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Gotthard-Basistunnel
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Gotthard-Basistunnel: Hauptdurchschlag im längsten Eisenbahntunnel der Welt

15.10.2010

Rede in der Werkhalle in Sedrun

Rede von Verkehrsminister Bundesrat Moritz Leuenbergerin der Werkhalle in Sedrun

"Sie haben Grossartiges geleistet"

Liebe Mineure,Ingenieure und Planer,
liebe Vermesser, Sprengmeister und Geologen,
liebe alle, die Sie in Kantinen, Lastwagen, Bussen an diesem grossen Werk mitgearbeitet haben!

Vor zwei Stunden, als „Sissi" 800 Meter unter uns die letzten Meter Gestein zwischen den beiden Tunnelröhren zermalmte, habe ich über Politik geredet.

Darüber,

- wie die direkte Demokratie Berge versetzen kann,
- wie die Schweiz einen ganzen Kontinent zusammenwachsen lässt und ihm eine nachhaltige Verkehrspolitik beweist.
- Ich habe den Stimmbürgern gedankt.

Aber die haben den Tunnel so wenig selber gebaut, wie der Verkehrsminister auch nicht.
- Ich habe den Zweiflern gedankt.

Die haben mich zwar immer wieder mit kritischen Fragen gelöchert und gebohrt,

aber die waren es nicht, die hier unten das Gestein durchbohrten.
- Ich habe unserem Parlament gedankt, das Beschlüsse geplant hat.

Aber es waren nicht die Parlamentarier, welche die Vermessung vollbrachten.

Da hätten wir, glaube ich, keine Garantie gehabt, dass die Teilabschnitte auf den Zentimeter genau aufeinander treffen.

- Ja, in Bern wurde manche Mine gelegt. Aber das war nicht immer aufbauende Sprengarbeiten.

Es ist deshalb an der Zeit, über

- jene zu reden, die diesen Tunnel geschaffen haben.
- Jene, die fast 2'300 Meter unter der Bergspitze bohrten, Steine schleppten, sich in Hitze und Staub Zentimeter um Zentimeter durch den Granit kämpften,
- aber auch über jene, die gerechnet, gemessen und die Zahlen immer und immer wieder geprüft haben,
- über jene, welche die Tonnen von Gestein weggefahren haben,
- und über all die helfenden Hände in den Kantinen und Unterkünften, die den Arbeitern das harte Leben etwas leichter gemacht haben.

Sie haben in den letzten Jahren Grossartiges vollbracht.

Aus allen Ländern unseres Kontinentes sind Sie in die Schweiz gekommen, um dieses Monument für die Ewigkeit zu erschaffen. WennSie in allen Medien die Superlative und Lobeshymnen über den längsten Tunnel der Welt lesen, so dürfen sie stolz sein.

Denn Sie alle haben einen entscheidenden Beitrag geleistet.

An „Ihrem" Tunnel werden sich alle weiteren Tunnel messen müssen, die noch gebaut werden.

Sie kommen aus Deutschland und Österreich, aus Portugal, Italien, Tschechien, der Slowakei, aus Polen, Südafrika und auch aus der Schweiz.

Hier in Sedrun ist Europa schon lange zusammengewachsen. Sie alle haben aus der NEAT nicht nur die grösste, sondern auch die multikulturellste Baustelle der Welt gemacht und uns gezeigt:

Unser Kontinent wächst durch seine Infrastrukturen noch nicht wirklich zusammen, sondern erst durch die Begegnungen von Menschen und ihren Austausch untereinander.

Für viele von ihnen geht mit dem heutigen Freudentag ein Kapitel ihres Lebens zu Ende, viele von Ihnen werden nun wohl etwas wehmütig weiterziehen, auf eine andere Baustelle irgendwo auf dieser Erde.

(Ich kenne dieses Gefühl auch ein wenig.)

Etwas möchte ich Ihnen auf diese Reise mitgeben:

Sie tun dies mit dem tiefen und aufrichtigen Dank des Schweizer Volkes.

Quelle: Text Presse- und Informationsdienst UVEK, 15. Oktober 2010

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Rede an der Durchschlagsfeier im Gotthard Basistunnel
15.10.2010

Rede von Verkehrsminister Bundesrat Moritz Leuenberger bei der Durchschlagsfeier im Gotthard-Basistunnel

Der Berg ist gross. Wir sind klein.

Liebe Mineure,Ingenieure und Planer,
liebe Vermesser, Sprengmeister und Geologen,
liebe alle, die Sie in Kantinen, Lastwagen, Bussen an diesem grossen Werk mitgearbeitet haben!

Liebe Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger

Liebe Mineure, Bauarbeiter, Vermesser und Ingenieure

Liebe Verkehrsminister aus der EU, zugeschaltet aus Luxemburg

Liebe Sissi

Liebe heilige Barbara

Der Berg ist gross. Wir sind klein.Gemeinsam haben wir Grosses gewagt.Gestern wollten wir den Berg versetzen. Heute durchbohren wir ihn und schaffen den längsten Tunnel der Welt,

- zum Zeitpunkt, wie wir ihn planten,
- zu den Kosten, wie wir sie rechneten.
- Kein privates Unternehmen hätte dieses Risiko auf sich nehmen können. Nur eine politische Gemeinschaft ist dazu in der Lage.

Die Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben den Mut zu diesem Tunnel an der Urne bezeugt.

- Sie haben JA gesagt zum Gotthardtunnel und zum Lötschbergtunnel.
- Sie haben JA gesagt zur Finanzierung, nämlich
- JA zu einem Fonds und
- JA zur Schwerverkehrsabgabe, die ihn speist.
- Sie haben JA gesagt zum Abkommen mit der EU.

Der heutige Tag beweist, wie nachhaltig, wie konsequent, wie effizient unsere direkte Demokratie ist.

- wenn alle Betroffenen beteiligt werden,
- wenn mit ihnen Kompromisse gesucht und gefunden werden,
- wenn sich also auch Minderheiten in den Beschlüssen wieder erkennen,
- dann müssen sie nicht auf Proteste und Demonstrationen ausweichen,
- und dann kann die Demokratie Berge versetzen.

Natürlich gab es Zweifler,

- die nicht daran glaubten, dass wir es schaffen würden,
- die immer wieder den Abbruch der Arbeiten forderten,
- die warnten, dass die Kosten aus dem Ruder laufen würden.

Doch wir wollen ihnen das heute nicht vorhalten. Zum Mut gehört auch Grossmut. Es braucht die Warner. Auch wegen ihnen haben wir die Kosten minutiös berechnet und beaufsichtigt. Deswegen, liebe Kritiker und Mahner: Willkommen bei uns in der Festgemeinde.

Mit diesem Tunnel bauen wir mit an den Infrastrukturen Europas und beweisen so: Wir gestalten unseren Kontinent mit, solidarisch und nachhaltig, indem wir die Verlagerung von der Strasse auf die Schiene vorantreiben.

Hier, inmitten der Schweizer Alpen, entsteht eines der grössten Umweltprojekte des Kontinents.Zweitausenddreihundert Meter über uns scheidet sich das Wasser, es fliesst entweder über den Po in das Mittelmeer oder über den Rhein in die Nordsee. Doch hier unten, inmitten von Tausenden Tonnen Gestein, öffnet sich in wenigen Minuten ein Tunnel, der die beiden Meere direkt miteinander verbindet.

Grosses haben wir gewagt - gemeinsam. Grosses haben wir geschaffen - gemeinsam. Weil wir wissen: Der Berg ist gross. Wir sind klein.

Quelle: Text Presse- und Informationsdienst UVEK, 15. Oktober 2010

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