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Römische Wasserleitung in Münchwilen 2018
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Die Römer im Kanton Aargau

Die Kantonsarchäologie legt ein Teilstück der sogenannten "kleineren römischen Wasserleitung" frei.

Die Aargauer Kantonsarchäologie begleitet die Aushubmassnahmen zum Neubauprojekt der Wohnsiedlung Dell auf dem gleichnamigen Areal in der Gemeinde Münchwilen. Dabei konnte sie die aktenkundige römische Wasserleitung freilegen, fachkundig untersuchen und dokumentieren.

Lokalisierung mithilfe ortskundiger freiwilliger Bodenforscher

Die Suche nach den in den Akten nicht präzise verorteten Wasserleitungen nahm die Kantonsarchäologie bereits im Vorfeld der Baumassnahmen in Angriff. Die Lokalisierung gelang dank der wertvollen Hilfe zweier ortskundiger, freiwilliger Bodenforscher (Luciano Caltana und Theo Schaad). Sie hatten die Wasserleitung vor Jahren bei Baumassnahmen in naheliegenden Parzellen gesichtet und konnten mithilfe der ungefähren Ausrichtung relativ präzise auf die Lage des antiken Bauwerkes hinweisen.

Frisches Quellwasser für mutmassliche römische Raststation

Seit dem Jahr 1897 wird über antike Wasserleitungen auf dem Gebiet von Münchwilen berichtet.

Seit Untersuchungen im Jahr 1916 kann zwischen einer "grösseren" und einer "kleineren" römerzeitlichen Wasserleitung unterschieden werden. Die sorgfältig errichteten Leitungen führen frisches Quellwasser von den Tafeljurahängen bis zum Sisslerfeld. Sie dürften den dortigen antiken Gebäudekomplex - es handelt sich dabei mit einiger Wahrscheinlichkeit um eine Raststation (Mansio, Statio) des 1.-3. nachchristlichen Jahrhunderts - beliefert haben. Die Raststation beinhaltete unter anderem einen Badetrakt, in dem eine äusserst selten nachgewiesene Wanne mit Mosaikfassung stand.
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Archäologische Untersuchung im Gang

Die Baumassnahmen für die Neubausiedlung im Dell-Areal betreffen zirka 30 Laufmeter der sog. "kleineren" römischen Wasserleitung. Zunächst wurde die Wasserleitung vorsichtig mit dem Bagger von den rund 1 Meter mächtigen Deckschichten befreit. Danach wurde die Aufsicht manuell auspräpariert und dokumentiert, verschiedene Profilschnitte sind in Arbeit.

Der Aufbau der Wasserleitung präsentiert sich wie folgt: In ein Steinbett eingelassen und mit Ziegelschrotmörtel abgedichtet liegen aneinander gefugte Leistenziegel. Der Kanal ist mit vermörtelten Hohlziegeln abgedeckt. Im Partiell ist eine schützende Kieselmörtellage über den Hohlziegeln nachzuweisen. Ob das Quellwasser frei im Kanal lief oder die Konstruktion als Schutz für eine Teuchel- oder Druckleitung diente, werden die Untersuchungen zeigen. Auffällig ist, dass in viele der Deckziegel bereits während der Nutzungszeit grössere Löcher geschlagen worden sind - allenfalls für Unterhaltsarbeiten und die Entfernung von eingesickerten Sedimenten.

Quelle: Text Kanton Aargau, Departement Bildung, Kultur und Sport, 23. April 2018

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