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Mehr Wale in den Gewässern vor Süd-Georgien 2020
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Süd-Georgien: Die Rückkehr der Wale

Die Rückkehr der Blauwale

Ein internationales Forscherteam unter Führung von britischen Wissenschaftlern hat in einer im November 2020 veröffentlichten Studie den Nachweis für die Präsenz von Blauwalen in den Gewässern in der subarktische Inselwelt um Süd-Georgien erbracht. Die Forscher haben auch Erkenntnisse und Belege, dass sich wieder Buckelwale in dem Meeresgebiet aufhalten.

Die Forschergruppe hat Sichtungen, Fotografien und Unterwassertonaufnahmen über eine Zeitspanne von 30 Jahren analysiert und ausgewertet. Im Zentrum der Forschungsarbeiten stand das Ziel herauszufinden, wie sich die Population nach dem Fangverbot in der Region erholt und entwickelt hat.

Zu Beginn des 20. Jahrhundert gab es grosse Bestände von Blauwalen, welche sich um die Insel Süd-Georgien versammelten. Der von Dutzenden von Walfängerstationen entlang der Küste von Süd-Georgien aus betriebene industrielle Walfang hatte diese Walart später nach und nach ausgerottet. Von 1904 bis 1971 wurden in dieser Region 42'698 Tiere dieser Spezies getötet.

In den Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts hat die Regierung von Süd-Georgien und den Sandwich-Inseln den kommerziellen Walfang in ihren Meeresgebieten verboten. Von 1998 bis 2018 wurde lediglich eine von Schiffen aus gemachten Beobachtung von Blauwalen gemeldet. Von 2011 bis 2020 wurden 41 Blauwale um Süd-Georgien mit Fotos identifiziert. Keines der identifizierten Tiere stimmte allerdings mit seinen Merkmalen mit einem der 517 in einem Katalog verzeichneten bekannten Walen aus diesem Meeresgebiet überein.

Im Februar 2020 gelang den Forschern während einer Beobachtungsphase, insgesamt 58 Blauwale zu sichten und zahlreiche akustische Signale auszuzeichnen.

Die Ausrottung dieser Walart rund um Süd-Georgien und das lange Fernbleiben dieser Spezies ist nach Ansicht der Wissenschaftler ein Index, dass während des Zeitabschnitts mit dem kommerziellen Walfang ein Punkt überschritten wurde, wo sich einer Tierart mit einer Eigenreproduktion wieder zahlenmässig erholen kann. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die das Abschlachten überlebenden Tier das Wissen über den Weg zurück zu den Futterquellen rund um Süd-Georgien verloren haben.

Die Rückkehr von einigen Blauwalen die Gewässer rund um Süd-Georgien sind ein ermutigendes Zeichen, dass sich hier wieder eine stattlich Population entwicken könnte.

Originalarbeit:

South Georgia blue whales five decades after the end of whaling by Susannah V. Calderan, Andy Black, Trevor A. Branch, Martin A. Collins, Natalie Kelly, Russell Leaper, Sarah Lurcock, Brian S. Miller, Michael Moore, Paula A. Olson, Ana Širović, Andrew G. Wood, Jennifer A. Jackson

Die Studie ist im Journal Endangered Species Research unter

https://www.int-res.com/abstracts/esr/v43/p359-373/

publiziert.

Quelle: British Antarctic Survey (BAS), 9. November 2020
Text: RAOnline

Die Rückkehr der Buckelwale

Eine neue Studie, welche im November 2020 im Journal Endangered Species Research veröffentlicht wurde, berichtet von einer kontinuierlichen Vergrösserung der Buckelwal-Population in den Gewässern rund um die subantarktische Insel Süd-Georgien.

Ein Forscherteam unter der Führung von Wissenschaftlern des British Antarctic Survey (BAS) richtet ihr Augenmerk während ihren wissenschaftlichen Arbeiten in der Region von Süd-Georgien vor allem auf die Buckelwale und die Südlichen Glattwale, die Südkaper.

Die Südkaper wurden vor allem im 19. Jahrhundert und die Buckelwale im 20. Jahrhundert stark bejagd und dabei arg dezimiert.

Ende der Sechzigerjahre des letzten Jahrhundert wurden der kommerzielle Walfang in der Inselwelt von Süd-Georgien und den Süd-Sandwichinsel vollständig verboten. Seit 2013 wurden immer grössere Gruppen von Buckelwalen in den Gewässern um Süd-Georgien beobachtet. Die Population der Südlichen Glattwalen (= Südkaper) blieb in den letzten zwei Jahrzehnten in der Region stabil und veränderte sich offenbar kaum.

Süd-Georgien war ein Zentrum für die Walfangflotten. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden rund 170'000 Wale abgeschlachtet. Die Buckelwale standen vor allem von 1904 bis 1920 oben auf der Liste der Walfänger, später folgten die Finwale und die Blauwale. Mitte des letzten Jahrhundert verschwanden die Wale von der Bildfläche. Es wurden fast keine Wale mehr gesichtet. Die starke Übernutzung der Walbestände führte ab 1960 zum Niedergang der Walfang- und Walfleischverarbeitungsindustrie an den Küsten von Süd-Georgien.

2018 erforschte eine BAS-Expedition die Biologie der Südkaper-Population bei Süd-Georgien. Dabei wurden nach Verbindungen dieser Tiere zu den Meeresgebieten in Argentinien, Brasilien und Südafrika gesucht. In diesen Meeren bringen Wale ihre Jungen zu Welt. Die Wissenschaftler konnte mit Fotoaufnahmen beweisen, dass sich Wale vor der Halbinsel Valdes aufgehalten haben. Bei Tieren, welche vor Süd-Georgien schwammen, wurden verheilte Wunden beobachtet, welche den Walen von Möven. Vor Halbinsel von Valdes (Argentinien), einem Zentrum der Walbeobachtung, picken Möven immer wieder Wunden in die Rücken von jungen Südkaper-Walen. Das Verheilen der Wunden zeigt auch, dass sich die Südkapers-Population in einem guten gesundheitlichen Zustand befindet.

Seit den 1990er-Jahren blieb die Anzahl von Südkaper-Beobachtungen und die gemeldeten Gruppengrössen nahezu unverändert. Trotz ansteigenden Besucherzahlen wurden nicht mehr Südkaper-Beobachtungen gemeldet.

Quelle: British Antarctic Survey (BAS), 5. November 2020
Text: RAOnline
Buckelwale

Der Buckelwal (Megaptera novaeangliae) gehört zur Klasse der Säugetiere (Mammalia), zur Ordnung der Waltiere (Cetacea) und zur Unterordnung der Bartenwale (Mysticeti).

Seinen Namen verdankt der Buckelwal (englisch: humpback whale) dem "Buckel" vor seiner kleinen Rückenflosse..

Buckelwale erreichen eine Körpergrösse von etwa 13 Metern. Besonders grosse Buckelwalexemplare werden bis zu 15 Meter lang. Das durchschnittliche Körpergewicht der Buckelwale liegt bei etwa 30 Tonnen. Im Alter von 9-10 Jahren sind sie ausgewachsen.

Die Oberseite der Buckelwale ist schwarz, blauschwarz oder dunkelgrau gefärbt. Die Furchen, Flanken und Unterseiten der Fluke (Schwanzflosse) und Flipper (Brustflossen) können schwarz oder weiss sein. Ist die Unterseite des Tieres dunkel, weist sie meistens weisse Flecken unterschiedlichster Variationen auf.

Normalerweise sind Buckelwale allein oder in Gruppen von 2 - 9 Einzeltieren anzutreffen.

Buckelwale ernähren sich auf der Nordhalbkugel überwiegend von Fisch und auf der Südhalbkugel von Krill. Wie alle Bartenwale haben auch Buckelwale Barten statt Zähne.

Quelle: WWF, Buckelwal (Megaptera novaeangliae), Juni 2006
Der British Antarctic Survey (BAS) betreibt bei King Edward Point eine Forschungsstation.
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