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Eignungstests |
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Bildung - Qualitätsmanagement Schweiz |
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Eignungstest
für das Medizinstudium in der Schweiz
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Beispielaufgaben für die
Untertests 1 bis 5
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In
diesem Untertest wird die Fähigkeit geprüft, Ausschnitte in einem
komplexen Bild wiederzuerkennen.
Dazu
werden pro Aufgabe ein Muster und je fünf Musterausschnitte (A) bis
(E) vorgegeben.
Die
Testteilnehmerin oder der Testteilnehmer soll herausfinden, welcher dieser
fünf Musterausschnitte an irgendeiner beliebigen Stelle deckungsgleich
und vollständig auf das Muster gelegt werden kann. |
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Hier
wird das Verständnis für Fragen der Medizin und der Naturwissenschaften
geprüft. Der Text könnte so in einem Lehrbuch stehen. Wichtig
für das Verständnis dieser Textpassage ist, ob daraus bestimmte
logische Schlüsse gezogen werden können.
Alle
Fakten, die für die Beantwortung der Aufgabe notwendig sind, stehen
im Text - spezielles medizinisches Vorwissen ist nicht erforderlich. Dieses
wichtige Prinzip findet sich bei allen Untertests und ist verantwortlich
für die geringe Trainierbarkeit der Aufgabenlösung. |
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Konkret
lässt sich die Aufgabe, unter Berücksichtigung des unterstrichenen
Textes, folgendermassen lösen:
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I.
Da bei der Mehrzahl der Linkshänder die Sprachregion in der linken
Hemisphäre liegt, müssen sie also mit einer Sprachstörung
rechnen, weshalb Aussage I falsch ist.
II.
Da es im Kindesalter noch offen ist, in welcher Hälfte des Gehirns
die Sprachregion angelegt wird, besteht für ein Vorschulkind immer
noch die Möglichkeit, die Muttersprache wieder zu erlernen. Die Sprachregion
wird dann in der rechten Hälfte der Hemisphäre angelegt. Somit
ist Aussage II ebenfalls falsch. |
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III.
Da spätestens im zwölften Lebensjahr die Sprachregion bei Rechtshändern
in der Regel fest in der linken Hälfte des Gehirns liegt, ist bei
zwanzigjährigen Rechtshändern zu erwarten, dass sie die Fähigkeit,
eine Sprache zu erlernen, verloren haben.
Die
Aussage III ist darum richtig.
Nach
dieser Analyse des Textes ist es offensichtlich, dass die Antwort (C) richtig
ist.
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Die
Aufgaben prüfen das räumliche Vorstellungsvermögen - eine
Funktion, die beispielsweise für das Verständnis von Röntgenbildern
wichtig ist. Während des Studiums werden zahlreiche eigentlich dreidimensional
zu betrachtende Strukturen und Vorgänge in zweidimensionalen Abbildungen
vermittelt. Jede Aufgabe besteht aus zwei Abbildungen eines durchsichtigen
Würfels, in dem sich ein, zwei oder drei Kabel befinden.
Die
erste Abbildung (links) zeigt stets die Vorderansicht des Würfels;
auf dem rechten Bild daneben, in welchem derselbe Würfel noch einmal
abgebildet ist, soll die Testteilnehmerin oder der Testteilnehmer herausfinden,
ob die Abbildung die Ansicht von rechts (r), links (l), unten (u), oben
(o) oder von hinten (h) zeigt. |
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Die
richtige Antwort ist: "Von hinten".
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Mit
Hilfe dieses Untertests wird die Fähigkeit überprüft, im
Rahmen medizinischer und naturwissenschaftlicher Fragestellungen mit Zahlen,
Grössen, Einheiten und Formeln richtig umzugehen. Diese Anforderung
dürfte für mehrere Fächer des Grundlagenstudiums der Medizin
bedeutsam sein.
Bei
solchen Fragen werden die Kenntnisse der Mittelstufen-Mathematik, nicht
jedoch Lerninhalte vorausgesetzt. Der Patient soll ein Fünftel von
4800 kJ in Kohlehydraten zu sich nehmen, das sind also 960 kJ. Dividiert
man diese Zahl durch 16, so erhält man die Anzahl g Kohlehydrate,
nämlich 60 g, die es braucht, damit 960 kJ an Energie frei werden. |
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Umgerechnet
in Broteinheiten müssen die 60 g Kohlehydrate noch einmal durch 12
dividiert werden und das gibt 5 BE.
Somit
ist bei dieser Frage die Antwort (D) richtig.
Eignungstest
für das Medizinstudium in der Schweiz: Untertest: Textverständnis |
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Ein
Beispiel:
Zu
den Aufgaben der Schilddrüse gehören Bildung, Speicherung und
Freisetzung der jodhaltigen Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4).
In der Schilddrüse befinden sich zahlreiche Hohlräume, Follikel
genannt, deren Wände von einer Schicht sogenannter Epithelzellen gebildet
werden. Diese Follikel sind mit einer Substanz gefüllt, in der die
Hormone T3 und T4 als inaktive Speicherformen enthalten sind. Beim Menschen
ist in den Follikeln so viel T3 und T4 gespeichert, dass der Organismus
damit für etwa 10 Monate versorgt werden kann. Das für die Hormonbildung
erforderliche Jod entstammt der Nahrung und wird von den Epithelzellen
als Jodid aus dem Blut aufgenommen. Die Jodidaufnahme erfolgt an der äusseren
Zellmembran der Epithelzellen durch eine sogenannte Jodpumpe. Diese wird
durch ein Hormon aus der Hirnanhangsdrüse, das TSH, stimuliert und
kann pharmakologisch durch die Gabe von Perchlorat gehemmt werden. Ferner
gibt es erbliche Schilddrüsenerkrankungen, bei deren Vorliegen die
Jodpumpe nicht funktioniert. Bei Gesunden wird das in die Epithelzellen
aufgenommene Jodid im nächsten Schritt unter dem Einfluss eines Enzyms
in freies Jod umgewandelt und in die Follikel abgegeben. Die Aktivität
dieses Enzyms kann ebenfalls pharmakologisch gehemmt werden. Die letzten
Schritte der Hormonbildung finden in den Follikeln, also ausserhalb der
einzelnen Epithelzellen, statt. In dort vorhandene sogenannte Tyrosin-Reste
(des Thyreoglobulins) wird zunächst ein Jodatom eingebaut. So entstehen
Monojodtyrosin-Reste (MIT), von denen ein Teil durch die Bindung je eines
weiteren Jodatoms in Dijodtyrosin-Reste (DIT) umgewandelt wird. Durch die
Verknüpfung von je zwei DIT-Resten entsteht schliesslich T4, während
aus der Verbindung je eines MIT-Restes mit einem DIT-Rest T3 hervorgeht.
T3 und T4 werden dann in den Follikeln gespei-chert und bei Bedarf über
die Epithelzellen ins Blut freigesetzt. Diese Freisetzung von T3 und T4
ins Blut (Sekretion) wird über die Hirnanhangsdrüse und den Hypothalamus,
einen Teil des Zwischenhirns, gesteuert: Das erwähnte Hormon TSH stimuliert
ausser der Bildung auch die Sekretion von T3 und T4; es ist hinsichtlich
seiner eigenen Sekretionsrate jedoch abhängig von der Stimulation
durch das hypothalamische Hormon TRH. Die TRH-Sekretion wiederum wird z.B.
durch Kälte stimuliert, während Wärme hemmend wirken kann.
Neben diesen übergeordneten Steuerungsmechanismen existiert noch ein
sogenannter Rückkoppe-lungsmechanismus: Eine hohe Konzentration von
T3 und T4 im Blut hemmt die TSH- und die TRH-Sekretion, eine niedrige Konzentration
stimuliert sie. Bei den an der Steuerung der Schilddrüsenhormon-Sekretion
beteiligten Arealen von Hirnanhangsdrüse und Hypothalamus können
krankheitsbedingte Störungen auftreten, die zu einer über- oder
Unterfunktion der Schilddrüse führen. Eine der Hauptwirkungen
von T3 und T4 ist die Beeinflussung des Energieumsatzes durch eine Steigerung
des Sauerstoffverbrauchs in stoffwechselaktiven Organen. Entsprechend senkt
eine zu niedrige Konzentration der beiden Hormone im Blut (Hypothyreose)
den Energieumsatz bzw. die Stoffwechselaktivität unter den normalen
Wert, während bei einer zu hohen Konzentration (Hyperthyreose) die
Stoffwechselaktivität gesteigert wird. Die Hormone T3 und T4 können
ebenso wie TSH und TRH für diagnostische und therapeutische Zwecke
synthetisch hergestellt werden.
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Mit
Hilfe dieses Untertests wird die Fähigkeit geprüft, umfangreiches
und komplexes Textmaterial aufzunehmen und zu verarbeiten. Die Texte sind
inhaltlich und grammatikalisch anspruchsvoll - sie können unter Nutzung
von Notizen und Unterstreichungen erarbeitet werden. Die Abfrage erfolgt
wiederum über die Auswahl einer richtigen oder falschen Aussage aus
fünf vorgegebenen Aussagen. Diese Texte waren vor allem beim übersetzen
anspruchsvoll - zur Schwierigkeit gehören nicht nur die Inhalte, sondern
auch die Satzstruktur. |
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Der
Text sagt nichts über eine Umwandlung von Jod in Jodid in den Follikeln
aus, und auch der umgekehrte Prozess, die Umwandlung von Jodid in Jod,
findet nicht in den Follikeln statt, sondern in den Epithelzellen.
Somit
gehört der Vorgang (B) nicht zu den vom Text beschriebenen Schritten,
die zur Bildung von T3 führen.
Quelle: Text Zentrum
für Testentwicklung und Diagnostik - Aufbau des EMS, Uni Freiburg
- Januar 2006 |
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