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Schweiz Roi du Doubs - Der König der Fische stirbt 2013
WWF So lässt sich der Doubs retten 2013
WWF Rettung des Doubs geht zu langsam voran 2015
BAFU Nationaler Aktionsplan für den Doubs 2015
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Fische in der Schweiz

Roi du Doubs - Der König der Fische stirbt

Der Roi du Doubs ist Fisch des Jahres 2013. Der Fisch ist weltweit einzigartig, kommt aber nur in der Schweiz und in Frankreichbloss noch in Kleinstbeständen vor. Mit der Wahl zum Fisch des Jahres schlägt der Schweizerische Fischerei-Verband Alarm: Es kann nicht sein, dass der König der Fische stirbt - und keiner merkt's!

Für die Fischerei hat der Roi du Doubs keine Bedeutung. Er ist aber ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems Doubs und ein Indikator für den Gewässerzustand. Das ist der Grund, weshalb ihn der Schweizerische Fischerei-Verband SFV zum Fisch des Jahres 2013 gewählt hat. Der Roi du Doubs ist ein dramatisches Beispiel für die Bedrohung der Artenvielfalt und die Bedeutung gesunder Lebensräume im Wasser. Der Fischerei-Verband will nicht tatenlos zusehen, wie dieser Fisch ausstirbt - zumal klar ist, was zu tun wäre.

Das Drama am Doubs

In einer Bestandesaufnahme 2012 wurden nur noch 52 Exemplare gezählt! Die seit Jahren stattfindende Reduktion ist ein Drama, das von der Schweizer Öffentlichkeit und der Politik kaum wahrgenommen wird. Zu schaffen machen dem Fisch im Doubs auf schweizerischem und französischem Boden die unökologische Nutzung durch die Wasserkraft, die künstlichen Schwellen und die übermässigen Nährstoff-Einträge. 1999 wurde die Situation des Roi du Doubs als extrem kritisch beurteilt und ein Schutzkonzept des BAFU lanciert - aber es geschieht fast nichts. In den letzten Jahren hat sich die Situation zusätzlich verschlechtert, was diverse Fischsterben zeigen.

Klare Forderungen

Der Schweizerische Fischerei-Verband fordert drei Jahre nach dem Jahr der Biodiversität Massnahmen, um den Roi du Doubs vor dem Aussterben zu bewahren. Und zwar mit Tempo, es ist zwei Minuten vor Zwölf: Die wichtigsten Massnahmen:

Wasserschwankungen: Die täglich massiven künstlichen Wasserschwankungen (Schwall/Sunk) der Kraftwerke müssen reduziert werden, da sie für die Jungfische tödlich sind und die natürliche Fortpflanzung verunmöglichen.

Wehre und Schwellen: Viele künstliche Wanderhindernisse zerstückeln den Lebensraum und isolieren die verbleibenden Restbestände des Roi du Doubs. Die Fischgängigkeit muss mit der Sanierung der Schwellen, mit Fischtreppen oder Fischpässen wiederhergestellt werden.

Wasserqualität: Hohe Nährstoffeinträge und Einträge von chemischen Rückständen aus Haushalten, Deponien und Landwirtschaft müssen konsequent vermieden werden.

Europäische Unterstützung

Der Roi du Doubs ist auf der Roten Liste bedrohter Tierarten und durch die europäische "Berner Konvention" geschützt. Der Ausschuss der "Berner Konvention" mit Sitz in Strassburg hat die Schweiz und Frankreich wegen der Passivität gerügt. Seither stehen die beiden Länder unter internationaler Beobachtung.
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Ein "steifer König", ein Zauberer, ein Glücksbringer

Der Name "roi" hat eigentlich nur wenig mit dem Wort "König", sondern mit der steifen Haltung des Fisches zu tun; "roi" kommt von "roide", was steif bedeutet. In der Volkskunde tritt er auch als "Zauberer du Doubs" oder Glücksbringer auf. Man hielt ihn im Fischkasten oder Fischkorb, damit er als gutes Omen wirkt.

Ein Besuch beim Roi du Doubs

Der Roi du Doubs wird selten beobachtet und manchmal sogar mit der ihm sehr ähnlichen Groppe verwechselt.
Jedoch gibt es in La Citadelle bei Besançon (Frankreich) Aufzuchten und im Centre Nature Les Cerlatez (JU) werden Fische aus diesen gezeigt. Infos: www.centre-cerlatez.ch.

Quelle: Schweizerischer Fischerei-Verband SFV, Kurt Bischof, Januar 2013

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So lässt sich der Doubs retten

Alte Wehre müssen abgebaut, die zerstörerischen künstlichen Hoch- und Niedrigwasser durch die Wasserkraftnutzung beseitigt, die Kläranlagen am Fluss revidiert und das Düngeregime der anliegenden Landwirtschaft naturverträglich ausgerichtet werden. Mit diesen konkreten Empfehlungen gelangen Pro Natura, der WWF Schweiz und der Schweizerische Fischerei-Verband heute an die Berner Konvention. Damit wollen die Verbände den einzigartigen Fluss an der Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich retten.

Der Doubs stirbt. Und mit ihm sein geschützter Bewohner, der «Roi du Doubs». Eine Fischart, die weltweit nur noch in kleiner Anzahl an vier Orten vorkommt. Das Vorkommen im französisch-schweizerischen Grenzfluss ist das einzige in der Schweiz. Nachdem Pro Natura, der WWF Schweiz und der Schweizerische Fischerei-Verband im Jahr 2013 die Untätigkeit der Schweiz und Frankreich zur Rettung dieses einzigartigen Flusses und des aussterbenden Fisches bei der Berner Konvention angeklagt hatten, geht das Ringen um das Überleben des einzigartigen Flusses in eine weitere Runde. Als Nächstes müssen die Verantwortlichen der Berner Konvention entscheiden, ob die Klage der Umweltverbände angenommen wird. Zurzeit wird ein entsprechender Bericht als Entscheidbasis verfasst. Der Doubs ist ein Schutzgebiet von europäischer Bedeutung (Smaragd- und Natura-2000-Gebiet). Er beherbergt nebst dem «Roi du Doubs» eine Reihe weiterer geschützter und seltener Fischarten.

Naturschutz und Fischerei fordern Verbesserungen

Pro Natura, der WWF Schweiz und der SFV haben dem Experten der Berner Konvention folgende Forderungen übermittelt:

• Die künstlichen Hoch- und Niedrigwasser (Schwall-Sunk) durch die Wasserkraftwerke im Fluss müssen minimiert oder beseitigt werden, damit der Lebensraum der Fische und Wasserlebewesen nicht im Tagesrhythmus austrocknet respektive überflutet wird.

• Bei Starkregen laufen Kläranlagen entlang des Flusses regelmässig über, und ungereinigtes Abwasser gelangt direkt in den Fluss. Zudem werden schädliche Mikroverunreinigungen und Wirkstoffe in den Fluss gespült. Das ist untragbar. Diese Kläranlagen müssen dringend auf einen modernen technischen Stand gebracht werden.

• Das Dünge-Regime der umliegenden Landwirtschaft muss naturverträglich gestaltet werden: Die Viehbestandsdichten sind zu hoch, und es gelangt zuviel Dünger in den Fluss, was zu einer Verschlechterung der Wasserqualität führt.

• Die Wander-Hindernisse in Form von alten Wehren unterhalb von St. Ursanne müssen entfernt werden, damit die voneinander getrennten Fischpopulationen seltener und bedrohter Arten wieder zusammenkommen und sich vermehren können.

Kaum ein Fluss hat eine derart hohe ökologische Bedeutung in der Schweiz. Die Verbände fordern daher einen Ausnahmestatus für den Fluss mit hoher Priorität für den Naturschutz. Die geforderten Massnahmen müssen umgehend angegangen werden.

Quelle: Text WWF Schweiz, August 2013

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