Der Nominallohnindex stieg im Jahr 2018 gegenüber 2017 um durchschnittlich 0,5% auf 101,6 Punkte (Basis 2015 = 100). Gemäss den Berechnungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) ergibt sich unter Einbezug einer mittleren Jahresteuerung von 0,9% bei den Reallöhnen ein Rückgang von 0,4% (100,5 Punkte; Basis 2015 = 100).
Nominallöhne im sekundären Sektor um 0,3% gestiegen Im Industriesektor erhöhten sich die Nominallöhne um 0,3% (2017: +0,4%; 2016: +0,4%; 2015: +0,5%) und lagen damit unter dem Anstieg der Schweizer Gesamtwirtschaft von 0,5%. Innerhalb dieses Sektors waren grosse Unterschiede zwischen den Wirtschaftszweigen festzustellen (von –0,4% bis +1,7%). In fünf Wirtschaftszweigen gingen die Nominallöhne zurück. Das grösste Nominallohnwachstum verzeichneten die Herstellung von chemischen und pharmazeutischen Erzeugnissen, die Kokerei und die Mineralölverarbeitung (+1,7%) sowie die Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren und Produkten aus nichtmetallischen Mineralien (+1,1%). Am anderen Ende der Rangliste registrierten die Holz-, Papier- und Druckindustrie (–0,4%) sowie die Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen, Uhren und elektrischen Ausrüstungen (–0,3%) einen Nominallohnrückgang. Nominallöhne im tertiären Sektor um 0,5% gestiegen Im tertiären Sektor belief sich die Nominallohnerhöhung 2018 auf 0,5% (2017: +0,4%; 2016: +0,8%; 2015: +0,3%). Die Finanzdienstleistungen und mit Finanz- und Versicherungsdienstleistungen verbundenen Tätigkeiten (+1,5%), das Verlagswesen, die audiovisuellen Medien, Rundfunk und Telekommunikation (+1,4%) sowie die Informationstechnologie und Informationsdienstleistungen (+1,4%) verbuchten die deutlichsten nominalen Anstiege. Vier Wirtschaftszweige in diesem Sektor registrierten einen Nominallohnrückgang, darunter die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen sowie die Post-, Kurier- und Expressdienste (je –0,1%). Reallöhne um 0,4% gesunken Die Teuerung um 0,9% führte zusammen mit der Nominallohnerhöhung von 0,5% zu einem Reallohnrückgang von 0,4% (–0,6% im sekundären Sektor, –0,4% im tertiären Sektor). Die Reallohnentwicklung lag 2018 zwischen –1,3% und +0,8%. In den meisten Wirtschaftszweigen gingen die Reallöhne zurück. Über die letzten fünf Jahre hinweg betrachtet (2014–2018) lag die durchschnittliche jährliche Reallohnentwicklung für alle Arbeitnehmenden bei +0,6% (+0,5% bei den Männern und +0,7% bei den Frauen). Im sekundären Sektor betrug die durchschnittliche jährliche Reallohnentwicklung im gleichen Zeitraum +0,5%. Dieser Anstieg ist insbesondere zwei Wirtschaftszweigen mit ausgeprägter Forschungs- und Entwicklungstätigkeit und einem hohen Exportanteil zu verdanken: der Chemie- und Pharmaindustrie (+1,1%) sowie der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen, Uhren, elektrischen Ausrüstungen (+0,8%). Bei den übrigen Industriebranchen lagen die mittleren Zunahmen in einer Bandbreite von 0,2% bis 0,7%. Im gleichen Zeitraum verbuchte der tertiäre Sektor im Jahresdurchschnitt eine Reallohnerhöhung von 0,6%. Die Finanzdienstleistungen und mit Finanz- und Versicherungsdienstleistungen verbundenen Tätigkeiten (+1,1%) sowie das Verlagswesen, die audiovisuellen Medien, Rundfunk und Telekommunikation (+0,9%) verzeichneten die stärksten Reallohnerhöhungen im Dienstleistungssektor. Am schwächsten war die durchschnittliche Reallohnentwicklung bei Verkehr und Lagerei (+0,1%) sowie bei der Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (+0,3%).
Quelle: Der schweizerische Lohnindex wird jedes Jahr anhand der Daten in den Unfallmeldungen berechnet, die die Sammelstelle für die Statistik der Unfallversicherung (SSUV) an das BFS übermittelt. Die Berechnungen stützen sich auf rund 250'000 individuelle Angaben. Von der Datenauswertung sind der primäre Sektor, die Lernenden und diebPraktikantinnen und Praktikanten ausgeschlossen. Messung der jährlichen Entwicklung der Löhne als Preis der Arbeit. Indem die Struktur der Arbeitnehmenden des Basisjahres für fünf Jahre beibehalten wird, klammert die Berechnung des schweizerischen Lohnindexes somit zumindest teilweise Lohnentwicklungen aus, die auf eine Veränderung der Arbeitnehmendenstruktur zurückzuführen sind. Die Strukturveränderungen ergeben sich insbesondere durch eine Zunahme des Anteils höher qualifizierter Arbeitnehmender, durch Beförderungen oder durch Zu- bzw. Abflüsse im Rahmen von Austritten oder Neuanstellungen. Der Bruttolohn entspricht dem Grundlohn inkl. 13. Monatslohn vor Abzug der obligatorischen Sozialversicherungsbeiträge. Prämien und Boni, Familienzulagen sowie Naturallöhne sind von der Berechnung ausgeklammert. Die Löhne der Teilzeitangestellten werden gestützt auf die Normalarbeitszeit des Unternehmens auf ein Vollpensum hochgerechnet.
Berechnungsmethode Beim schweizerischen Lohnindex handelt es sich um einen Laspeyres- Index, der gestützt auf die Beobachtung der Entwicklung desDurchschnittslohns bestimmter Arbeitnehmergruppen berechnet wird.Diese Gruppen wurden anhand folgender Variablen ermittelt:Wirtschaftszweig und Geschlecht. Das relative Gewicht jeder Gruppe vonArbeitnehmenden wird gestützt auf die Ergebnisse der Lohnstrukturerhebung des BFS von 2014 berechnet. Nomenklatur Allgemeine Systematik der Wirtschaftszweige (NOGA08) Nominallohn Lohn ohne Berücksichtigung der Entwicklung der Preise (Teuerung). Reallohnlohn Lohn, bei welchem die Entwicklung der Preise (Teuerung) berücksichtigt wurde. Der 2015 revidierte schweizerische Lohnindex basiert auf einer neuen allgemeinen Systematik der Wirtschaftszweige, der NOGA08, und aufeinem neuen Gewichtungsmodell, das einer aktuelleren Arbeitnehmerstruktur gerecht wird. Das nächste Basisjahr für die Berechnung des schweizerischen Lohnindexes mit konstanter Struktur ist das Jahr 2020.
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