Die von der WHO am 10. April 2020 veröffentlichte Weltkarte der aktuellen Infektionsfälle zeigt, zeigt dass sich die Schwerpunkte der Pandemie aus Südostasien hinaus in Richtung Europa und Nordamerika verschoben haben. Die Volksrepublik China und Südkorea melden markant weniger Infektionsfälle. In Japan ist die Anzahl allerdings im Steigen begriffen. Infektionsherde bauen sich in Russland, in Indien und in einigen Ländern in Südmerika auf. Am meisten neue Infektionsfälle innerhalb von 24 Stunden haben bis am 8. April 2020 laut Angaben der WHO U.S.A. (29'510 Fälle) Spanien (5'478), Italien (3'039), Deutschland (4'003), Grossbritannien (3'634), Türkei (3'892), Iran (2'089) gemeldet. Die Kurve der Neuansteckungen flacht in Europa langsam ab. Die am stärksten von der Pandemie betroffenen europäischen Länder versuchen, mit zum Teil unterschiedlichen Lösungsansätzen die Bevölkerung auf eine leichte Lockerung der Einschränkungen vorzubereiten. In den meisten Ländern wurden allerdings die verhängten Restriktionen bis gegen Ende April 2020 verlängert. Die Furcht vor einer 2. Infektionswelle ist gross. Die Indien, die Türkei und Russland haben ihre Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie verschärft und in grösseren Städten Ausgangssperren verhängt. Der WHO bereitet die Entwicklung in den Konfliktegebieten im Nahen und Mittleren Osten, in Afrika und Südamerika gegenwärtig grosse Sorgen. In Jemen, in welchem die Koalition eine einseitige Waffenruhe ausgerufen hat, wurde der erste Fall offiziell identifiziert. Als eines der wenigen Länder weltweit hat Weissrussland noch keine Massnahmen gegen die Ausbreitung der COVID-19-Lungenkrankheit ergriffen. Massenveranstaltungen wie Fussballspiele oder Gottesdienste sind weiterhin erlaubt. Der alleinherrschende Machthaber ignoriert bzw. verharmlost die drohende Gefahr wie zuvor auch die politischen Führer anderer Nationen. Die WHO mahnt die Regierung des Landes die notwendigen Eindämmungsmassnahmen unverzüglich in die Wege zu leiten. Zahlen über die Entwicklung der Infektion in Pandemiezeit: Vorsicht! Die Datenhoheit über die Entwicklung der Pandemie müsste eigentlich bei den Weltgesundheitsorganisation WHO oder den nationalen oder supranationalen Gesundheitsbehörden liegen. Müsste! Zahlreiche andere Institutionen wie u.a. Universitäten betätigen sich als Datensammler und veröffentlichen Statistiken. Tendenzen sind für die Entscheidungsträger oft ebenso wichtig wie die absoluten Zahlen. Grundsätzlich sind die von den verschiedenen Statistikquellen gemeldeten Infektionsfälle mit Vorsicht zu interpretieren. Die Zahlen dürfen nicht wie die Ranglisten einer Sportveranstaltung miteinander verglichen werden. Die Zahlen können aus verschiedenen Gründen (wenig Tests, kein Interesse an einer Veröffentlichung, keine ausreichende Erfassung der Daten, hohe Dunkelziffer, unterschiedliche Interpretation der Infektionsfälle, Erfassung der Wiedergenesenen, welche Todesfälle sind coronabedingt, welche nicht? usw.) zum Teil stark von den tatsächlichen Verhältnissen abweichen. In den Medien wurde über die Gründe gerätselt und spekuliert, warum China bis am 8. April 2020 insgesamt 83'157 Infektionen, die U.S.A hingegen 363'321 Fälle gemeldet hat. Es steht auch die Frage im Raum, warum Europa mit einem in zahlreichen Ländern recht gut entwickelten Gesundheitssystem so stark unter den Folgen der Pandemie leiden muss.
Weiterhin hohe hohe Zahlen bei den Neuinfektionen werden aus den U.S.A., Brasilien und Russland gemeldet. In Europa verbreitete sichEnde Mai das Virus in Russland, Grossbritannien und Weissrussland am stärksten. In den erwähnten Staaten haben die Staatsführungen die Gefährlichkeit der Virusinfektion lange verharmlost. U.S.-Präsident Trump verkündet den Austritt der U.S.A. aus der Weltgesundheitsorganisation WHO. Er wirft der WHO einseitige Vereinnahmung durch China vor. Der Präsident macht inzwischen die Volksrepublik China für den Ausbruch und die unkontrollierbare Verbreitung des SARS-Cov-2-Virus' mit den weltweiten Schäden verantwortlich. In zahlreichen demokratisch orientierten Staaten mehrten sich gegen Mitte Mai die Demonstrationen gegen die Pandemie-Massnahmen der Regierungen. In der Protestbewegung vereinigten sich verschiedene politische, kulturelle und ideologische Strömungen. Nach den ersten Lockerungsschritten der die Bewegungsfreiheit einschränkenden Massnahmen verlor die Protestbewegung an Zulauf. Eine Strömung innerhalb der Protestbewegung stellen die Anhänger/innen von Weltverschwörungstheorien dar. Sie vertreten die Ansicht, dass die Mächtigen der Politik und der Wirtschaft die Pandemie gezielt zu einer weiteren Machtanhäufung missbrauchen. Interessanterweise bedienen sich die Verschwörungstheoretiker/innen häufig digitaler Kanäle (soziale Medien), welche von den angefeindeten Kreisen kontrolliert, gesteuert und gezielt zur Anhäufung von Einfluss, Reichtum und Macht genutzt werden. In Europa haben die Staaten wie Deutschland, Österreich oder die Schweiz beschlossen, einige Einschränkungen für die Bevölkerung und die Wirtschaft zu lockern. Andere Staaten wie Grossbritannien, Spanien, Frankreich oder Italien gehen vorsichtiger vor. Im Schengenraum soll ein Grenzverkehr ab Mitte Juni 2020 wieder möglich sein. Es gibt Ausnahmen. Italien hat seine Grenzen einseitig auf Anfang Juni 2020 geöffnet. Diese unkoordinierte Massnahme wurde von den Nachbarstaaten Italiens nicht geschätzt. Dänemark verlängeret vorläufig Einreisebeschränkungen für schwedische Staatsbürger. Schweden hat während der Pandemiekrise weniger starke Einschränkungen bei der Bewegungsfreiheit seiner Einwohner/innen verfügt. Schweden weist gegenwärtig die höchste Infektions- und Todesrate aller skandinavischen Staaten auf. Zahlreiche Staaten haben weltweit Rettungspakete für ihre Wirtschaft geschnürt, welche Hunderte von Milliarden US-Dollars kosten werden. Mit Milliardenzuschüssen versuche die Regierungen, die sozialen Folgen der Pandemie zu mildern. Weiterhin werden über die Auswirkungen der Pandemie und das Verhalten der der neuen Coronaviren zum Teil gegensätzliche Informationen verbreitet. Unklar bleibt weiterhin wie stark Kinder und junge Erwachsene als Treiber der Pandemie wirken. Es verdichten sich die Informationen, dass ein sehr hoher Prozentsatz von ernsthaften Erkrankungen als Folge der Covid-19-Pandemie das Alterssegement der unter 60-Jährigen betraf. Jüngere an Covid-19 Erkrankte sterben sehr selten an den Pandemiefolgen. Aber auch Patienten dieser Altersklasse kämpfen jeweils sehr lange mit den gesundheitlichen Folgen der Krankheit. Die Forschung nach einem Medikament oder einen Impfstoff gegen die Folgen der-Covid-19-Erkrankung wird weiter vorangetrieben. Hinter den Kulissen verhandeln Staaten mit den Herstellern von möglichen Impfstoffen über Priorisierungen und Lieferkontingente. Der Kampf um die ersten Impfdosen wird zu einem politischen Ränkespiel.
Keine Tendwende: Die Covid-19-Pandemie breitet sich weltweit weiter aus
Für den starken Anstieg waren vor allem lokale Superspreader-Ereignisse wie zum Beispiel in der Fleischindustrie in Deutschland, an Schulen in Isreal oder Vergnügungslokalen in der Schweiz verantwortlich. Superspreader-Ereignisse sind Veranstaltungen, an welchen wenige Leute sehr viele anderen Menschen mit dem Virus angesteckt haben. Insbesondere in der Partyszene wurden teilweise hemmungslos alle Bedenken beiseite geschoben. Im Alltagleben jener Länder, welcher auf das Verantwortungsbewusstsein ihrer Bevölkerung vertrauten, konnte eine erstaunliche Sorglosigkeit in allen Altersgruppen und Bildungsschichten beobachtet werden. Personen, welche sich noch an die Vorsichtsmassnahmen hielten, wurden als "Aussenseiter" oder "Spassbremsen" betrachtet. Die "Spasskultur" wird offenbar von vielen Leuten als ein Menschenrecht betrachtet. In einigen Ländern wie die Schweiz, Österreich oder Spanien reagierten die Behörden unverzüglich mit einer Verschärfung der Einschränkungen. Die WHO bezeichnet den aktuellen Wiederanstieg nicht als Beginn einer 2. Welle, sondern als zweiter Höhepunkt der 1. Welle. Am 2. Juli 2020 wurden der Weltgesundheitsorganisation WHO aus 150 Ländern und Territorien neue Corona-Infektionen gemeldet. 79 Länder bzw. Territorien hatten an diesen Tag keine neuen Infektionfälle gemeldet, darunter sind allerdings Länder wie Deutschland oder Ecuador, deren Daten offensichtlich keine Aufnahme in die Tagesliste vom 2. Juli 2020 fanden. 17 afrikanische Staaten wie u.a. Kamerun, Tschad, Eritrea, Südsudan, Somalia, Libyen hatten für diesen Tag keineNeuinfektionen gemeldet. Viele dieser Staaten sind Kriegsgebiete. Länder wie Kiribati, die Salomonen, Vanuatu, Nordkorea und Turkmenistan lieferten der WHO keine Angaben über die Ausbreitung der Covid-19-Pandemie. Die von der WHO im Coronavirus disease (COVID-19) Situation Report 164 veröffentlichten Weltkarte für die Neuinfektionen im Zeitraum vom 26. Junibis zum 2. Juli 2020 zeigt eine sehr hohe Anzahl von Neuinfektionen in den drei Ländern Brasilien, Indien und den USA. Am 3. und 4. Juli 2020 meldeten die USA je über 50'000 Neuinfektionen pro Tag, Indien über 20'000. Eine besorgniserregende Entwicklung. Argentinien, Mexiko, Peru, Chile, Ägypten, Südafrika, Saud-Arabien, Irak, Iran, Pakistan, Russland und Kasachstan meldeten eine hohe Anzahl von Neuinfektionen.
|