchschnittliche Eisausdehnung im Vergleich zum langjährigen Trend zu verzeichnen. Der aktuelle Forschungsstand hat bisher noch keine eindeutigen Antworten darauf, wie die Atmosphäre und der Ozean die Schwankungen der Meereisausdehnung in Detail beeinflussen. Extreme Temperaturen und Veränderungen in den Windmustern haben im vergangenen Jahrzehnt jedoch zu deutlich geringeren Eisständen beigetragen.Im März lag die Lufttemperatur auf 925 hPa über der zentralen Antarktis sowie in grossen Teilen der Westantarktis bis zu 6 ° Celsius oberhalb des langjährigen klimatologischen Mittels der Jahre 1971 - 2000. Auch das Rossmeer war durch deutlich erhöhte Lufttemperaturen gekennzeichnet.

Eine von Purich & Doddridge (2023) durchgeführte Studie ergab, dass die Veränderungen in der Atmosphäre alleine jedoch nicht ausreichen, um die Veränderungen in der Meereisausdehnung zu erklären. Schwankungen der Temperatur und des Salzgehalts und eine damit einhergehende Schichtung des südlichen Ozeans beeinflussen ebenfalls das Meereiswachstum. Hinzu kommt der Einfluss des zunehmenden Schmelzwasserbeitrags durch das Schmelzen der Schelfeise. Eine Bewertung eines solch komplexen Zusammenspiels ist äusserst schwierig und nur mit gekoppelten Klimamodellen in Verbindung mit Satellitendaten sowie in situ Eisbeobachtungen zur Meereisphysik möglich.

Quelle: Text Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung AWI und Meereisportal.de, 18. April 2024
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