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Bisenlage vom 19. Dezember 2006 Isobarenkarte
Bisenlage vom 19. Dezember 2006 Satellitenbild
Bisenlage vom 19. Dezember 2006 «Säntis-Föhn»
Bisenlage vom 9. November 2021 «Säntis-Föhn»
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Bisenlage vom 19. Dezember 2006
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Bisenlage 19. Dezember 2006
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Bisenlage 19. Dezember 2006
"Säntis-Föhn"

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"Säntis-Föhn"
Bisenlage 19. Dezember 2006
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Bisenlage 19. Dezember 2006
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Bisenlage 19. Dezember 2006
"Säntis-Föhn"
Bisenlage 19. Dezember 2006
"Säntis-Föhn"
Am 19. Dezember 2006 baute sich in den Morgenstunden eine besondere Wetterlage über dem Alpenvorland der Zentralschweiz auf. In einer starken Bisenströmung aus ostnordöstlicher Richtung bildete sich während Stunden eine schmale wolkenfreie Zone, welche sich vom Toggenburg über den oberen Zürichsee bis in die Region Luzern erstreckte. Der Wind musste auf seinem Weg das Alpstein-Gebirge überwinden. Die Bise "nutzte" den Gebirgszug als "Sprungschanze". Die Luftmassen gelangten in der Region Zugersee als Fallwind wieder in bodennahe Zonen. Dabei bildete sich im Lee-Bereich des Gebirges ein "Föhnfenster".

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"Säntis-Föhn" am 9. November 2021

Die Bise ist ein Luftstrom, welcher meistens zu Beginn einer Schönwetterphase aus Nordosten gegen die Schweiz fliesst. Die Luftmassen strömt an der Vorderseite eines Hochdruckgebietes aus nördlichen Richtungen nach Süden. Die Bise ist daher ein kühler Wind. Die Bise weht bevor sie im Nordosten der Schweiz auf das Alpstein-Massiv trifft über das Algäu im Alpenvorland des deutschen Bundeslandes Bayern. Auf diesem Weg überquert der Wind eine Hügelzone mit einer maximalen Höhe von etwa 1'200 m ü.M. und wird daher durch das Geländeprofil nur wenig abgebremst.

 

Die Bise weht bei Nordostwindlagen mit markanter Stärke in Richtung Alpstein. Das alpstein-Massiv ist die am weitesten nach Norden ausgreifnde Gebirgskette der Schweiz.

Im Alpstein weht die Bise durch die beiden Täler mit dem Seealp- und dem Sämtisersee, wird dort kanalisiert und am Säntis (2'502 m) und am Altmann (2'435 m ü.M.) zum Aufsteigen gezwungen. Die nach Osten gerichteten Bergflanken wirken auf den Luftstrom wie eine Schanze. Je nach Windstärke "fliegt" die Luft auf der Leeseite der Berge in den Raum Walensee oder Zugersee bzw. Vierwaldstätterse., wo sie wieder bis auf etwa 400 m ü.M. absinkt.

Als Fallwind zeigt sich bei jenem Teil der Bise, welche zuvor über die Berge des Alpsteins geflossen ist, ein Föhn-Effekt. Der Fallwind vermag als sogenannter Säntis-Föhn eine Lücke in die Nebeldecke, ein Föhnfenster, in der Zentralschweiz zu reissen.

In der Nacht vom 8. auf den 9. November 2021 baute sich über der Schweiz am Südrand eines Hochdruckgebiet mit Kern über dem Osten von Österreich und einem Tiedruckgebiet mit Kern bei Sardinien im Mittelmeer eine Bisenströmung auf. Die aus Nordeuropa über Polen nach Süden strömenden kühlen Luftmassen wurden vom Hochdruckgebiet um Österreich herum gelenkt.

Bei Bisenlagen strömt der Wind sehr häufig aus Nordosten gegen die Schweiz In den frühen Morgenstunden traf die nach Westen wehende Bise auf das Alpsteingebirge mit dem Säntis im Zentrum. Etwas mehr als eine Stunden lang entstand im Lee des Säntis in der Zentralschweiz ein "Föhnloch". In dieser Zone löste die Bise als Fallwind die Wolken kurzfristig auf.

Das oben geschilderte Wetterphänomen wird "Säntis-Föhn" genannt.

Bise - Säntis-Föhn
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Einem Wind, welcher aus Osten gegen die Schweiz fliesst, stellen sich in erdnahen Luftschichten u.a. die gegen 3'000 m hohen Berge im österreichischen Bundesland Voralberg entgegen. Bevor er das St. Galler Rheintal erreicht, verliert er durch den Widerstand der Berge einiges an Stärke. Im St. Galler Rheintal stösst die abgeschwächte Bise später noch auf die steilaufragenden Wände am Ostrand des Alpsteins.

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