Statistik Schweiz: Wirtschaft
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Lohnstrukturerhebung 2014 2015
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Staatskunde - Statistiken Schweiz
Schweizerische Lohnstrukturerhebung 2014
2014 betrug der Medianlohn 6'189 Franken
Neuchâtel, 30.11.2015 (BFS)

Im Jahr 2014 belief sich der Medianlohn einer Vollzeitstelle in der Schweizer Privatwirtschaft auf 6'189 Franken brutto pro Monat. Zwischen 2012 und 2014 sind die Löhne um 1,2 Prozent gestiegen. Die Unterschiede zwischen den höchsten und den niedrigsten Löhnen haben abgenommen. Soweit die ersten Ergebnisse der Lohnstrukturerhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Der Anstieg der Nominallöhne zwischen 2012 und 2014 betrug 1,2 Prozent und fiel damit weniger stark aus als im vorangehenden Zeitraum (2010 bis 2012: +3,2%). Die 10 Prozent der Arbeitnehmenden mit den tiefsten Löhnen verdienten weniger als 4'178 Franken pro Monat, während die am besten bezahlten 10 Prozent einen Lohn von über 10'935 Franken erhielten.

Die Löhne wiesen je nach Wirtschaftszweig beträchtliche Unterschiede auf. Deutlich über dem Medianlohn lagen die Saläre in Branchen mit hoher Wertschöpfung wie «Versicherungen» (8'769 Franken), «Forschung und Entwicklung» (9'004 Franken), «Finanzdienstleistungen» (9'549 Franken) und «Pharmaindustrie» (9'694 Franken).

Am unteren Ende der Lohnskala finden sich namentlich die Branchen «Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln» (5'303 Franken), «Detailhandel» (4'761 Franken), «Gastgewerbe/Beherbergung und Gastronomie» (4'333 Franken) und «Persönliche Dienstleistungen» (3'910 Franken).

Lohnpyramide: Abstände verringern sich

Zwischen 2008 und 2014 schloss sich die allgemeine Lohnschere, d.h. der Gesamtabstand zwischen den höchsten und den niedrigsten Löhnen wurde geringer, und zwar vom Faktor 2,8 auf 2,6. Im gleichen Zeitraum stiegen die Saläre der 10 am besten bezahlten Prozent der Personen um 3,6 Prozent. In der Mittelklasse belief sich das Lohnwachstum auf 6,8 Prozent, während sich die Löhne bei den 10 am tiefsten entlöhnten Prozent der Arbeitnehmenden um 9,1 Prozent erhöhten. Über diese letzten sechs Jahre war somit ein Rückgang des Lohnunterschieds bei der allgemeinen Lohnpyramide festzustellen.

Bedeutung der Boni nimmt stark ab

Im Jahr 2014 war der Anteil der Personen, die Boni (d.h. zusätzlich zum Grundlohn ausbezahlte Jahresprämien) erhalten hatten, mit 35,1 Prozent leicht geringer als 2012 (36,1%). Der durchschnittliche Betrag der Boni ist ebenfalls gesunken, nämlich von 13'075 Franken im Jahr 2008 auf 8'347 im Jahr 2014.

Die Höhe der Boni variiert beträchtlich je nach Wirtschaftsbranche und Verantwortungsniveau der Stelle. Bei den oberen Kadern belief sich der Betrag der Boni beispielsweise auf durchschnittlich 14'172 Franken in der Herstellung von Nahrungs-und Futtermitteln, auf 20'381 Franken in der Energieversorgung, auf 34'466 Franken in der Herstellung von chemischen Erzeugnissen, auf 62'937 Franken in der Verwaltung und Beratung von Unternehmen und auf bis zu 76'525 Franken bei den Versicherungen. Personen ohne Führungsposition erhielten ebenfalls Boni, allerdings waren diese deutlich tiefer (3'699 Franken).

Saläre der Topmanager gehen zurück

Im Privatsektor verdienten Topmanager, das heisst die am besten bezahlten 10 Prozent des oberen Kaders, im Jahr 2014 monatlich über 18'939 Franken (2012: 23'444 Franken). Die Löhne der Topmanager variieren stark nach Wirtschaftszweigen. So lagen diese beispielsweise im Detailhandel bei mehr als 11'139 Franken brutto pro Monat, im Bauwesen bei 12'858 Franken, im Gesundheitswesen bei 20'757 Franken, im Bankenwesen bei 41'390 Franken und in der Pharmaindustrie bei 42'888 Franken.

Anteil der Tieflöhne geht leicht zurück

2014 gab es in der Schweiz, jeweils auf eine Vollzeitstelle bezogen, rund 256'000 Tieflohnstellen, d.h. Stellen, bei denen der monatliche Bruttolohn weniger als 4'126 Franken beträgt. Der Anteil der Tieflohnstellen ist im Laufe der Zeit leicht zurückgegangen, nämlich von 10,1 Prozent im Jahr 2008 auf 8,9 Prozent im Jahr 2014.

Die höchsten Anteile an Tieflohnstellen verzeichneten Branchen wie der Detailhandel (17,5%), die Gastronomie (40,7%), die Herstellung von Bekleidung (42,7%) oder die persönlichen Dienstleistungen (57,2%). Von den 370'000 Personen mit Tieflohn waren 67 Prozent Frauen.

Lohnklassen: Ungleiche Verteilung der Frauen und Männer

Im Privatsektor belief sich das Lohngefälle zwischen Frauen und Männern 2014 auf 15,1 Prozent (2012: 18,9%). Dieser geschlechterspezifische Lohnunterschied lässt sich teilweise mit unterschiedlichen strukturellen Merkmalen erklären (z.B. Alter, Dienstjahre oder Verantwortungsniveau am Arbeitsplatz), die das weibliche und männliche Personal auf dem Arbeitsmarkt zu einem bestimmten Zeitpunkt charakterisieren.

Im Allgemeinen lässt sich jedoch feststellen, dass die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern mit zunehmenden Anforderungen der Stelle grösser werden. So verdienen beispielsweise Frauen mit hohem Verantwortungsniveau durchschnittlich 8'221 Franken brutto pro Monat, während Männer mit demselben Verantwortungsniveau im Schnitt 10'553 Franken verdienen, was einer Differenz von 22,1 Prozent entspricht.

Die Lohnunterschiede zuungunsten der Frauen sind bei Arbeitsstellen mit niedrigerem Verantwortungsniveau weniger stark ausgeprägt (12,4%). 2014 sah die Verteilung der Frauen und Männern nach Lohnklassen folgendermassen aus: Bei Stellen mit einem monatlichen Bruttolohn von unter 4'500 Franken betrug der Frauenanteil 60 Prozent. Im Gegensatz dazu waren 86 Prozent der Stellen mit einem monatlichen Bruttolohn von über 16'000 Franken von Männern besetzt.

Ausländische Arbeitskräfte: Lohnunterschiede je nach Aufenthaltsstatus

Mit einem Medianlohn von 6'443 Franken verdienten Schweizer Arbeitnehmende im Allgemeinen mehr als ausländische (5'730 Franken), unabhängig von deren Aufenthaltsstatus. Bei Betrachtung der Stellen mit hohem Verantwortungsniveau zeigt sich jedoch, dass ausländische Arbeitskräfte systematisch höhere Löhne erzielten als schweizerische.

So verdienten beispielsweise Grenzgängerinnen und Grenzgänger mit hohem Verantwortungsniveau der Stelle 10'293 Franken, Personen mit Kurzaufenthaltsbewilligung (L) 10'810 Franken und jene mit Aufenthaltsbewilligung (B) 12'670 Franken, während sich der Lohn der Schweizer Arbeitnehmenden auf 9'732 Franken belief.

Gerade umgekehrt ist die Situation bei den Stellen ohne Führungsverantwortung: Mit 5'854 Franken ist der Lohn von Schweizer Arbeitnehmenden ohne Kaderfunktion höher als jener von ausländischen Arbeitskräften, seien es Personen mit Grenzgängerstatus (5'532 Franken), mit Kurzaufenthaltsbewilligung (5'204 Franken) oder mit Aufenthaltsbewilligung (5'026 Franken).

Quelle: Text Bundesamt für Statistik Schweiz, November 2015

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Schweizerische Lohnstrukturerhebung (LSE) 2014

Die Lohnstrukturerhebung wird alle zwei Jahre am Jahresende mittels Direkterhebung bei den Unternehmen durchgeführt. Im Jahr 2014 umfasste sie über 32'000 Unternehmen. Durch den Einbezug von rund 1,6 Million Arbeitnehmenden bietet die LSE einen repräsentativen Überblick über die Lohnsituation der in der Industrie und im Dienstleistungssektor tätigen Arbeitskräfte in der gesamten Schweiz und in den Grossregionen.

Monatlicher Bruttolohn, standardisiert

Um den Vergleich zwischen Vollzeit-und Teilzeitbeschäftigten zu ermöglichen, werden die erhobenen Beträge auf standardisierte Monatslöhne umgerechnet, das heisst auf eine einheitliche Arbeitszeit von 4 1/3 W ochen zu 40 Stunden. Bruttolohnkomponenten: Bruttolohn im Monat Oktober (inkl. Arbeitnehmerbeiträge an die Sozialversicherung, Naturalleistungen, regelmässig ausbezahlte Prämien-, Umsatz-oder Provisionsanteile), Entschädigung für Schicht-, Nacht-und Sonntagsarbeit, 1/12 vom 13. Monatslohn und 1/12 von den jährlichen Sonderzahlungen (Boni). Nicht berücksichtigt werden die Familien-und Kinderzulagen.

Medianwert

Der Medianwert entspricht einem Wert, bei dem für die Hälfte (50%) der Arbeitsstellen der Lohn über, für die andere Hälfte dagegen unter diesem Wert liegt. Der Medianwert darf nicht m it dem Durchschnittslohn verwechselt werden, für den die Summe sämtlicher in der LSE berücksichtigten Löhne durch die Zahl aller berücksichtigten Arbeitnehmenden geteilt wird.

Mittelklasse

Die «Mittelklasse» ist statistisch definiert und umfasst alle Personen, die zwischen 70% und 150% des Medianlohnes verdienen.

Tieflöhne in der LSE

Die Verwendung des Begriffs «Tieflohn» in der LSE orientiert sich am international in der Statistik üblichen Ansatz (Eurostat, OECD) und entspricht 2/3 des Medianlohnes. Bei den Tieflöhnen werden folgende Lohnbestandteile berücksichtigt: Grundlohn, allfällige Erschwerniszulagen (Nacht-und Schichtarbeit usw.), 13. Monatslohn sowie Boni. Die Arbeitszeit ist auf 40 Wochenstunden standardisiert.

Quelle: Bundesamt für Statistik Schweiz, November 2015
Ungleichheit bei der Einkommens- und Vermögensverteilung
Schweiz Einkommen und die Lebensbedingungen 2009
Einkommensungleichheit in der OECD 2011
Europa-Schweiz Einkommen und die Lebensbedingungen 2013
OECD Einkommensungleichheit in Deutschland 2015
Armut Ungleiche Welten
weitere Informationen
Lohnentwicklung 1990 bis 2005 Schweiz
Statistik Schweiz
Entwicklung der Löhne ab 1990
Steuer- und Abgabenbelastung 2013 in Deutschland, Österreich und in der Schweiz

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Alle Löhne auf einen Blick - Das Lohnbuch

Das Lohnbuch ist das unentbehrliche Nachschlagewerk für Personalfachleute, Arbeitsmarktbehörden, Sozialversicherungen, Arbeitgeber und Gewerkschaften. Aufgeführt sind fast sämtliche Branchen und Berufsgattungen mit den entsprechenden Lohnangaben. Das Bedürfnis zahlreicher Stellen nach Informationen zu Löhnen in der Schweiz ist gross.

Dieses Nachschlagewerk bieteteinen umfassenden Überblick über in der Schweiz gültige Branchen-, Berufs- und Mindestlöhne. Die Lohnangaben stammen aus Gesamtarbeitsverträgen sowie Empfehlungen und Statistiken schweizerischer Berufs- und Arbeitgeberverbände. Korrelationstabellen des Bundesamtes für Statistik erlauben für die verschiedenen Branchen eine optimale Anpassung an Ortsüblichkeiten der Schweizer Grossregionen. Die Definition der Löhne wird den Lesern durch das Lohnbuch nicht vorweggenommen, sondern diese erhalten hierzu eine hilfreiche, wertvolle Berechnungsgrundlage. Es liefert die Basis, um faire Lohnbedingungen zu fördern und Unterbietungen der Löhne entgegenzuwirken. Dank der Initiative des Kantons Zürich und einer interkantonalen Zusammenarbeit liegt es nun vor - mit benutzerfreundlichem neuem Konzept: das Standardwerk für die ganze Schweiz.

Die Auslieferung erfolgt gegen Rechnungzuzüglich Versandkosten: (Versand erfolgt nur innerhalb der Schweiz)

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Kanton Zürich
Schweiz: Alle Löhne auf einen Blick - Das Lohnbuch
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