Klima im Wandel - Climate Change
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Klimakonferenz-COP17 Durban 2011
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Munich RE COP17 Ergebnisenttäuschend
Munich RE COP17 Wetterextreme und Klimawandel
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UNO Klimakonferenz COP17 in Durban (Südafrika) 2011
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Ergebnis des Klimagipfels enttäuschend
Der diesjährige Weltklimagipfel in Durban hat nach Ansicht von Munich Re ein enttäuschendes Ergebnis gebracht, das der dramatischen Lage des Weltklimas nicht gerecht wird. "Nach Durban ist effizienter Klimaschutz noch weiter in die Zukunft gerückt. Es werden weitere neun Jahre vergehen, bis verbindliche Reduktionsziele wirksam werden können, und selbst danach ist noch sehr unsicher, wie die Reduktionsziele am Ende ausfallen", sagt Prof. Peter Höppe, Leiter Georisikoforschung von Munich Re. Das gelte trotz der konsequenten Verhandlungsführung von Deutschland und Europäischer Union, der es zu verdanken sei, dass überhaupt ein Ergebnis zustande gekommen sei.

Wenn das 2-Grad-Ziel eingehalten werden soll, bis zu dem die Erderwärmung noch für beherrschbar gehalten wird, müssen die Treibhausgasemissionen ab 2020 sinken. Nach dem Beschluss von Durban wird aber erst im Jahr 2020 ein internationales Klimaschutzabkommen verpflichtend. Und es steht nicht fest, wie streng es ausfällt. Auch der Kompromiss, das Kyoto-Protokoll in eine Verlängerung gehen zu lassen, ist nach Einschätzung von Munich Re ein Rückschritt, da davon nach dem Ausstieg von Kanada, Russland und Japan nur rund 15% der Emissionen abgedeckt sind. "Sowohl für die Ziele ab 2020 als auch für die zweite Periode des Kyoto-Protokolls fehlen jegliche Festlegungen zur CO2-Reduktion", sagt Prof. Höppe. Die CO2-Emissionen steigen ohnehin seit Jahren, und mit der Erderwärmung wächst tendenziell die Gefahr von Wetterextremen. Nach Überzeugung von Munich Re trägt neben anderen Faktoren der Klimawandel bereits jetzt zu den steigenden Schäden aus Wetterkatastrophen bei.

Zwar waren bereits im Vorfeld von Durban die Chancen auf ein verbindliches Weltklimaschutzabkommen als gleich null bewertet worden, doch zumindest im zweiten Verhandlungsstrang, bei den Anpassungshilfen für vom Klimawandel besonders betroffene Länder, galten Fortschritte durchaus als möglich. "Dass auch bei der konkreten Ausgestaltung der Anpassungshilfen kein wesentlicher Fortschritt erzielt werden konnte, ist sehr enttäuschend", sagt Prof Höppe. "Von zunehmenden Wetterextremen in der Folge des Klimawandels sind besonders Entwicklungsländer betroffen, die sich nicht ausreichend dagegen schützen können, und die auch kaum etwas zur Erderwärmung beigetragen haben."

Nach Ansicht von Munich Re könnte es zielführend sein, sich im nächsten Jahr erst einmal in einem kleineren Kreis der Länder zu treffen, die wesentlich zu den Emissionen von Treibhausgasen beitragen. Der Schlüssel zu effizientem Klimaschutz liegt in einer Einigung der sechs grössten Emittenten (China, USA, EU, Indien, Russland und Japan), von denen 75 % der globalen CO2-Emissionen stammen. Munich Re fordert ausserdem, dass eine Kerngruppe von Ländern voran geht und die Anstrengungen zur Förderung der erneuerbaren Energien verstärkt. Prof. Höppe: "Das sollen die Staaten sein, die von der Notwendigkeit des Umbaus der Energiewirtschaft überzeugt sind sowie von den enormen Chancen der neuen Schlüssel-Industrien für die Wettbewerbsfähigkeit der Länder." In Betracht kämen dafür neben der Europäischen Union Indien und auch China. Deutschland solle eine Führungsrolle übernehmen. "Der Umbau der Energiewirtschaft weg von den fossilen und hin zu erneuerbaren Trägern ist die herausragende Aufgabe dieses Jahrhunderts", sagt Prof. Höppe. "Wenn wir den Klimaschutz künftig mehr als ökonomische und weniger als politische Aufgabe begreifen, wird er nicht mehr aufzuhalten sein."

Das Bundesumweltministerium hat Mittel für die Entwicklung von Versicherungslösungen in Karibikstaaten bewilligt, die besonders stark unter den Folgen des Klimawandels leiden. Ziel ist es, Kleinbauern und Tagelöhner davor zu schützen, durch Hurrikane oder Überschwemmungen ihre Existenzgrundlage zu verlieren. Das Projekt setzt auf Mikroversicherungen und sonstige Risikotransferlösungen, die mit Katastrophenvorsorge und Risikomanagement gekoppelt sind.

Entwicklungsländer in katastrophengefährdeten Regionen wie der Karibik leiden besonders unter den Folgen des globalen Klimawandels. Ausserdem ist es für die einkommensschwachen Bevölkerungsschichten in diesen Ländern schwieriger, sich an die wachsenden Gefahren anzupassen. Eine ökonomische Studie zur Klimaanpassung schätzt, dass sich die Schäden aus Wetterkatastrophen in den fünf Zielländern des Projekts bereits heute auf bis zu sechs Prozent des jährlichen Bruttosozialprodukts belaufen – eine Zahl, die bis 2030 um bis zu drei Prozentpunkte steigen könnte. Das grösste Schadenpotenzial in der Region geht von Hurrikanen aus.

Versicherungslösungen für Wetterrisiken - darunter auch Mikroversicherungen – können eine wichtige Rolle spielen, um schnelle und unbürokratische Hilfe zur Bewältigung grosser Naturkatastrophenschäden zu leisten und damit Existenzen zu sichern. Bisher erreichten derartige Ansätze einen grossen Teil der besonders betroffenen Bevölkerung aber nicht. Gründe dafür waren eine mangelhafte Datenlage zu lokalen Wetterrisiken sowie unzureichendes Risikomanagement und mangelnde Erfahrung im Risikotransfer seitens der Initiatoren. Ausserdem fehlte oft ein tragfähiges Rückversicherungskonzept.

Das Projekt, das über einen Zeitraum von drei Jahren mit etwa 2 Mio. € unterstützt wird, soll diese Hindernisse beseitigen. Dafür arbeiten unter dem Dach der Munich Climate Insurance Initiative (MCII) Munich Re, die Caribbean Catastrophe Risk Insurance Facility (CCRIF) sowie MicroEnsure, ein auf Mikroversicherung spezialisierter Makler. In den nächsten drei Jahren sollen bis zu drei verschiedene Versicherungsprodukte entwickelt und in mindestens drei Ländern der Region auf den Markt gebracht werden. Damit soll die Akzeptanz seitens der Zielgruppe sowie die Wirkung der Produkte getestet werden. Neu ist, dass die Produkte erstmals eng mit Massnahmen zur Risikominderung gekoppelt sind.

Die von Munich Re zusammen mit Vertretern internationaler Finanzinstitute, wissenschaftlicher Einrichtungen und Nichtregierungsorganisationen ins Leben gerufene MCII, die am Institut für Umwelt und menschliche Sicherheit der Vereinten Nationen (UNU-EHS) angesiedelt ist, engagiert sich seit 2005 im Klimaverhandlungsprozess der Vereinten Nationen. 2008 brachte die MCII bei der Weltklimakonferenz in Posen (COP-14) einen detaillierten Vorschlag für ein Risikomanagementmodul ein, das Versicherungslösungen und Katastrophenvorbeugung miteinander verknüpft, um Entwicklungsländer bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen. Das Projekt jetzt ist ein erster operativer Schritt der MCII auf dem Weg zu einem solchen ganzheitlichen Risikomanagement-System für Entwicklungsländer. 2009 wurden Kernpunkte des Vorschlags in das Abschlussdokument der Klimakonferenz von Kopenhagen (COP-15) aufgenommen, 2010 dann in die Vereinbarung von Cancún (COP-16). Auch im Arbeitsprogramm zum Umgang mit Schäden infolge des Klimawandels des Subsidiary Body for Implementation (SBI) der UNFCCC wurden sie berücksichtigt.

Quelle: Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft, Dezember 2011

Klimainitiativen

Die Munich Climate Insurance Initiative (MCII) wurde 2005 von Munich Re gegründet, weil erkannt wurde, dass Versicherungslösungen eine Rolle in der Anpassung an den Klimawandel spielen können, wie es auch in der UN-Klimarahmenkonvention und im Kyoto-Protokoll vorgesehen ist. Die Initiative, die am Institut für Umwelt und menschliche Sicherheit der UN-Universität (UNU-EHS) angesiedelt ist, bringt Versicherer, Klimawandel- und Anpassungsexperten, NGOs und Wissenschaftler zusammen, um Lösungen für die vom Klimawandel verursachten Risiken zu finden. Die MCII steuert das Projekt und schlägt die Brücke von der Umsetzung der Projektaktivitäten hin zu politischen Prozessen wie den Klimaverhandlungen, bei denen derzeit intensiv über Versicherungen gegen Klimarisiken diskutiert wird. Die MCII hält die gewonnenen Erkenntnisse fest und leitet sie an Entscheidungsträger, Anpassungsexperten, Wissenschaftler und Versicherer weiter.

Die MCII hat bei den UNFCCC-Klimaverhandlungen einen Vorschlag zum Thema Anpassung, Risikominderung und Versicherung vorgelegt, der breite Anerkennung gefunden hat. Wesentliche Elemente daraus wurden in die Rahmenvereinbarung von Cancún zum Thema Anpassung sowie in das SBI-Arbeitsprogramm zum Umgang mit Schäden aus dem Klimawandel aufgenommen. Die Erkenntnisse aus der Umsetzung des neuen MCII-Projekts werden in internationale politische Prozesse wie die UNFCCC-Klimaverhandlungen einfliessen, um Entscheidungsträger auf internationaler wie regionaler Ebene über die Möglichkeiten zu informieren, Wetterversicherungen und Massnahmen zur Schadenreduzierung in übergreifende Anpassungsstrategien zu integrieren.

Die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) finanziert seit 2008 Klimaprojekte in Entwicklungs- und Schwellenländern sowie in den Transformationsstaaten. Auf Grundlage einer Entscheidung des Deutschen Bundestages stehen der Initiative jährlich 120 Millionen Euro aus den Versteigerungserlösen der Emissionszertifikate zur Verfügung. Durch diesen innovativen Finanzierungsmechanismus leistet das BMU einen effektiven Beitrag zur Emissionsminderung und zur Anpassung an den Klimawandel. Diese neue Form der Klimazusammenarbeit ergänzt die bestehende Entwicklungszusammenarbeit der Bundesregierung.

Die Caribbean Catastrophe Risk Insurance Facility (CCRIF) ist der weltweit erste und bisher einzige Risikopool, an dem mehrere Länder beteiligt sind. Im Projekt Climate Risk Adaptation and Insurance in the Caribbean kann die CCRIF als regionale Risikomanagement-Einheit fungieren. Die CCRIF hat die nötige Kapazität, um Risiken zu aggregieren bzw. die finanzielle Absicherung zu übernehmen. Die Einrichtung unterhält enge Kontakte zu nationalen Wetter- und Katastrophenmanagement-Behörden und hat umfassende Erfahrung mit regionalen Wetterdaten und -modellierungen. Die CCRIF hat ausserdem vor kurzem ihre Aktivitäten zur Kapazitätsentwicklung in der Region ausgeweitet. Gemeinsam mit MicroEnsure, Munich Re und MCII setzt sich die CCRIF dafür ein, in der Karibik die Palette der Möglichkeiten zur Anpassung an den Klimawandel nachhaltig um Instrumente des Risikomanagements und Risikotransfers zu ergänzen.

MicroEnsure ist der weltweit führende Anbieter von Backoffice-Dienstleistungen für die Mikroversicherung. MicroEnsure unterstützt Anbieter von Mikroversicherungen gezielt bei der Produktgestaltung, bei Verhandlungen mit Risikoträgern, der Schulung von Vertriebsmitarbeitern, der Sensibilisierung der Kunden sowie durch Kundenmanagement-Systeme (Daten und Datenerfassung, Berichtswesen, Schadenbearbeitung) und hilft ihnen so, ihre Produkte zügig auf den Markt zu bringen. MicroEnsure arbeitet mit einer Vielzahl von Mikrofinanzorganisationen, weltweiten Nichtregierungsorganisationen, religiös begründeten Netzwerken sowie Mobiltelefonbetreibern zusammen, um möglichst grosse Teile der einkommensschwachen Bevölkerung zu erreichen.

Quelle: Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft, Dezember 2011
Wirtschaft: Unternehmensführung - Corporate Governance - Corporate Responsibility

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COP17 in Durban 2011 - WETTEREXTREME, KLIMAWANDEL
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Quelle: Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft

WETTEREXTREME, KLIMAWANDEL

DURBAN 2011
Informationen zum Klimawandel
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OcCC: Klimaänderung und die Schweiz 2050
Klimawandel: Was ist das?
ETHZ Klimaforschung nur mit breiter Vernetzung
Globale Klimaberichte
Unterrichtsmaterial Klimaberichte - Klimawandel
Meeresspiegelanstieg Afrikas Küsten sind bedroht
Kiribati Leben an der Frontlinie des Klimawandels
Klimawandel am Tschadsee
Hochwasser im Sahel

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Durban 2011: United Nations Climate Change Conference (COP17 ) United Nations Framework Convention on Climate Change The Climate Change Projects Office (CCPO)
is jointly funded by the Department of Trade and Industry (DTI)
and the Department for Environment, Food and Rural Affairs (Defra)
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