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Tropischer Regenwald: Waldzerstörung - keine Trendwende!
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Im brasilianischen Amazonas hat die Trockenzeit mit einer massiven Zunahme der Brände begonnen. Darauf weist der WWF anlässlich des Welt-Regenwaldtages am Dienstag hin. Offizielle Daten verzeichnen für den Mai im grössten Regenwaldgebiet der Erde insgesamt 1'166 Feuerausbrüche. Das entspricht einer Zunahme von 44 Prozent im Vergleich zum Mai 2020, gleichzeitig ist es die höchste Zahl an Bränden in diesem Monat innerhalb der letzten 14 Jahre. Auch die Abholzung nahm an Geschwindigkeit zu: So wurden im selben Zeitraum 1'180 Quadratkilometer Waldfläche zerstört. Das entspricht in etwa der Fläche der Stadtstaaten Hamburg und Bremen zusammen und einem Anstieg von 83 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

"Die Trockenzeit hat gerade erst begonnen und trotzdem brannte das grösste Regenwaldgebiet des Planeten allein im Mai schon über 1.000 Mal. Für gewöhnlich nehmen die Brände erst im Laufe des Juni zu und erreichen ihren Höhepunkt dann im August und September. Gleichzeitig ist die abgeholzte Fläche in die Höhe geschnellt. Wir haben es mit zwei Entwicklungen zu tun, die sich gegenseitig anheizen. 2021 droht ein dramatisches Jahr für den Amazonas zu werden", warnt Roberto Maldonado, Brasilien-Referent beim WWF Deutschland.

Im Fall des Amazonas, der ein Feuchtbiom ist, sind grossflächige Waldbrände laut WWF fast immer das Ergebnis krimineller Handlungen, die mit illegaler Abholzung und illegaler Landnahme verbunden sind. Ihre starke Zunahme, ebenso wie die anziehende Entwaldung, seien beides direkte Folgen der Politik. Präsident Bolsonaro rufe indirekt auf zu Abholzung, Landraub, Vertreibung Indigener und Besetzung von Schutzgebieten. Dabei schwächt er gezielt die staatlichen Stellen, die den Verbrechen etwas entgegensetzen könnten, so die Umweltschützer. Im Ergebnis seien die verfolgten Umweltverbrechen in Brasilien in den vergangenen Jahren sukzessive gesunken.

Wurden in 2018, vor Bolsonaros Amtsantritt, noch rund 4'000 Verfahren zu illegalem Holzeinschlag eingeleitet, sank diese Zahl in seinem ersten Jahr im Amt (2019) auf rund 3'000 und halbierte sich in 2020 auf rund 2'000 Fälle.

"Im Amazonas breitet sich zunehmend eine Wildwest-Mentalität aus", sagt Roberto Maldonado. "Wenn wir diesen Wahnsinn nicht bald stoppen und eine Trendumkehr bei der Waldzerstörung erreichen, könnten ein Grossteil des Amazonas langfristig verloren gehen und sich in eine Steppe verwandeln. Um das zu verhindern ist auch die internationale Gemeinschaft gefragt. Wir brauchen unbedingt ein starkes Lieferkettengesetz auf EU-Ebene. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Lieferketten die Entwaldung nicht befeuern. Im Fall von Brasilien ist das bereits heute technisch möglich, so dass deutsche Unternehmen, die Soja und andere Agrarprodukte importieren, keine Entschuldigung mehr haben."

Insgesamt sind bereits rund 20 Prozent des ursprünglichen Amazonas-Regenwaldes zerstört. Jedes Jahr nähert er sich dem Kipp-Punkt, ab dem sich der Wald sich nicht mehr selbst erhalten kann und grossflächig in eine Steppe verwandelt. Wissenschaftler rechnen damit, dass dieser Moment bei spätestens 25 Prozent zerstörter Fläche erreicht ist. Ab dann könnte das Ökosystem derart beeinträchtigt sein, dass es seine Funktion als Klimaanlage der Erde verliert, wodurch die Klimaziele des Pariser Abkommens nicht mehr zu erreichen wären.

Quelle: WWF Deutschland , 21. Juni 2021

Jedes Jahr brennt der Regenwald im Amazonas-Gebiet. Jedes Jahr wird die Zerstörung für Holz und Viehhaltung grösser.

Die Trockenzeit im brasilianischen Regenwald beginnt dramatisch: Im Mai 2021 verzeichnen offizielle Quellen im grössten Regenwaldgebiet der Erde insgesamt 1'166 Feuerausbrüche: Eine Zunahme von 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und die höchste Zahl für den Mai seit 14 Jahren.

Den Bränden fielen 1'180 Quadratkilometer Wald zum Opfer - über 165'000 Fussballfelder. Auch das ist eine massive Zunahme: 83 Prozent mehr als letztes Jahr.

Eigentlich ist der Regenwald im Amazonas ein Feuchtbiom: Von selber kann er unter normalen Umständen nicht brennen. Es ist fast immer das Ergebnis von kriminellen Handlungen, wenn wieder einmal ein wie auf dem Reissbrett abgestecktes Stück Regenwald vernichtet wird.

Die Zunahme der Brände und der Entwaldung sind direkte Folgen der Politik Bolsonaros: Einerseits ruft er indirekt zur Abholzung und zur Vertreibung Indigener auf, andererseits schwächt er die Behörden, die der kriminellen Waldvernichtung etwas entgegensetzen könnten. Trotz der steigenden Anzahl von Bränden werden immer weniger Verfahren eingeleitet: Die Zahl hat sich seit dem Amtsantritt Bolsonaros halbiert.

"Für gewöhnlich nehmen die Brände erst im Laufe des Juni zu und erreichen ihren Höhepunkt dann im August und September. Gleichzeitig ist die abgeholzte Fläche in die Höhe geschnellt. Wir haben es mit zwei Entwicklungen zu tun, die sich gegenseitig anheizen. 2021 droht ein dramatisches Jahr für den Amazonas zu werden."

Rund 20 Prozent des ursprünglichen Amazonas-Regenwaldes sind bereits zerstört. Wissenschaftler/innen rechnen damit, dass bei einem Anteil von 25 Prozent vernichteten Waldes ein Kipppunkt erreicht wird und sich das ganze Gebiet in eine Steppe verwandelt. Mit Auswirkungen auf den ganzen Planeten in ungeahntem Ausmass!

Die Lage im Amazonas ist dramatisch: Jahr für Jahr werden Millionen Hektar Regenwald abgeholzt. Das meiste davon illegal. Zwischen 2000 und 2021 verstiessen ganze 94 Prozent der Abholzungen im Amazonas und Teilen des Cerrado gegen brasilianisches Recht. Insgesamt geht es um 18 Millionen Hektar illegal zerstörte Wälder, was mehr als der Hälfte der Fläche Deutschlands entspricht.

Zu diesem drastischen Ergebnis kam eine aktuelle Studie von den Nichtregierungsorganisationen ICV und IMAFLORA sowie der Universität Minas Gerais mit Unterstützung des WWF Brasilien. Dafür wurden offizielle Satellitendaten des Nationalen Instituts für Weltraumforschung (INPE) mit den Datenbanken der brasilianischen Bundesstaaten verglichen. Nur Waldflächen, die in diesen offiziellen Datenbanken enthalten sind, dürfen nach brasilianischem Recht abgeholzt werden.

Die Studie "Illegal Deforestation and Conversion in the Amazon and MATOPIBA: lack of transparency and access to information" zeigt die dramatische Wahrheit: "Die illegale Waldzerstörung in Brasilien schreitet seit geraumer Zeit massiv voran, häufig mit Billigung der Behörden. Nun sehen wir, dass fast die gesamte Entwaldung in der Region gegen brasilianisches Recht verstösst", sagt Roberto Maldonado, Brasilien-Referent beim WWF Deutschland.

Der WWF fordert, dass sich aus diesen Erkenntnissen Auswirkungen für die internationalen Handelsbeziehungen und die Handelspolitik ergeben müssen. "Die in Europa und den USA diskutierten Reformen für entwaldungsfreie Lieferketten müssen jede Form von Entwaldung und Umwandlung ausschliessen, denn die Handelspartner Brasiliens haben keine Chance, legale von illegalen Produkten zu unterscheiden", so Roberto Maldonado.

Quelle: WWF Deutschland , 30. Juni 2021

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