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2023: Wärmster Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen 2023
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2023: Wärmster Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen

Der Copernicus Klimawandeldienst (Copernicus Climate Change Service, C3S), implementiert vom Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (EZMW) sowie im Auftrag der Europäischen Kommission und mit Mitteln der EU gefördert, stellt monatlich Klimadaten über die globale Durchschnittstemperatur der Luft, die Meereisdecke sowie zu hydrologischen Parametern zur Verfügung. Alle Forschungsergebnisse basieren auf Computeranalysen, die Milliarden von Messungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen auf der ganzen Welt auswerten.

Juni, Juli & August 2023 - Sommer Highlights
Juni, Juli & August (JJA) 2023 waren zusammen mit einer Durchschnittstemperatur von 16,77°C - also 0,66°C über dem Durchschnittswert - der mit Abstand heisseste Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen.
Im Juni-Juli-August-Zeitraum 2023 wurden zudem Rekordwerte hinsichtlich der Meeresoberflächentemperaturen im Nordatlantik und in den weltweiten Ozeanen gemessen.
Im Sommer 2023 konnten in mehreren Gebieten Europas Hitzewellen auf dem Meer gemessen werden - unter anderem im Juni in Irland und im Vereinigten Königreich sowie im Juli und August im Mittelmeer.
Überdurchschnittliche Niederschlagswerte konnten im JJA-Zeitraum in weiten Teilen Westeuropas und der Türkei verzeichnet werden, wobei lokale Niederschlagsrekordegebrochen wurden, was in einigen Fällen Überschwemmungen zur Folge hatte. Auch im westlichen und nordöstlichen Nordamerika, in Teilen Asiens, in Chile und Brasilien sowie im Nordwesten Australiens wurden überdurchschnittliche Niederschlagswerte gemessen.
In Island, dem Alpenbogen, Nordskandinavien, Mitteleuropa, weiten Teilen Asiens, Kanada, dem südlichen Nordamerika und dem grössten Teil Südamerikas war es dem gegenüber überdurchschnittlich trocken. In einigen Regionen führten diese trockenen Bedingungen zu ausgedehnten und beträchtlichen Waldbränden.
August 2023 - Temperaturen Highlights
Die durchschnittlichen globalen Meeresoberflächentemperaturen (SST) blieben anhaltend ungewöhnlich hoch und erreichten im Zeitraum von April bis Dezember verglichen zu den bisherigen Durchschnittswerten zu dieser Jahreszeit neue Rekordwerte.
2023 fand ein Übergang zu El Niño statt. Im Frühjahr 2023 ging La Niña zu Ende und El-Niño-Bedingungen begannen sich zu entwickeln, wobei die WMO Anfang Juli den Beginn von El Niño erklärte.
Die beispiellosen Meeresoberflächentemperaturen können mit marinen Hitzewellen rund um den Globus in Verbindung gebracht werden - einschliesslich Teilen des Mittelmeers, des Golfs von Mexiko und der Karibik, des Indischen Ozeans und des Nordpazifiks sowie eines grossen Teils des Nordatlantiks.
Europa Temperaturen Highlights
August 2023 war der wärmste August seit Beginn der Aufzeichnungen und wärmer als alle anderen Monate ausser Juli 2023.
Der globale Mittelwert für die Oberflächentemperatur von August 2023 betrug 16,82°C und war damit 0,71°C wärmer als der August-Durchschnittswert von 1991-2020 sowie 0,31°C wärmer als der bislang wärmste August 2016.
Der vergangene Monat war schätzungsweise rund 1,5°C wärmer als der vorindustrielle Durchschnitt von 1850-1900.
Hitzewellen traten in mehreren Regionen der nördlichen Hemisphäre auf, darunter in Südeuropa, im Süden der Vereinigten Staaten und in Japan.
Weit überdurchschnittliche Temperaturen traten in Australien, mehreren
südamerikanischen Ländern und in weiten Teilen der Antarktis auf.
In mehreren anderen Regionen lagen die Meereslufttemperaturen weit über dem Durchschnitt.
Die globale Temperaturanomalie für die ersten acht Monate des Jahres 2023 (Januar-August) ist die zweitwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen und liegt nur 0,01 °C unter dem Jahr 2016, dem derzeit wärmsten Jahr der Aufzeichnungen.

Samantha Burgess, stellvertretende Direktorin des Copernicus Climate Change Service (C3S), erläutert hierzu: „Wir können weiter beobachten, wie das Jahr 2023 Temperaturrekord um Temperaturrekord bricht: Auf den wärmsten Juli und Juni folgt der wärmste August - was zum wärmsten borealen Sommer in unserem Datensatz, der bis 1940 reicht, führt. Bislang ist 2023 das zweitwärmste Jahr der Aufzeichnungen - mit lediglich 0,01°C Abstand zum heissesten Jahr 2016 und vier verbleibenden Monaten bis zum Jahreswechsel. Gleichzeitig wurde im August in den Weltmeeren die wärmste tägliche Oberflächentemperatur seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen und auf den gesamten Monat konnten wir die höchsten Oberflächentemperaturen seit Beginn der Aufzeichnungen verzeichnen. Die wissenschaftlichen Beweise sind überwältigend - und wir werden auch in Zukunft mehr Klimarekorde und intensivere und häufigere extreme Wetterereignisseerleben, die sich auf unsere Gesellschaft und das Ökosystem auswirken, solange wir nicht damit aufhören Treibhausgase zu emittieren.“

August 2023 - Meeresoberflächentemperaturen Highlights
Die globalen durchschnittlichen Meeresoberflächentemperaturen stiegen im August weiter an, nachdem seit April 2023 eine lange Periode ungewöhnlich hoher Temperaturen zu verzeichnen war.
An jedem Tag zwischen dem 31. Juli und dem 31. August 2023 übertraf die durchschnittliche globale Meeresoberflächentemperatur den bisherigen Rekord vom März 2016.
Der August als Ganzes verzeichnete mit 20,98°C die höchsten monatlichen Durchschnittstemperaturen der Meeresoberfläche aller Monate und lag mit einer Anomalie von 0,55°C weit über dem Durchschnitt für August.
Die Meeresoberflächentemperaturen des Nordatlantiks übertrafen am 5. August den bisherigen Tagesrekord von 24,81°C aus dem September 2022 und blieben seitdem fast jeden Tag über diesem Wert, wobei am 31. August ein neuer Rekord von 25,19°C erreicht wurde.
Im Nordatlantik westlich der Iberischen Halbinsel entwickelte sich eine marine
Hitzewelle, die jedoch im grössten Teil des Mittelmeers abklang.
El-Niño-Bedingungen entwickelten sich weiterhin über dem östlichen Äquatorialpazifik.
August 2023 - Meereseis Highlights
Die antarktische Meereisausdehnung blieb auf einem für die Jahreszeit rekordverdächtig niedrigen Niveau, mit einem Monatswert, der 12 Prozent unter dem Durchschnitt lag, was die bei weitem grösste negative Anomalie für den August seit Beginn der Satellitenbeobachtungen darstellt.
Die Meereiskonzentrationen waren im nördlichen Rossmeer sowie im Südatlantik und im Indischen Ozean am unterdurchschnittlichsten, während im Bellingshausen-Amundsen-Meer überdurchschnittliche Konzentrationen vorherrschten.
Die Meereisausdehnung in der Arktis lag weiter unter dem Durchschnitt als im Juli, nämlich 10 % unter dem Durchschnitt, aber deutlich über dem Rekordminimum vom August 2012.
Während der grösste Teil des zentralen Arktischen Ozeans unterdurchschnittliche Meereiskonzentrationen aufwies, gab es nördlich der Karasee und Laptewsee einen Abschnitt mit überdurchschnittlichen Meereseiskonzentrationen.
Im Nordatlantik westlich der Iberischen Halbinsel entwickelte sich eine marine
Hitzewelle, die jedoch im grössten Teil des Mittelmeers abklang.
El-Niño-Bedingungen entwickelten sich weiterhin über dem östlichen Äquatorialpazifik.
August 2023 - Highlights der hydrologischen Daten
Im August 2023 war es in weiten Teilen Mitteleuropas und Skandinaviens überdurchschnittlich feucht, oft mit starken Regenfällen, die zu Überschwemmungen führten. Auch in einem Längsband in Osteuropa war es überdurchschnittlich feucht.
Über der Iberischen Halbinsel, Südfrankreich, Island und weiten Teilen Osteuropas, einschliesslich des südlichen Balkans, war es trockener als im Durchschnitt, wobei es in Frankreich, Griechenland, Italien und Portugal zu Waldbränden kam.
Im Nordosten und Westen Nordamerikas war es überdurchschnittlich feucht, wobei der Hurrikan Hilary Kalifornien und Westmexiko heimsuchte und Überschwemmungen verursachte. Auch in weiten Teilen Asiens war es überdurchschnittlich feucht, wobei die Regenfälle Erdrutsche in Tadschikistan und in Teilen Chiles und Brasiliens verursachten.
Zu den überdurchschnittlich trockenen Regionen gehörten der Süden der USA und Nordmexiko, zwei Breitengrade in Asien und grosse Teile Südamerikas.

Die hier vorgestellten Ergebnisse zu den globalen Meeresoberflächentemperaturen (SST) basieren auf den SST-Daten von ERA5, gemittelt über den Bereich 60°S-60°N. Beachten Sie, dass die ERA5-SST-Daten Schätzungen der Ozeantemperatur in etwa 10 m Tiefe sind (bekannt als Fundamenttemperatur). Die Ergebnisse können sich von anderen ssT-Produkten unterscheiden, die Temperaturschätzungen in anderen Tiefen liefern, z. B. in 20 cm Tiefe für OISST der NOAA.

Informationen über den C3S-Datensatz und wie dieser erstellt wird:

Die Temperatur-und Wasserkarten und -daten stammen aus dem ERA5-Datensatz des ECMWF Copernicus Climate Change Service.

Die Meereiskarten und -daten stammen aus einer Kombination von Informationen aus ERA5 sowie aus dem EUMETSAT OSI SAF Sea Ice Index v2.1, der Meereiskonzentration CDR/ICDR v2 und Fast-Track-Daten, die auf Anfrage von OSI SAF zur Verfügung gestellt werden.

Die hier angegebenen regionalen Gebietsmittelwerte entsprechen den folgenden Längen-und Breitengraden:

Global, 180°W-180°E, 90°S-90°N, über Land-und Meeresflächen.
Europa, 25°W-40°E, 34°N-72°N, nur über Landflächen.

Informationen über nationale Rekorde und Auswirkungen

Die Informationen über nationale Rekorde und Auswirkungen basieren auf nationalen und regionalen Berichten. Einzelheiten für Temperatur und Hydrologie für den jeweiligen Monat finden Sie im jeweiligen C3S Climate Bulletin. C3S folgt der Empfehlung der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hinsichtlich ihrer Berechnung der klimatologischen Durchschnittswerte den jüngsten 30-Jahres-Zeitraum zu verwenden, und hat für ihre C3S Climate Bulletins ab Januar 2021 den Bezugszeitraum 1991-2020 gewählt. Zahlen und Grafiken sowohl für den neuen als auch für den vorherigen Zeitraum (1981-2010) werden aus Gründen der Transparenz zur Verfügung gestellt.
Weitere Informationen über den Wechsel der Referenzperiode finden Sie hier.

Über das EZMW und Copernicus

Copernicus ist die zentrale Erdbeobachtungskomponente des EU-Weltraumprogramms der Europäischen Union und wird mit Mitteln der EU finanziert. Es ist in sechs thematische Dienste aufgeteilt: Atmosphäre, Meeresumwelt, Landüberwachung, Klimawandel, Sicherheit und Katastrophen-und Krisenmanagement. Copernicus liefert frei zugängliche Betriebsdaten und Informationsdienste, die den Nutzern zuverlässige und aktuelle Informationen über unseren Planeten und seine Umwelt zur Verfügung stellen. Das Programm wird von der Europäischen Kommission koordiniert und verwaltet, in Partnerschaft mit den EU-Mitgliedstaaten, der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), der Europäischen Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten (EUMETSAT), dem Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (EZMW), Mercator Océan International und weiteren EU-Agenturen.

Das EZMW betreibt zwei Dienste des Copernicus Erdbeobachtungsprogramm der EU: den Copernicus-Atmosphärenüberwachungsdienst (CAMS) und den Copernicus-Klimawandeldienst (C3S). Zudem unterstützt es den Copernicus-Dienst für Katastrophen.und Krisenmanagement (CEMS), der vom EU Joint Research Council (JRC) implementiert wird. Das Europäische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (EZMW) ist eine unabhängige zwischenstaatliche Organisation, die von 35 Staaten unterstützt wird. Es ist ein Forschungsinstitut und Dienstleister, der digitale Wettervorhersagen erstellt und an seine Mitgliedstaaten weiterleitet. Die Daten stehen den nationalen Wetterdiensten in den Mitgliedstaaten in vollem Umfang zur Verfügung. Der Supercomputer und das dazugehörige Datenarchiv des EZMW ist einer der grössten seiner Art in Europa, und die Mitgliedstaaten können 25 % seiner Kapazität für ihre eigenen Zwecke nutzen.

Das EZMW hat seine Standorte innerhalb der Mitgliedsstaaten für zahlreiche Aktivitäten erweitert. Zusätzlich zum Hauptquartier in Grossbritannien und dem Rechenzentrum in Italien, wurden neue Büroräume in Bonn im Sommer 2021 eröffnet, die sich auf Partnerprogramme mit der Europäischen Union konzentrieren.

Quelle: Text Copernicus, Copernicus-Erdbeobachtungsprogramm der EU, 6. September 2023

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