Hochseeschifffahrt
vorangehende Seite
end
Handelsschifffahrt Gefahren - Piraterie
2018 Aktivitäten der Piraten auf den Weltmeeren
Handelsschifffahrt Informationen
Weitere Informationen und Links
Geografie-Erdkunde Wirtschaft, Handel und Beruf
Piraterie auf den Weltmeeren
Angriffe auf Handels- und Versorgungsschiffe
2018

Dem Meldezentrum für Fälle der Piraterie (PRC) des Internationalen Meeresbüros (IMB) wurden 2018 insgesamt 201 Fälle (2017: 180 Fälle) von Piraterie auf den Weltmeeren gemeldet. Das sind 21 Ereignisse oder rund 11,5% mehr Fälle als im Vorjahr.

Im ersten Quartal 2019 war mit 28 Angriffen die Anzahl der gemeldeten Fälle mit Piraterie im Vergleich zu derselben Periode im Vorjahr rückläufig. Erstmals seit 1994 wurden in dieser Jahreszeit keine Schiffsentführungen gemeldet.

Hohes Risiko im Golf von Guinea

Als besonders gefährliches Gewässer erwies sich 2018 einmal mehr der Golf von Guinea, der von der Elfenbeinküste im Nordwesten bis an die Küsten der Demokratischen Republik Kongo im Südosten reicht. In dieser Region wurden alle 6 weltweit bekannten Schiffsentführungen 130 der 141 Geiselnahmen, 78 der 83 Lösegeldforderungen sowie 13 der 18 Angriffe mit Schusswaffeneinsatz registriert.

Die Piraten operieren immer häufiger weit ausserhalb der Territorialgewässer der Küstenstaaten. Die entführten Seeleute werden in Nigeria an Land gebracht. Von dort aus werden Lösegeldforderungen gestellt.

IMB geht von einer hohen Zahl von nicht gemeldeten Piratenüberfällen in diesem Meeresgebiet.

IBM bemängelt, die weiterhin ungenügende Koordination sowie die mangelhafte Weitergabe und Verwertung von Geheimdienstinformationen der betroffenen Küstenstaaten.

Im ersten Quartal 2019 war mit 28 Angriffen die Anzahl der gemeldeten Fälle mit Piraterie im Vergleich zu derselben Periode im Vorjahr rückläufig. Erstmals seit 1994 wurden in dieser Jahreszeit keine Schiffsentführungen gemeldet.

Nigeria

In den letzten drei Monaten des Jahres 2018 wurden allein 41 Entführungsfälle vor der Küste von Nigeria verzeichnet. Am 27. Oktober 2018 wurden 11 Seeleute von einem Containerschiffe entführt. Das Containerschiff befand sich zum Zeitpunkt des Piratenüberfalls 70 Seemeilen (rund 130 km) von der Insel Bonny (Nigeria) entfernt.

Am 30. Oktober 2018 brachten nigerianische Piraten in Schnellbooten rund 170 Seemeilen (= 185 km) von der kongolesischen Hafenstadt Pointe Noire entfernt einen Tanker unter ihre Kontrolle. 8 der 17 Besatzungsmitglieder des Tankers wurden entführt und nach Nigeria gebracht. Diese beiden ausgewählten Beispiele zeigen, dass die Piraten in diesem Meeresgebiet immer weiter von der Küste entfernt operieren und ein immer breiteres Spektrum an Schiffstypen (Massengutfrachter, Frachtschiffe, Containerschiffe) ins Visier nehmen. Die Piraten überfallen weiterhin auch lokal betriebene Fischerboote, Versorgungsschiffe der Ölindustrie und Tankschiffe.

Im ersten Quartal 2019 nahm die Anzahl der Zwischenfälle im Vergleich zur gleichen Periode im Vorjahr von 22 auf 14 ab. Die nigerianische Kriegsmarine führte in ihren Hoheitsgewässern vermehrt Patrouillenfahrten aus. Trotzdem bleibt eine hohes Gefährdungsrisiko bei Befahren der Gewässer vor Nigeria. Besonders riskant sind Fahrt vom und zum Hafen von Lagos.

Somalia

Die Piraten sind in diesem Seegebiet weiterhin aktiv. Sie schossen auf einen Suezmax Tanker, ein Frachtschiff und einenMassengutfrachter der Kapgrösse rund 300 Seemeilen(= 550 km) vor Küste von Somalia. Obwohl es den von Somalia aus operierendenPiraten 2018 nicht gelungen ist, ein Handelsschiff zu kapern, bleibt die Bedrohungslage am Horn von Afrika weiterhin beunruhigend. IMB fordert die Schiffsführer auf, weiterhin mit grösster Aufmerksamkeit das Seegebiet im Golf von Aden zu befahren. Die Präsenz der Schiffe der Kriegsmarinen der Europäischen Union und anderer Flottenverbände ist weiterhin notwendig.

Indonesien

Die Patrouillentätigkeit der indonesischen Marinepolizei führte auch 2018 zu weiteren Verminderung der aus Indonesien gemeldeten Zwischenfälle. Die Mehrzahl der 31 gemeldeten Fälle betrafen Angriffe von kleinkriminellen Dieben. In einem Fall wurden 6 Besatzungsmitglieder entführt und anschliessend bedroht.

Malaysia

Die Situation in Ostmalaysia vor Küste von Sabah gibt weiterhin Anlass zur Sorge. 5 Besatzungsmitglieder von zwei Fischerbooten wurden entführt. In einem weiteren Fall griffen 4 Piraten mit ihrem Schnellboot mit Schusswaffen ein Schleppschiff an und schossen dem Bootsführer in das Bein.

Phillippinen

Aus dem Seegebiet zwischen den Inseln der Phillippinen wurden 2018 (2017: 22 Fälle) insgesamt 10 Zwischenfälle gemeldet. 5 dieser Angriffe fanden in der Bucht von Batangas südwestlich der Hauptstadt Manila statt. Ein Angriff wurde von Angehörigen einer militanten Gruppe ausgeführt. Die unverzügliche Hilfe der phillippinischen Küstenwache und ein mutiges Verhalten der Schiffsbesatzungen konnten den Angriff vereiteln. Ein Besatzungsmitglied trug bei diesem Ereignis allerdings eine Schusswunde davon. Meldezentrum für Fälle der Piraterie (PRC) des Internationalen Meeresbüros (IMB) und die philippinischen Behörden pflegen eine gute und für die Schiffsbesatzungen sehr nützliche Zusammenarbeit.

Quelle: IMB Piracy Reporting Centre , Januar 2019
Text: RAOnline
Schiffsverluste und Risiken auf den Weltmeeren

nach oben

Weitere Informationen
Kombinierter Verkehr
Containerverkehr auf den Weltmeeren
Afrika Somalia Afrika Senegal
Afrika Südsudan Afrika Kenia
Afrika Übersicht
Asien Indonesien Asien Übersicht
Asien Jemen Asien Oman
Bilder Videos Länder-Informationen Karten Klima
Links
Externe Links
IMB Piracy Reporting Centre
Allianz Global Corporate & Specialty SE (AGCS)
Maritime Piracy Humanitarian Response International Maritime Organization (IMO)
Oceans beyond piracy
Kombinierter Verkehr
top
vorangehende Seite Wasserstrassen - Kombinierter Verkehr