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Geothermie - Energie aus dem Erdreich
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Geothermieprojekt Deep Heat Mining Basel
Pilotprojekt Geothermiekraftwerk Basel

Deep Heat Mining Basel Projekt sistiert Januar 2007

Erschliessung des Reservoirs beginnt

Die erste Geothermiebohrung konnte in den vergangenen Tagen erfolgreich abgeschlossen werden. Als nächster wichtiger Schritt steht die Erschliessung des reservoirs durch Einpressen von Wasser in diese Tiefe an.

Die Geothermiebohrung in Kleinhüningen hatte bereits am 22. Oktober 2006 die Endtiefe von 5009 Metern erreicht. Nun konnten die Bohrarbeiten letzte Woche mit der Verrohrung und deren Zementation erfolgreich abgeschlossen werden.

Nachdem bereits bei ersten Messungen Temperaturen bis 200°C festgestellt wurden, haben die weiteren Bohrlochvermessungen ebenfalls zuversichtliche Informationen geliefert. So konnten mehrere Kluftzonen identifiziert werden, die sich für eine Wasserzirkulation eignen könnten.

Verzögerungen in der Fertigstellung der Bohrung, insbesondere der Zementationsarbeiten haben sich durch erschwerte Bedingungen im heissen Gestein ergeben. In den vergangenen Tagen wurden zuunterst in der offen gelassenen Bohrlochstrecke Druckmessungen vorgenommen.

In den nächsten Tagen beginnen die Einpressversuche von Wasser in das fertiggestellte Bohrloch, um in fünf Kilometern Tiefe die bereits vorhandenen Klüfte zu öffnen und durchlässig zu machen und damit ein reservoir zu erschliessen. Mit den Wasserinjektionen sollen vorhandene, feine Risse im Gestein aufgebrochen und ein System durchlässiger Klüfte geschaffen werden. In den Klüften kann das Wasser zirkulieren und sich erhitzen. Das Knacken der sich öffnenden Klüfte wird mit hochempfindlichen Erschütterungsmessgeräten in den Horchbohrungen Otterbach, Riehen, Haltingen, St. Johann und Schützenmatte aufgezeichnet, um die Richtung und Ausdehnung des Kluftsystems zu orten.

Die Messgeräte befinden sich auf Tiefen von bis zu 2'750 Metern, um gegen die dauernden Erschütterungen von Bahn- und Strassenverkehr geschützt zu sein.

Die Erschütterungen, welche durch das Einpressen von Wasser erzeugt werden, sind in der Regel an der Oberfläche weder fühl- noch messbar. Es sind jedoch Einzelfälle aus ähnlichen Versuchen bekannt, welche zu schwach fühlbaren Ereignissen geführt haben. Der Schweizerische Erdbebendienst überwacht mit eigenen hochempfindlichen Messstationen an verschiedenen Orten in der Stadt, ob und in welcher Stärke solche Ereignisse auftreten. Alle Ereignisse, welche der Erdbebendienst registriert, werden auf einer speziellen Internetseite (www.seismo.ethz.ch/basel/) publiziert und können dort jederzeit eingesehen werden.

Die Einpressversuche werden ab 1. Dezember 2005 für maximal 21 Tage durchgeführt.

Die Daten werden laufend ausgewertet, schlüssige Resultate sind jedoch nicht vor Ende Januar 2007 zu erwarten.

Die Instrumente der sechs Horchbohrungen überwachen nicht nur die Erschliessung des reservoirs. Sie registrieren auch solche natürlichen Erderschütterungen, die an der Erdoberfläche nicht wahrnehmbar sind, und erbringen damit einen wissenschaftlichen Zusatznutzen. Sämtliche Signale werden rund um die Uhr in einer Datenbank aufgezeichnet. Unter der Voraussetzung, dass die Einpressversuche erfolgreich verlaufen, wird noch vor Ende Jahr mit der zweiten Tiefbohrung begonnen. Sie wird vom gleichen Standort in Kleinhüningen unmittelbar neben der ersten Bohrung abgeteuft.

Strom undfür mehrere Tausend Haushalte

In Basel soll weltweit das erste kommerzielle Pilotkraftwerk nach dem Hot- Fractured-Rock Verfahren realisiert werden.

Das Prinzip beruht auf der Einpressung von Wasser mit einer Tiefbohrung in heisse Gesteinsformationen, die sich im Falle von Basel auf 5000 Metern Tiefe befinden. Mit weiteren Tiefbohrungen soll das Wasser, das sich in künstlich geschaffenen Klüften erhitzt hat, an die Oberfläche zurückbefördert werden. Dort wird diezur Erzeugung von Strom genutzt und vom bestehenden Fernnetz der IWB übernommen. Mit der erwarteten Leistung könnten der bedarf von rund 2'700 Haushaltungen und der Strombedarf von rund 10'000 Haushaltungen gedeckt werden.
Quelle: Text Geopower Basel AG, 28. November 2006

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