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PISA 2006: Regionale Leistungsberichte - Wallis

Die Jugendlichen der 9. Klassen des Kantons Wallis erbringen in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften gute Leistungen, die jeweils über dem Schweizer Durchschnitt liegen. Erfreulicherweise zeigen sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Leistungen des deutsch- und französischsprachigen Kantonsteils.

PISA, die internationale Schulleistungsstudie der OECD, hat gezeigt, dass die Schweizer 15-Jährigen in Mathematik sehr gute Resultate und in Naturwissenschaften gute Resultate erzielen. Im Lesen liegt die Schweiz erstmals nach den Erhebungen in den Jahren 2000 und 2003 knapp über den OECD-Durchschnitt. Zu acht Deutschschweizer Kantonen (AG, BE, BL, SG, SH, TG, VS, ZH), dem Fürstentum Liechtenstein und allen Kantonen der Romandie liegen nun auch kantonale Resultate vor. Kantonale Vergleiche erlauben es, Stärken und Schwächen des eigenen kantonalen Schulwesens festzustellen und gegebenenfalls gezielte Massnahmen einzuleiten.

Resultate 2006

Der Kanton Wallis liegt in Lesen (OW: 510 Punkte auf der PISA-Skala, bei welcher der Mittelwert der OECD-Länder bei 500 Punkten liegt, UW: 514), Mathematik (OW: 546, UW: 544) und Naturwissenschaften (OW: 515, UW: 519) über dem Schweizer Durchschnitt (Lesen: 501, Mathematik: 533, Naturwissenschaften: 513). Die Leistungen des deutsch- und französischsprachigen Wallis liegen in allen drei Bereichen (Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften) sehr nahe beieinander. Der Anteil an Risikoschülerinnen und -schülern liegt in beiden Sprachteilen unter dem Schweizermittelwert. Der Anteil von sehr guten Schülerinnen und Schüler liegt in etwa im Schweizer Durchschnitt.

Interesse an Naturwissenschaften und naturwissenschaftlichen Berufen

Das Interesse an Naturwissenschaften liegt im französischsprachigen Wallis über dem Schweizer Durchschnitt, im deutschsprachigen Wallis hingegen darunter.

Anders sieht es bei der Motivation aus, später einen Beruf zu ergreifen, der im naturwissenschaftlichen Bereich liegt. Hier liegen die Werte des deutsch- und französischsprachigen Wallis im Bereich des Schweizer Durchschnitts. In Anbetracht eines ausgewiesenen Mehrbedarfs an Berufstätigen im naturwissenschaftlich-technischen Berufen muss das Ziel sein, das Interesse an diesen Berufen zu erhöhen. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass im Kanton Wallis der Unterrichtsumfang in Naturwissenschaften tiefer als in den anderen Kantonen ist.

Leistungen der Orientierungsschule und des Gymnasiums

Im Kanton Wallis besuchen Lernende nach der Primarschule die Orientierungsschulen mit den Abteilungen Sekundar und Real oder Niveau I und Niveau II. Nach der 2. Orientierungsschule besteht für die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit das Gymnasium zu besuchen. Wie erwartet erzielten die Schülerinnen und Schüler des ersten Kollegiumsjahres durchschnittlich die besseren Leistungen in Naturwissenschaften als ihre Kolleginnen und Kollegen, welche die neunte Klasse an einer Orientierungsschule absolvieren. Homogene Lern- und Entwicklungsmilieus sind in Schulformen mit hohen und mittleren Ansprüchen (Gymnasien, Sekundarschule und NI der Orientierungsschule) ein Vorteil, in Schulformen mit Grundanforderungen (Realstufe, NII) sind sie ein Nachteil. Besonders ungünstig wirken sich homogene Lerngruppen vor allem dann aus, wenn nur noch die schwächsten Schülerinnen und Schüler in einer Klasse gemeinsam unterrichtet werden, wie dies in den Schulen der Realstufe der Fall ist. In diesen Schulen gehört ein grosser Anteil der Risikogruppe an.

Handlungsfelder für den Kanton Wallis

Eine wesentliche Herausforderung bleibt die Integration von fremdsprachigen Kindern und Kindern aus sozioökonomisch benachteiligten Familien. Die Förderung der Schwächsten und die Verkleinerung der Risikogruppe hat erste Priorität. Der Stellenwert des naturwissenschaftlichen Unterrichts ist im Kanton Wallis vergleichsweise gering, was sich vor allem im Lehrplan zeigt. Dennoch hat diese vergleichsweise geringe Stundendotierung keine negativen Einfluss auf die Leistungen der Schülerinnen und Schüler. Nichts desto trotz sollt über den Ausbau der Naturwissenschaften diskutiert werden. Allerdings muss dabei berücksichtigt werden, dass der Ausbau in einem Fach meist mit dem Abbau in einem anderen Fach einhergeht. Beides zeigt Auswirkung auf den Lernerfolg. Der naturwissenschaftliche Unterricht wird von den Schülerinnen und Schüler eher lehrerzentriert wahrgenommen. Im Unterricht werden zwar gelegentlich Experimente durchgeführt, die Schülerinnen und Schüler sind aber mehrheitlich Zuschauer. Die Einschätzung des Unterrichts beruht auf einer schriftlich erfolgten Umfrage.

Mit dem nationalen Projekt HarmoS (Harmonisierung der obligatorischen Schule) werden vorerst in den Fächern Deutsch, Fremdsprachen (Französisch und Englisch), Mathematik und Naturwissenschaften überprüfbare Bildungsstandards entwickelt. Auf dieser Basis sollen die Kantone in Zukunft ein Instrument zur Verfügung haben, mit dem sie präziser als heute den Lernstand der Schülerinnen und Schüler feststellen und bei Wissenslücken gezielte Fördermassnahmen ergreifen können.

Der PISA-Bericht 2006 zum Kanton Wallis ist in einer Kooperation zwischen der Pädagogischen Hochschule Wallis und der Abteilung 'Forschung und Entwicklung des Bildungssystems' der Dienststelle für tertiäre Bildung des Kantons Wallis erstellt worden.

Quelle: Kanton Wallis, Dezember 2008

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