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Goldschakale in der Schweiz |
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2021: Goldschakale im Waadtländer Jura |
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Erster sicherer Nachweis eines Goldschakals im Jura |
In der Nacht vom 4. auf den 5. Januar 2021 wurde ein Goldschakal nahe dem Col du Marchairuz im Waadtländer Jura von einer unserer Wildkameras erfasst. Dies ist der erste sichere Goldschakal-Nachweis im Juragebirge.
Goldschakal, Wolf und Fuchs, alle wurden am selben Standort im Waadtländer Jura fotografiert. Anhand der Fotos werden die Ähnlichkeiten und Unterschiede sichtbar:
Der Wolf ist der grösste, mit kurzem buschigem Schwanz und kräftiger Statur. Der Fuchs ist der kleinste, mit charakteristisch langem Schwanz und gut sichtbar den schwarzen Ohren- Hinterseiten. Der Goldschakal hat etwas von beiden, filigraner wie der Wolf, aber kein langer Schwanz wie der Fuchs.
Eine Untersuchung mit Fotofallen im südlichen Jura zur regelmässigen Untersuchung der Luchsdichte von KORA in Zusammenarbeit mit dem DGE-BIODIV und dem SFFN NE geht dem Ende zu. Die Kameras liefern nebst Luchsbildern auch Daten zu vielen anderen Wildtieren. Auch Wölfe sind rund um den Marchairuz keine Seltenheit, seit 2019 in dieser Region ein Rudel gegründet wurde. Die Fotos eines Goldschakals, der in der Nacht vom 4. auf den 5. Januar 2021 in der Region Marchairuz geblitzt wurde, waren aber eine Überraschung! Dies ist der erste sichere Nachweis im Jura.
Goldschakale kommen ursprünglich aus dem südöstlichen Europa, breiten sich aber aktuell rasant Richtung Norden und Westen aus. Besonders die Männchen können auf ihrer Abwanderung riesige Strecken zurücklegen. Bis jetzt wurden in der Schweiz deshalb erst Goldschakale männlichen Geschlechts nachgewiesen. Die nahesten Familiengruppen befinden sich in der italienischen Provinz Treviso (Venetien) und im Südosten Österreichs.
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Quelle: Text KORA, 25. Januar 2021 |
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Waadt bei Vare VD |
Juni/Juli 2008 |
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Waadt Wolf am Lac de Joux |
Dezember 2013 |
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2011/12: Goldschakale in der Nordwestalpen |
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Erster Fotonachweis eines Goldschakals in der Schweiz |
Während des Luchs-Monitoring in den Nordwestalpen im vergangenen Winter 2011/12 ist von mehreren Fotofallen ein seltsames Tier abgebildet worden: In Färbung und Habitus einem Wolf ähnlich, aber offenbar kleiner und kompakter, zu gross und zu langbeinig für einen Fuchs. Nach Rücksprache mit mehreren Kollegen, die die Art aus eigener Erfahrung kennen, bestätigte sich, dass die Fotos einen Goldschakals (Canis aureus)zeigen.
Noch steht der endgültige Beweis in Form einer genetischen Analyse aus, aber wir halten die Aufnahmen für den ersten handfesten Nachweis eines Goldschakalsin der Schweiz.
Der Goldschakal ist ein mittelgrosser Vertreter der Familie der Canidae (Hundeartige) und steht mit einem Körpergewicht von 8–10 kg zwischen Fuchs und Wolf. Seit vielen Jahren dehnt er sein Verbreitungsgebiet kontinuierlich vom südöstlichen Balkan nach Mitteleuropa aus. In Österreich und Nordost-Italien ist seit 2007 Fortpflanzung des Goldschakals nachgewiesen.
Der bisher nördlichste Nachweis stammt aus dem deutschen Land Brandenburg, der unserm Land nächstgelegene aus dem italienischen Trentino. In der Schweiz stellen die Fotofallen-Aufnahmen vom vergangenen Winter den ersten Nachweis der Art dar.
Erstaunlich ist, dass der erste Beleg aus den Nordwestalpen und nicht aus den östlichen Landsteilen stammt.
Allerdings ist der Goldschakal, solange nicht ein totes Spezimen oder gute Fotos vorliegen, wegen der möglichen Verwechslung mit anderen Hundeartigen schwer nachzuweisen.
Das hier abgebildete Tier wurde zwischen dem 27.11.2011 und dem 12.12.2011 von fünf verschiedenen Fotofallen in den Kantonen Bern, Waadt und Freiburg erfasst. Seither erfolgte kein weiterer Nachweis.
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Quelle: Text KORA, September 2012 |
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