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Wetter und Umwelt Forschung - Wettersatelliten
EUMETSAT Neuer Wettersatellit MSG-3 2012
Meteo Schweiz MSG-3 erfolgreich gestartet 2012
EUMETSAT Bilder von MSG-3 2012
EUMETSAT Bilder von MSG-3 2012
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Wettersatelliten
Der geostationäre Wettersatellit MSG-3 von ESA und EUMETSAT

Am 7. August 2012 hat das abbildende Radiometer SEVIRI (Spinning Enhanced Visible and Infrared Imager) an Bord von Europas neuem geostationären Wettersatelliten MSG-3 das erste Bild der Erde eingefangen. Dies zeigt, dass der am 5. Juli gestartete Satellit voll funktionsfähig und auf dem besten Wege ist, sechs Monate nach Inbetriebnahme den operativen Dienst zu übernehmen.

Verantwortlich für den anfänglichen Betrieb nach dem Start (der so genannten Start- und frühen Umlaufphase - LEOP) des MSG-3 war die Europäische Weltraumorganisation (ESA), die den Satelliten am 16. Juli an EUMETSAT übergeben hat.

Das erste Bild ist das Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen von ESA, EUMETSAT und der europäischen Raumfahrtindustrie. Bei den Pflichtprogrammen greift EUMETSAT zur Entwicklung neuer Satelliten und Beschaffung wiederkehrender Satelliten wie MSG-3 auf die Unterstützung der ESA zurück. Dank dieses Kooperationsmodells, das die optimale Nutzung des jeweiligen Know-hows beider Agenturen ermöglicht, ist Europa bei der Satellitenmeteorologie weltweit führend.

Mehr über die zweite Meteosat-Generation

MSG ist ein Gemeinschaftsprogramm von ESA und EUMETSAT. Die ESA ist für die Entwicklung der die von EUMETSAT festgelegten Nutzer- und Systemanforderungen erfüllenden Satelliten und für die Beschaffung nachgebauter Satelliten im Auftrag von EUMETSAT zuständig. Ausserdem nimmt die ESA den Start und den Anfangsbetrieb jedes Satelliten bis zu seiner Beförderung in die geostationäre Umlaufbahn wahr, bevor sie ihn EUMETSAT für die Nutzung übergibt.

EUMETSAT entwickelt sämtliche für die Versorgung der Nutzer mit Produkten und Diensten und die Deckung ihres sich weiterentwickelnden Bedarfs erforderlichen Bodensysteme, beschafft die Startdienste und betreibt das Gesamtsystem für die Nutzer.

MSG 3 ist der dritte einer 2002 ins Leben gerufenen Reihe von vier drallstabilisierten Satelliten, die als Hauptnutzlast ein Hochleistungsinstrument zur multispektralen Satellitenbilderzeugung im sichtbaren Licht und im Infrarotbereich (Spinning Enhanced Visible and InfraRed Imager, SEVIRI) mit sich führen.

SEVIRI konzentriert sich hauptsächlich auf Europa und Afrika und liefert verbesserte Wetterbeobachtungen, um genauere örtliche Wettervorhersagen insbesondere bei rasch entstehenden Gewittern zu ermöglichen. Das Instrument tastet die Erdoberfläche und die Atmosphäre alle 15 Minuten in 12 unterschiedlichen Wellenlängen ab und beobachtet dabei die Wolkenbildung und misst die Temperaturen.

SEVIRI kann Gebilde mit Durchmessern von nur 1 km im sichtbaren Licht und 3 km im Infrarotbereich aufspüren.

Darüber hinaus führt MSG 3 zwei Sekundärnutzlasten mit. Der Sensor zur Bestimmung der Strahlungsbilanz der Erde (Global Earth Radiation Budget sensor, GERB) soll feststellen, wie viel Solarenergie in den Weltraum zurückreflektiert wird und wie viel in das Klimasystem gelangt, und Einblicke in die atmosphärische Zirkulation auf den Tages- und Nachtseiten liefern. Ferner wird der Satellit dank eines Such- und Rettungstransponders als Relais für Notrufe von Notfallbaken fungieren.

Die MSG-Satelliten wurden im französischen Cannes von einem europäischen Konsortium unter der Leitung von Thales Alenia Space France gebaut. Insgesamt sind mehr als 50 Unterauftragnehmer aus 13 europäischen Ländern beteiligt.

Der Start des letzten Satelliten der Reihe, MSG 4, ist für 2015 vorgesehen.

Mehr über die Europäische Weltraumorganisation

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) ist Europas Tor zum Weltraum.

Die ESA ist eine 1975 gegründete zwischenstaatliche Organisation, deren Aufgabe darin besteht, europäische Raumfahrtkapazitäten zu entwickeln und sicherzustellen, dass die Investitionen in die Raumfahrt den Bürgern in Europa und anderswo zugutekommen.

Die ESA umfasst derzeit 19 Mitgliedstaaten: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Rumänien, Schweden, die Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich. Davon sind 17 auch Mitgliedstaaten der EU.

Die ESA unterhält im Rahmen von Kooperationsabkommen Beziehungen zu neun weiteren EU-Mitgliedstaaten und verhandelt zurzeit mit dem verbleibenden EU-Mitgliedstaat Bulgarien über den Abschluss eines solchen Abkommens. Polen steht kurz davor, zwanzigster Mitgliedstaat der ESA zu werden. Auch Kanada nimmt im Rahmen eines Kooperationsabkommens an bestimmten ESA-Programmen teil.

Dank der Koordinierung der Finanzressourcen und Kompetenzen ihrer Mitgliedstaaten kann die ESA Programme und Tätigkeiten durchführen, die weit über die Möglichkeiten eines einzelnen europäischen Landes hinausgehen.

Die ESA entwickelt Raumfahrzeugträger, Satelliten und Bodenanlagen, um sicherzustellen, dass Europa bei Raumfahrtvorhaben weltweit an der Spitze bleibt. Sie startet Erdbeobachtungs-, Navigations-, Telekommunikations- und Astronomiesatelliten, schickt Raumsonden in entlegene Regionen des Sonnensystems und beteiligt sich an der bemannten Exploration des Weltraums.

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Bilder des Wettersatelliten MSG-3
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«Fernerkundung - Die Beobachtung des Systems Erde aus dem Weltraum»
Erdbeobachtungssatelliten Umweltprogramm Copernicus

Mehr über EUMETSAT

Die europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten ist eine zwischenstaatliche Organisation mit Sitz in Darmstadt, Deutschland, mit derzeit 26 europäischen Mitgliedsstaaten (Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, die Tschechische Republik, Türkei, Ungarn und das Vereinigte Königreich) und fünf Kooperationsstaaten (Bulgarien, Estland, Island, Litauen und Serbien).

EUMETSAT betreibt gegenwärtig die geostationären Satelliten Meteosat-8 und -9 über Europa und Afrika sowie Meteosat-7 über dem Indischen Ozean.

Metop-A, Europas erster polarumlaufender Wettersatellit, wurde im Oktober 2006 gestartet und liefert seit dem 15. Mai 2007 operationelle Daten.

Der Meeresbeobachtungssatellit Jason-2, der am 20. Juni 2008 an den Start ging, erweitert die bisherige Palette von EUMETSAT um Daten zu ozeanischen Wasserständen, Wellen und Seegang.

Die Daten und Produkte von EUMETSAT leisten einen bedeutenden Beitrag zur Wettervorhersage und Überwachung der Umwelt und des globalen Klimas.

Quelle: EUMETSAT, August 2012

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MSG-3 erfolgreich gestartet

5. Juli 2012

Die europäische Wettersatellitenorganisation EUMETSAT hat gestern Nacht erfolgreich den dritten Wettersatelliten der zweiten Generation (MSG-3) ins All geschickt. Dieser Start wird die Kontinuität der Erdbeobachtungen durch die Serie der geostationären Meteosat-Satelliten sichern und damit weiterhin einen wesentlichen Beitrag zu Wettervorhersagen, zur Beobachtung des Klimawandels und zur Sicherheit von Leben und Infrastruktur bei Extremwetterlagen beitragen.

Am 5. Juli 2012 erfolgte der Start der Ariane Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana. Mit an Bord war der Wettersatellit MSG-3, der nun in eine geostationäre Umlaufbahn auf 36'000 km über dem Äquator gebracht und im Anschluss an seine Positionierung justiert und ausführlich getestet wird.

Die ersten Daten werden ca. ab Oktober 2012 verfügbar sein. Ab Januar 2013 soll MSG-3 unter dem Namen Meteosat-10 den vollständigen Betrieb aufnehmen.

MSG-3 ist der dritte europäische Wettersatellit der zweiten Generation und wird seine Vorgänger Meteosat-8 (MSG-1, gestartet in 2002) und Meteosat-9 (MSG-2, gestartet in 2005) ablösen.

Seit Inbetriebnahme dieser zweiten Generation von Wettersatelliten haben sich neue Möglichkeiten für die Beobachtung der Erdoberfläche und Erdatmosphäre eröffnet, die für viele Alltagsbereiche von grossem Nutzen sind.

Die hohe zeitliche Auflösung von 15 Minuten erlaubt es, Bewegungen von Wolkenfeldern genau zu verfolgen, und daraus die entsprechenden Windfelder abzuleiten. Genauere Wetterprognosen können auf diese Weise erzielt werden.

Ebenfalls ist durch die Satelliten der zweiten Generation die Kontinuität der langjährigen Beobachtungen gewährleistet, was für klimatologische Anwendungen von grossem Wert ist.

Die europäischen Wettersatelliten leisten somit einen erheblichen Beitrag zur Beobachtung des Klimawandels und zur systematischen Umweltüberwachung. Zusätzlich verfügen die MSG-Satelliten über ein Instrument, welches Notrufsignale erfassen und umgehend an eine geeignete Bodenstation weiterleiten kann.

Internationale Kooperation

Die europäischen Wettersatelliten werden von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) entwickelt und von EUMETSAT betrieben. Beide Organisationen beruhen auf einer Kooperation europäischer Länder. Die Gesamtkosten der zweiten Generation von Wettersatelliten (4 Satelliten, einschliesslich Bodeninstallationen) betragen ca. 2.64 Mia Franken. Als Mitglied von EUMETSAT hat die Schweiz die vollen Nutzungsrechte an den europäischen Wettersatelliten, wobei der Kostenanteil der Schweiz knapp 3% beträgt. Die Schweiz profitiert zudem als Forschungs- und Industriepartner von technisch-wissenschaftlichen Synergien auf internationalem Niveau.

In der Schweiz ist das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz für EUMETSAT und das Staatssekretariat für Bildung und Forschung (SBF) für ESA zuständig. Die Erdbeobachtung aus dem All zu Gunsten von Mensch und Umwelt in der Schweiz hat für MeteoSchweiz und das SBF hohe Priorität.


EUMETSAT

EUMETSAT ist eine europäische operationelle Agentur mit 26 Mitgliedstaaten (inkl. der Schweiz) und fünf kooperierenden Staaten mit Hauptsitz in Darmstadt. Die Aufgaben umfassen den Betrieb operationeller meteorologischer Satelliten sowie die Bereitstellung von Satellitendaten und Diensten im Bereich Wettervorhersage und Klimaüberwachung.

ESA: Die ESA mit Hauptsitz in Paris wurde 1975 als zwischenstaatliche Organisation ins Leben gerufen, mit der Schweiz als Gründungsmitglied. Aktuell gehören der ESA 19 Mitgliedsstaaten an, wobei mit weiteren Staaten Kooperationsvereinbarungen gelten. Die ESA hat zum Ziel, die Zusammenarbeit der europäischen Staaten auf dem Gebiet der Weltraumforschung und -technologie zu friedlichen Zwecken sicherzustellen.

Quelle: Text Meteoschweiz, Juli 2012

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Unterrichtsmaterial Klimaberichte - Klimawandel
Eis- und Klimaforschung in der Antarktis

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