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Tuvalu map
In Tuvalu ist wie der Inselstaat Kiribati von einem langsamen Meeresspiegelanstieg bedroht. Die Folgen des Meeresspiegelanstiegs sind in Tuvalu wie in anderen Pazifischen Kleinstaaten längst keine theoretisch mögliche Ereignisse, sondern erlebbare, fotografierbare Tatsachen.

Die am besten sichtbaren Folgen ist die versunkene ehemalige Küstenlinie, welche mit Palmen gesäumt war. Die Palmstrünke liegen nun vermodernd im seichten Meerwasser. Viele Inselkörper erreichen knapp noch die Wasserlinie. Tropische Wirbelstürme haben die Vegetation auf ihnen wegrasiert.

An vielen Stellen sickert vor allem bei Springtiden Salzwasser durch das poröse Korallengestein in die Senken auf den Inseln. Durch den Meeresspiegelanstieg werden diese Ereignisse immer häufiger.

Die zunehmende Bodenversalzung hindert die Bewohner in ihren Gärten Gemüse anzupflanzen. Die Taro-Wurzel, eine Lieblingsspeise der Inselbewohner, kann nur noch in Metallkübeln angepflanzt werden.

Die Einheimischen beklagen sich, dass die Stürme im häufiger und stärker werden. Die Strassen auf den Atollen werden immer häufiger überspült. Während vor 10 Jahren die Strassensperren 1 bis 2 Mal pro Monat in Kraft traten, sind es heute (2010) 5 bis 7 Mal pro Monat. An einigen Stellen taucht die Inselstrasse gar nicht mehr aus dem Wasser auf. Alternativen gibt es keine. Die Inseln sind zu schmal.

Die Tsunami-Welle, welche 2009 über die Inselwelt Samoas hinwegrollte, gibt den Menschen in Tuvalu noch heute zu denken. 2007 überollte eine Tsunami Teile der Salomonen-Inseln. Die Gefahr besteht , dass eine Tsunamiwelle auch Tuvalu erreichen könnte. Jeder Millimeter Meeresspiegelanstieg vergrössert die mögliche Schadensbilanz beim Durchgang einer Tsunami-Welle oder eines Taifuns.

Von den Überschwemmungen ist jeweils auch der einzige Inselflughafen in Funafuti betroffen. Wenn die Piste unter Wasser steht, fallen die beiden täglichen Flüge aus. Tuvalu ist dann vom Rest der Welt abgeschnitten.

Die Inseln Tuvalus liegen im Schnitt nur 1,5 m über dem Meeresspiegel. Selbst das ebenfalls stark bedrohte Kiribati liegt im Durchschnitt 0,5 m höher. Das gesamte Festland, welches zu Tuvalu und Kiribati gehört, liegt weniger als 4,5 m über dem Meeresspiegel. Die Hälfte der Inselbevölkerung von Tuvalu wohnt auf 3 m ü. M.

Die Inselregierung konnte mit Neuseeland ein Abkommen schliessen. Neuseeland ist bereit, nach und nach einen Grossteil der rund 11'000 Menschen zählenden Inselbevölkerung aufzunehmen. Ein ähnliches Abkommen strebt die Regierung auch mit Australien an.

Die Einwohner Tuvalus beobachten aufmerksam, was sich im Pazifischen Raum abspielt. Die 3'320 Bewohner der Carteret-Inseln in den nördlichen Salomonen werden bis 2015 auf eine Nachbarinsel umgesiedelt. Die Situation auf den Cartaret-Inseln entspricht etwa jener in Tuvalu. Auf den Carteret-Inseln verloren die Menschen den Kampf gegen die Folgen des Klimawandels. Der Meeresspiegelanstieg vernichtete ihre Lebensgrundlagen. Die wenigen Bananen, welche auf den Inseln noch wuchsen, konnten die Menschen nicht mehr ernähren. Den Kauf von importierten Nahrungsmitteln können sich die meisten Bewohner in der pazifischen Inselwelt nicht leisten.

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Die ersten Insulaner haben die Insel bereits in Richtung Neuseeland verlassen. Den Auswanderern bricht jeweils das Herz, wenn sie ihr geliebtes Inselreich für immer verlassen müssen. Sie fühlen sich als Umweltflüchtlinge, welche von von den Verursachern des Klimawandels allein gelassen und ignoriert wurden. Ihre Aufrufe an den Weltklimagipfel werden zwar zur Kenntnis genommen, doch finanzielle Mittel für Infrastrukturprojekte erhalten die bedrohten pazifischen Inselstaaten meist nicht.

Ein Beispiel: Die Republik Taiwan hat Tuvalu als politisches Gebilde anerkannt und kürzlich diplomatische Beziehungen aufgenommen. Die UNO hat die Regierung Taiwans um eine finanzielle Beteiligungan Klima bedingten Infrastrukturprojekten angefragt. Taiwan hat dieses Ersuchen abgelehnt, stattdessen aber Beiträge an das laufende Budget Tuvalus zugesagt. Es scheint, dass selbst einige Tuvalu wohl gesonnene Staaten nicht mehr an die Zukunft des Kleinststaates glauben.

Folgen des Klimawandels
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Source: Oxfam Australia - New Zealand
The future is here - climate change in the Pacific
in englischer Sprache
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