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Bern - Uri - Wallis
Wandern zu Natur- und Kulturräumen
Wandergebiet Grimsel - Furka
Militärgeschichte: Festungsanlagen
Region Grimsel- und Furkapass: Militärhistorische Bauwerke
18. bis 20. Jhd: Instabiles Europa
Grimselpass Artilleriewerk A8900
Infanteriewerke auf dem Grimselpass
Militärhistorische Bauten am Furkapass
Wandern in der Schweiz
Wandern in der Schweiz
18. bis 20. Jahrhundert:
Die Schweizerische Eidgenossenschaft in einem politisch instabilen Europa

Alpenquerende Strassen und Bahnlinien sowie Infrastrukturanlagen, welche der Energieversorgung dienen, sind für jeden Staat strategisch wichtige Bauwerke, welche vor feindlichen Zugriffen geschützt werden müssen. Der Bau von Strassen und Staudämmen forderte daher von den Streitkäften der Schweizerischen Eidgenossenschaft (Schweizer Armee) Verteidigungsmassnahmen.

Bau der Passstrassen in der Region Grimsel-Furka-Nufenen

Die Furkapassstrasse, welche von Realp im Urserental (Kanton Uri) nach Oberwald im Obergoms (Kanton Wallis) führt, wurde von 1864 bis 1866 gebaut.

Der Bau Bau der Passtrasse über die Grimsel von Innertkirchen im Haslital (Kanton Bern) nach Oberwald im Obergoms (Kanton Wallis) l wurde 1894 beendet.

Die Nufenenpasstrasse wurde 1969 fertigestellt.

Staumauern und Kraftwerke: Bauwerke für die Energieversorgung

Ab Ende der 1920er-Jahre entstand im Haslital zahlreiche Bauwerke zur Produktion von elektrischer Energie. 1929 war der Bau der Staumauer für den Gelmersee vollendet. Ab 1932 stauten die beiden Staumauern Seeuferegg und Spitallamm dem Grimselsee auf. 1950 folgten die Talsperren auf dem Räterichsboden und auf der Mattenalp. Im gleichen Jahr entstand auf der Grimselpasshöhe die Staumauer für den Totensee. Als letzte Staumauer wurde 1953 der Bau der Gewichtsstaumauer Oberaar abgeschlossen.

Gleichzeitig mit dem Bau der Staumauern entstanden im Haslital eine Kette vonAnlagen zur Stromproduktion der Kraftwerke Oberhasli AG KWO). Für die Versorgung der Baustellen wurde die Strasse hinauf auf die Grimselpasshöhe von 1920 bis 1950 laufend ausgebaut und teilweise verlegt.

Energieversorgung
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Kraftwerke Oberhasli KWO Stauseen und Staumauern

Planung und Bau von militärischen Verteidungsanlagen im Raum Grimsel und Furka

Durch den Bau und den Betrieb der für die Schweiz äusserst wichtigen Energieproduktionsanlagen im Haslital gewann der Grimselpass sowie auch der angrenzende Furkapass an militärstrategischer Bedeutung. Die Pläne für ein Netz von Artillerie- und Infanteriewerken in der Region Grimsel - Furka, welche die Stau- und Kraftwerksanlagen, die Stromübertragungsleitungen sowie Verkehrsverbindungen vor feindlichen Zugriffen schützen sollten ,wurden Schritt für Schritt verwirklicht.

1870/71 fand der Deutsch-Französische Krieg statt. Die eidgenössischen Truppen wurden von General Herzog befehligt.

1882 wurde die Gotthardbahn eröffnet und der gegen die Entente (Frankreich und England) gerichtete Dreibund (Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien) geschlossen.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kämpften die fünf europäischen Grossmächte um Einfluss und Macht. Eine erste Machtverschiebung brachte der 1. Weltkrieg von 1914 bis 1918. Die Grossmacht Österreich-Ungarn wurde zerschlagen. In der 1848 neu formierten Schweiz wurde die Demokratiebewegung stärker. Im Umfeld der sich in Europa aufbauenden Bedrohungslage begann die Schweiz wichtige Infrastrukturanlagen militärisch zu schützen.

Die Verteidigungsstrategie der Schweizer Armee wurde vor und während des 1. Weltkriegs u.a. vom späteren Kriegsgeneral Ulrich Wille und jene vor und während des 2. Weltkriegs vom späteren Kriegsgeneral Henri Guisan mitgestaltet und geprägt.

Mit dem Bau des Festung Airolo wurde 1887 begonnen. 1890 wurde die Anlage der Truppe übergeben. Gleichzeitig wurde oberhalb der Festung «Fort Airolo» die «Forte Motto Bartola» gebaut. Zusammen mit weiteren Verteidigunganlagen im Raum Gotthardpasshöhe hatten die beiden Festungen die Aufgabe, die Strassen- und Bahnverbindungen in der oberen Leventina zu schützen und einen Einbruch feindlicher Truppen vom Val Bedretto her zu verhindern.

Von 1890 bis 1895 wurden Reduitanlagen auf dem Furkapass gebaut. Herzstücke waren dabei die Artilleriewerke Galenhütten auf der Westseite und Fuchsegg auf der Ostseite, welche durch einige Infanteriewerke sowie Beobachtungsposten ergänzt wurden. Vor dem Ausbruch des 2. Weltkriegs wurden die Stellungen weiter ausgebaut und verstärkt.

Trotz latenter Kriegsgefahr strebte Europa im der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zielstrebig nach Fortschritt und Wohlstand. In der Schweiz wurden zahlreiche Hochwasserschutzprojekte (1. Juragewässerkorrektion, Linthkorrektion, Reusskorrektion im Aargauer Reusstal usw.) vorangetrieben.Mit Gewässerkorrektionsprojekten wurden in dieser Zeit gezielt Hunger und Krankheiten bekämpft. Trotz unsicheren Zeiten kooperierten das Kaisertum Österreich und der Kanton St. Gallen als Vertreter der Schweizerischen Eidgenossenschaft bei der Verminderung der Hochwassergefahr entlang der gemeinsamen Rheingrenze. Bis 1918 blieb das Kaisertum Österreich bzw. die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn der Ansprechparter der Neuen Eidgenossenschaft. Nach 1918 wurden die bilateralen Verträge mit der Republik Österreich abgeschlossen.
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19. und 20. Jahrhundert Österreich und Schweiz bekämpfen die Hochwassergefahr am Alpenrhein

1929 baute Italien eine Fahrstrasse hinauf zum Passo San Giacomo, welche direkt an der Schweizer Grenze endete. Von dieser Stelle aus bestand eine Sichtverbindung zum Herzstück der schweizerischen Alpentransitrouten, dem Gotthardpass.

Die Reduit Strategie von General Guisan wurde vor Beginn des 2. Weltkrieges (1940 -1945) über das Gotthardgebiet hinaus aus auf die Region Grimsel-Furka ausgedehnt.

Durch den Bau der Anlagen zur Energieversorgung im Raum Haslital-Grimsel geriet der Grimselpass in den 1920er und 1930er-Jahren in den Fokus der Militärstrategen. Zum Schutz der Staumauern und der zu ihnen führenden Strassen wurde für den gesamten Raum ein Verteidigungsdispositiv erstellt, in dessen Zentrum das Artilleriewerk Grimsel (A8900) stand. Auf beiden Seiten der Passhöhe schützen zwei Infanteriewerke den Passübergang. Unterkünfte und Versorgunseinrichtungen für die Truppen wurden in die Felsen gesprengt. Etwas abseits liegende Aussenstellungen wurden zum Teil mit einer Seilbahn versorgt. Weitere mit Infanfanteriemitteln (Maschinengewehre, Panzerabwehrgeschütze usw.) bestückte Stellungen und Kleinunterstände wurden auf den Anhöhen um diese beiden Werke herum gebaut. Flabstellungen sicherten zusätzlich die Staumauern.

Erst ab 1935 war der San Giacomopass nach der Vollendung der Festung Grandinagia militärisch ausreichend befestigt. Der San Giacomopass verbindet das zur italienischen Provinz Verbano-Cusio-Ossola gehörende Val Formazza mit dem Val Bedretto (Kanton Tessin).

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div. Quelle: u.a. Peter Dürrenmatt, Schweizer Geschichte, Band 2, 1976
Militärgeschichte: Reduit-Anlagen der Schweizerischen Armee
Militärgeschichte im Bedrettotal (Kanton Tessin) San Giacomo, Alpe di Manió
Passo San Giacomo Artilleriewerk Grandinagia
Militärbauwerke am Furkapass (Kantone Uri und Wallis)
Historische Festungsanlagen am Gotthardpass (Kanton Tessin)
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