Weiterentwicklung
der Oberstufe eingeleitet
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Oberstufenreform
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Zürich
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September
2008
Die
Sekundarschule im Kanton Zürich steckt in Schwierigkeiten. Im Kanton
Zürich gab es ehemals nur die "Gegliederte Sekundarschule" und "die
dreigliedrige Sekundarschule". Keines dieser Modelle konnte sich flächendeckend
durchsetzen. Im Kanton Zürich haben sich neben den beiden ursprünglichen
Modellen zahlreiche Mischformen entwickelt.
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Die
Bildungsdirektorin Regine Aeppli hebt immer wieder hervor, dass zwischen
den beiden ursprünglichen Schulmodellen keine signifikanten Unterschiede
in den schulischen Leistungen der Schülerinnen und Schüler erkennbar
seien.
Die Bildungsdirektorin betont zudem, dass viele Schülerinnen
und Schüler der Sek-C und der Sek-B die besseren Testergebnisse abliefern
würden als diejenigen in den Langzeitgymnasien. Sorgen bereitet Frau
Regierungsrätin Aeppli, dass nur rund zwei Drittel der Schulabgänger
eines Jahrgangs eine Lehrstelle finden würden.
Vor
allem Schülerinnen und Schüler der Sek-C haben es auf dem Lehrstellenmarkt
schwer, überhaupt eine Stelle zu finden. Die Schülerinnen und
Schüler dieses Sek-Typs würden als Schulversager, Schwachbegabte
und Schwererziehbare stigmatisiert
Aussagen
von Lehrpersonen, welche aus dem Kanton Zürich in die Nachbarkantone
abgewandert sind, die Leserbriefe von Eltern und Lehrpersonen in den Tageszeitungen
sowie die Schwierigkeiten des Kantons, seine Stellen im Schulbereich zu
besetzen, deuten darauf hin, dass noch andere ungelöste Probleme in
den Zürcher Volksschulen vorhanden sein müssen. Der Verdacht
liegt nahe, dass die vielen, nicht immer erfolgreichen Reformexperimente
die Lehrpersonen zunehmend zermürbt haben. Der Lehrberuf wurde zu
einem Beruf wie jeder andere auch. Berufene, welche mit dem Idealismus
des Pionier-Pädagogen Pestalozzi beseelt sind, gibt es auch heute
noch. Die Anzahl dieser Idealisten reicht nicht mehr aus, um visionäre
Reformprojekte im Schulalltag zu festigen und zu verankern. Eine
erfolgversprechende Schulreform muss den Bedürfnissen der Lernenden
und der Lehrenden in einem ausgewogenen Mass gerecht werden.
Weiterentwicklung
der Sekundarstufe: Start der Diskussion
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Regierungsrätin
Regine Aeppli hat an der Start-Tagung «Chance Sek» die Diskussion
zur Weiterentwicklung der Sekundarstufe der Volksschule eröffnet.
An der Start-Tagung nehmen gegen 200 Personen teil, die Behörden,
Lehrerschaft, Eltern, Verbände, die Organisationen der Arbeitswelt
und weiterführende Schulen vertreten.
Das Ziel ist es, gemeinsam mit
allen Beteiligten eine leistungsfähigere und einheitlichere Sekundarstufe
zu entwickeln.
In
ihrer Eröffnungsrede hat Regierungsrätin Regine Aeppli alle Beteiligten
eingeladen, in den nächsten eineinhalb Jahren zusammen mit der Bildungsdirektion
an der zukünftigen Sekundarstufe der Volksschule zu arbeiten. Diese
soll wieder einheitlicher werden und dank einer hohen Unterrichtsqualität
und guter Leistungsergebnisse den Einstieg der Jugendlichen ins spätere
Berufsleben gewährleisten.
Bildungsdirektorin Regine Aeppli rief dazu
auf, alte Gräben zu überwinden und sich gemeinsam für eine
breit akzeptierte und leistungsfähige Sekundarstufe einzusetzen. Martin
Wendelspiess, Chef des Volksschulamtes, wies auf die Probleme hin, die
sich durch die unterschiedlichen Schulmodelle im Kanton Zürich auf
der Sekundarstufe ergeben.
Unterrichtsformen
weiterentwickeln
Urs
Moser, Leiter des Institutes für Bildungsevaluation der Universität
Zürich, stellte aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse vor.
Mit Blick
auf die Zürcher Oberstufe folgerte er, dass gute Unterrichtsergebnisse
mit leistungsmässig differenzierten, aber auch mit integrierten Schulmodellen
zu erreichen seien. Trotzdem sei der Status quo im Kanton Zürich zu
überdenken: Die grosse Differenzierung führe besonders in der
Abteilung C und den Kleinklassen zu Lern- und Entwicklungsmilieus, die
sich ungünstig für die betroffenen Jugendlichen auswirkten.
Die
Zuweisung müsse leistungsbezogener erfolgen, der Unterricht weiterentwickelt
werden. Die Lehrpersonen seien dabei zu unterstützen. Im Anschluss
an die Eröffnungsreferate stellten die drei Lehrerverbände SekZH,
der Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband sowie der Verband des Personals
öffentlicher Dienste VPOD, Sektion Zürich, Lehrberufe, ihre Erwartungen
an die Weiterentwicklung der Sekundarstufe der Volksschule vor.
Mitdiskutieren
auf www.chance-sek.zh.ch
In
den Workshops diskutieren die Vertreterinnen und Vertreter
der Kantonsrätlichen Kommission Bildung und Kultur, des Bildungsrates,
der Schulpflegen, der verschiedenen Organisationen der Lehrerschaft, von
Elternverbänden, der Organisationen der Arbeitswelt, der Berufs- und
Mittelschulen, der Ausbildung sowie weiterer Anspruchsgruppen ihre Erwartungen
an die Sekundarstufe der Volksschule.
In den nächsten eineinhalb Jahren
wird die Diskussion in Forumsveranstaltungen im ganzen Kanton Zürich,
in Workshops in Schulen mit unterschiedlichen Schulmodellen und in einer
kantonalen Begleitkommission fortgesetzt. Im Frühjahr 2010 wird der
Bildungsrat über das weitere Vorgehen befinden.
Das
Projekt «Chance Sek» betreibt eine Website: www.chance-sek.zh.ch.
Diese enthält viel Information und lädt mit einem Briefkasten
alle Interessierten zum Mitdiskutieren ein.
Die
Tagungsreferate und die Diskussionsgrundlage «Entwicklungsziele und
Massnahmen für die Weiterentwicklung der Sekundarstufe der Volksschule»
finden Sie auch unter: www.bi.zh.ch
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Quelle:
Kanton Zürich, Bildungsdirektion 2008 |
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Aargau:
Oberstufenmodelle im Vergleich
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Der
Kanton Aargau will seine Oberstufe aus ähnlichen Gründen, wie
sie im Kanton Zürich vorgebracht werden, ebenfalls reformieren. Auf
Druck der Partnerkantone im Bildungsraum Nordwestschweiz hat sich das Aargauer
Parlament kürzlich für eine dreigliedrige Oberstufe entschieden.
Die
Bildungsdirektion des Kantons Aargau arbeitete daraufhin drei neue Modell-Varianten
aus:
Weitere
Informationen
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