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Resolution der Delegiertenversammlung des LCH
SCHWEIZER LEHRERINNEN UND LEHRER SIND MASSIV UNTERBEZAHLT

Zürich, 12. Juni 2010

LCH-Delegierte fordern Arbeitgeber zum Handeln auf.

Im Vergleich zu anderen Berufsleuten mit gleichwertiger Ausbildung und vergleichbaren Arbeitsanforderungen sind Schweizer Lehrerinnen und Lehrer massiv unterbezahlt. Lohnunterschiede von bis zu 85 % zum Nachteil der Lehrpersonen dokumentiert eine Studie von Pricewaterhouse-Coopers (PWC). Die Delegiertenversammlung des Dachverbandes Schweizer Lehrerinnen und Lehrer LCH vom 12. Juni in Zürich verlangt von den öffentlichen Arbeitgebern, den Lehrerberuf wieder attraktiver zu machen und so den Mangel an Lehrpersonen zu bekämpfen.

Eine Gymnasiallehrerin im Kanton Bern kann beim Berufseinstieg mit einem Jahreslohn von CHF 101'000 rechnen. Ihr gleichaltriger Kollege, der nach dem Studium eine ähnlich anspruchsvolle Stelle im öffentlichen Sektor (Bund, Kanton, staatsnahe Betriebe) antritt, darf ein Salär von CHF 112'700 erwarten. Das entspricht einem Minus von rund 10 % zum Nachteil der Lehrerin. Ein Primarlehrer, der bereits auf sechs Jahre Schuldienst zurückblicken kann, erhält CHF 78’000 im Jahr. Wäre er statt in die Bildung in die Branche Finanzdienstleistung eingestiegen, so würde er nach sechs Jahren ein Jahreseinkommen von CHF 144'500 erzielen. Differenz zum Nachteil der Lehrperson: Mehr als 85 %.

"Exaktes und differenziertes Bild"

Das sind nur die Extremwerte, welche die Salärvergleichs-Studie des renommierten Unternehmens für Wirtschaftsprüfung und -beratung PricewaterhouseCoopers (PWC) im Auftrag des LCH ergeben hat. Mithilfe des analytischen Funktionsbewertungs-Systems STRATA stellten die PWC-Experten verschiedene Kategorien des Lehrberufs (Primarstufe, Sekundarstufe I, Gymnasium und Berufsschule) vergleichbaren Positionen im öffentlichen Sektor, in der Industrie und im Bereich Finanzdienstleistung gegenüber. Dabei stützten sie sich auf Kriterien wie Wissen und Fähigkeiten, Sozialkompetenzen, Handlungsspielraum, Einfluss und Auswirkung, finanzielle Verantwortlichkeit usw. Verglichen wurden die Löhne beim Einstieg in den Beruf sowie nach sechs Erfahrungsjahren. Die Erhebung der Daten fand im Kanton Bern statt. Ziel der Studie war, "ein möglichst exaktes und differenziertes Bild der Lohnsituation in spezifischen Marktsegmenten", darzustellen, wie es im Bericht von PWC heisst. Ihr Ergebnis: Die Löhne der Lehrpersonen liegen in sämtlichen untersuchten Segmenten unter jenen der anderen Berufsleute.

Erstmals präsentiert wurden die alarmierenden Zahlen an der Delegiertenversammlung des LCH vom 12. Juni 2010 in Zürich. "Manchmal hat man so eine Vermutung und dann ist die wahre Situation doch nicht so schlimm. Und manchmal ist es schlimmer als man denkt", leitete Zentralsekretärin Franziska Peterhans ihr Referat zur PWC-Studie ein. "Lehrpersonen sind gut ausgebildete Hochschulabsolventen, die eine sehr anspruchsvolle Arbeit leisten", betonte sie. Die Situation sei absurd: Während die Anforderungen in den letzten Jahren erhöht wurden, seien die Löhne in vielen Kantonen real sogar gesunken. "In den letzten 20 Jahren ist der Lehrerberuf gänzlich unattraktiv geworden. Wer heute noch Lehrerin und Lehrer wird, tut dies trotz der Arbeitsbedingungen", zog die LCH-Zentralsekretärin Bilanz.

"Langfristig investieren statt kurzfristig sparen"

LCH-Zentralpräsident Beat W. Zemp warnte davor, immer mehr Aufgaben an die Schule zu delegieren und gleichzeitig die Anstellungsbedingungen für die Lehrpersonen und die Unterrichtsbedingungen für die Schülerinnen und Schüler durch Sparmassnahmen zu verschlechtern. Nötig sei viel mehr eine Auftragsklärung durch eine Festlegung des Kernauftrags der Schule. "Wenn die Schule mehr Leistungsschwache in die Regelklassen integrieren muss und gleichzeitig auch die Leistungsstarken optimal fördern soll, dann geht dies nur mit genügend Personal." Der Lehrpersonenmangel sei aber bereits heute ein grosses Problem und werde sich in den kommenden Jahren noch dramatisch zuspitzen, wenn es nicht gelinge, mehr Junge und mehr Quereinsteiger für den Lehrerberuf zu gewinnen und im Beruf zu halten.

Die rund 100 Delegierten der LCH-Kantonalsektionen, Stufen- und Fachverbände verabschiedeten anschliessend eine Resolution, welche die öffentlichen Arbeitgeber energisch auffordert, den Lehrerberuf wieder attraktiver zu machen und so den zunehmenden Mangel an Lehrpersonen zu bekämpfen. Neben einem massiven Anstieg der Löhne verlangt sie auch genügend Zeit für das Kerngeschäft Unterrichten inklusive Vor- und Nachbereitung sowie eine weiterhin hohe Qualität der Ausbildung. Der Mangel an Lehrpersonen dürfe nicht zu einer Verwässerung der Zugangsbedingungen für die Pädagogischen Hochschulen führen. Abschliessend wird festgehalten: "Für die Politik muss ab heute gelten: Langfristig investieren statt kurzfristig sparen."

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PricewaterhouseCoopers AG 2010
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Quelle: LCH Quelle: LCH
Studie Salärvergleich Löhne Lehrberufe - Privatwirtschaft, 2010. Projektleitung und Durchführung: PricewaterhouseCoopers AG, Zürich, Dr. Robert W. Kuipers, Partner; Nicole Jans, Manager. Auftraggeber: Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer LCH, Zürich
Quelle: Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer LCH, Juni 2010

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