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Geothermie - Energie aus dem Erdreich
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Deep Heat Mining Basel Projekt sisiert 2007
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Pilotprojekt Geothermiekraftwerk Basel

Deep Heat Mining Basel Projekt sistiert Januar 2007

Geothermiekraftwerk Basel: Projekt sisitert

Medienorientierung: 25. Januar 2007

An der Medienorientierung zum Stand des Geothermie-Projekts führte Regierungsrätin Barbara Schneider aus, dass unter den Experten in vielen Punkten Einigkeit herrsche: "Einigkeit darüber, dass wir noch zuwenig verstehen, warum die drei Erdstösse so stark spürbar waren; Einigkeit darüber, dass die Betreiber-Firma, die Geopower Basel AG, nach dem aktuellen Stand der Technik und der Wissenschaft vorgegangen ist. Einig sind sich alle auch, dass zu viele Fragen offen sind, um heute einen fundierten definitiven Entscheid für oder gegen das Geothermie-Projekt fällen zu können". Der Regierungsrat hält, wie bereits am Dienstag mitgeteilt, an der Option Geothermie fest. Angesichts der sich abzeichnenden Verknappung der fossilen Brennstoffe, der CO2-Thematik, des nach wie vor stetig steigenden Energieverbrauchs und angesichts der bekannten Risiken, die mit anderen Energieträgern verbunden sind, drängt sich die vertiefte Prüfung der Option Geothermie auf.

Ein Abbruch wäre angesichts der mit dieser Technologie verbundenen Chancen verfrüht. Ebenso verfrüht wäre auch die sofortige Wiederaufnahme der Arbeiten in Kleinhüningen. Mit der Sistierung des Projekts auf unbestimmte Zeit hat der Regierungsrat den von der Firma Geopower bereits nach dem ersten Erdstoss vorgenommenen Unterbruch des Projekts bestätigt. Die entscheidende Voraussetzung für eine allfällige Weiterführung des Projekts ist eine umfassende Risikoanalyse. Es ist Ziel des Regierungsrates, der Bevölkerung noch in diesem Jahr sagen zu können, welcher Art und wie hoch die Risiken sind, die mit einer Weiterführung des Projekts verbunden wären.

Die an der Medienorientierung anwesenden Experten, Nicholas Deichmann vom Schweizerischen Erdbebendienst, Zürich, und Stefan Schmid vom Geologischen Institut der Universität Basel, fassten den Stand des Wissens betreffend die Erdstösse vom Dezember 2006 und Januar 2007 zusammen.

Zum Risiko eines durch das Geothermie-Projekt ausgelösten Schadenbebens führten sie aus, dass die seit 2. Dezember aufgetretenen Beben praktisch nichts zum regionalen Spannungsabbau beigetragen und somit auch nicht die Auftretenswahrscheinlichkeit eines möglichen Starkbebens verringert hätten. Die Wahrscheinlichkeit, ein grösseres Schadenbeben auszulösen, werde nach wie vor als sehr gering betrachtet. Man könne diese Wahrscheinlichkeit aber noch nicht quantifizieren, um das entsprechende Risiko mit anderen technologischen Risiken vergleichbar zu machen. Sie unterstrichen, dass die bisherigen Arbeiten am Geothermie-Projekt in Basel einzigartige Erkenntnisse erbracht hätten, um die für die Entwicklung der Geothermie entscheidenden Fragen zu beantworten.

Kurz zusammengefasst lautet die Position des Regierungsrates also wie folgt:

Unbefristete Sistierung des Projekts.

An der Option Geothermie ist festzuhalten.

Der Grosse Rat soll über die Finanzierung weiterer Untersuchungen entscheiden.

Dafür kann man sich Zeit lassen, weil Material und Mannschaften für das Projekt auf absehbare Zeit sowieso nicht zur Verfügung stehen.

Nach Vorliegen der Risikoanalyse soll ein "Risiko-Dialog" geführt werden. Evt. Wird ein internationaler "Geothermie-Gipfel" durchgeführt.

Zu klären sind die Abläufe im Bewilligungsverfahren und die Frage, wie das nötige Knowhow in den Fachinstanzen gesichert werden kann.

Es werden sich nun manche Leute sagen, dass sich diese Aufwendungen nicht lohnen und dass angesichts der stattgefundenen Erdstösse ohnehin klar sei, dass niemand je den Mut aufbringen wird, das Projekt nochmals an die Hand zu nehmen. Dazu ist folgendes zu sagen:

Die Leute, die sich mit Fragen der Energieversorgung auseinandersetzen, haben nach wie vor grosse Sympathien zugunsten der Grundidee und stehen der Grundidee sehr positiv gegenüber.

Es ist noch unklar, ob die für das Funktionieren der Energiegewinnung aus der Tiefe nötige Durchlässigkeit des Gesteins nicht auch durch "sanftere" Methoden als die bisher angewendete erreichen lässt. Die Rede ist von niedrigeren Drücken bei den Einpressversuchen oder vom Einpumpen von Säure in das Gestein.

Ein weiterer Schaden entsteht durch die angestrebten Abklärungen nicht; Mannschaften und Material stehen seit einiger Zeit sowieso nicht mehr zur Verfügung, so dass wir auch keinen Entscheidungsdruck haben.

Wir können froh sein über das weltweite wissenschaftliche Erkenntnisinteresse an unserem Basler Untergrund. In Anbetracht des Risikos eines grossen natürlichen Bebens, mit dem wir seit über 600 Jahren leben, ist jede Erkenntnis über die geologischen Verhältnisse wertvoll!

Quelle: Text Baudepartement Basel-Stadt, 25. Januar 2007

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