Gemeinschaftliches,
zielgerichtetes Handeln |
|
Bildungsarbeit |
|
|
Das
vorrangige Ziel bei der Bildung von Teams ist die Leistung. Nicht immer
aber ist ein Team das richtige Mittel zur Aufgabenbewältigung. Anstatt
die Teamarbeit unreflektiert als überlegene Form der Arbeit zu idealisieren,
sollten Führungskräfte vorher darüber nachdenken, ob sie
für eine bestimmte Aufgabe auch zweckmässig erscheint. Die Vergangenheit
zeigt, dass echte Spitzenleistungen häufig von Einzelpersonen erbracht
wurden. |
Teamentwicklung:
Ein Prozess
|
Teamentwicklung
ist immer auch ein Veränderungsprozess, in welchem die Gruppe beispielsweise
folgende Fragen zu klären und Themen zu bearbeiten hat:
|
|
Zielfindung,
Strategie, Methodenentwicklung |
|
Ressourcen
(Personal, Zeit, Mittel, Finanzen) |
|
Arbeitsteilung,
Spielregeln |
|
Controlling,
Konfliktregelungontrolling,
Konfliktregelung |
|
Individuelle
Stärken nutzbar machen
|
In
welchen Fällen macht es aber Sinn, Teams zur Bewältigung von
Aufgaben zu bilden?
|
Teamarbeit
ist dort sinnvoll, wo es um eine anspruchsvolle Leistungsanforderung geht
und wo Aufgaben fachlich übergreifend in direkter Zusammenarbeit besser
gelöst werden können. |
Sie
ist erfolgreich, wenn es bei der Gesamtleistung darauf ankommt, verschiedene Erfahrungen,
Kompetenzen und Disziplinen zusammenzubringen. Dabei handelt es sich
meist um neuartige und komplexe Aufgabenstellungen. Teams bündeln
die Fähigkeiten der einzelnen. Mit der Einrichtung von Teams wird
eine Arbeitsform angestrebt, die die individuellen Stärken des einzelnen
für das Team nutzbar macht, mit den Vorzügen der anderen kombiniert
und Schwächen kompensiert. Die Leistung eines erfolgreichen Teams
ist mehr als die Summe der Einzelleistungen der Teammitglieder.
Dysfunktionale
Teamphänomene
|
Das
Management der Leistung im Team bezieht sich nicht nur auf die nachträgliche
Ergebnisfeststellung, sondern vor allem auf die regelmässige
Beobachtung der Teamprozesse. Eine Messung der Leistung (Ist-Zustand) und ein Vergleich mit den angestrebten Zielen (Soll-Zustand) soll
Abweichungen aufzeigen. Zusätzlich zur Selbstbeurteilung des
Teams ist auch externes Feedback hilfreich, das zum Beispiel von
Kunden des Teams oder vom Management aktiv eingeholt werden sollte. In
diesem Zusammenhang bietet es sich an, die Beteiligten auch nach Verbesserungsvorschlägen
zu fragen. Auf diese Weise wird die Gefahr von dysfunktionalen Teamphänomenen
wie Social Loafing (soziales Bummeln/Faulenzen) oder Groupthink (kollektiver, nicht hinterfragter Glaube an die inhärente Korrektheit
des Teams) reduziert.
Mit
der Umwelt interagieren
|
|
Vertrauen
in das Funktionieren der Teamarbeit und in das Team entsteht, wenn Vereinbarungen
eingehalten werden. Verbindlichkeit bildet somit die Basis für Vertrauen
und Planbarkeit im Team. |
Sie
sorgt für die Entlastung der Teammitglieder, indem jeder sich auf
den anderen verlassen kann und Verantwortung gemeinsam getragen wird. Der
Einzelne ist dann bereit, heute in die Teamarbeit zu investieren, um morgen
von den Ergebnissen zu profitieren. Obgleich Teams in der Regel eine relativ
abgegrenzte Aufgabe bearbeiten, können sie sich nicht alleine auf
ihr «Innenleben» beschränken. Sie sind vielmehr Bestandteil
eines grösseren Unternehmens und einer Umwelt, mit der sie interagieren,
und benötigen zu ihrer Aufgabenerfüllung den Input von
anderen Gruppen. Diese Gruppen liefern dem Team Inputs (Informationen,
Ressourcen) oder nehmen Outputs vom Team auf. Somit können
sie die Fähigkeit des Teams, seine Aufgaben zu erfüllen und seine
Ziele zu erreichen, beeinflussen.
Einstellung
der Führungskräfte
|
Eine
wichtige Aufgabe, die oft vernachlässigt wird, stellt daher das Management
der Beziehungen zu diesen Gruppen dar. Dies beinhaltet, dass die Teams
Grenzen ziehen und ihren Platz und ihre Rolle innerhalb des Unternehmens
und der Umwelt bestimmen. Durch ein konstruktives Beziehungsmanagement mit anderen Gruppen wird wertvolles Wissen transferiert. Alternative Ideen,
Verbesserungsvorschläge oder Erfahrungen anderer Gruppen gelangen
ins Team, und man kann voneinander im Umgang mit Problemen lernen. Ferner
trägt die Kooperation über die Teamgrenzen hinweg nicht
nur zu einem ganzheitlichen Denken bei, sondern hilft auch, soziale
Netzwerke aufzubauen.
|
Wenn
Teamarbeit wirklich zum Erfolg aller Beteiligten führen soll, müssen
auch Gewohnheiten aufgegeben und Arbeitsstile aufeinander abgestimmt werden. |
Aufgaben,
Verantwortung und Erfolg gilt es mit anderen zu teilen, und eine Vielzahl
von Einzelhandlungen sind zu einem wirksamen Gesamtprozess zu koordinieren.
Teamarbeit als gemeinsame Vorgehensweise und Entscheidung bedeutet einen
wichtigen Wechsel im Rollenverständnis aller Beteiligten. Darauf müssen
sich vor allem Führungskräfte vorbereiten und einstellen.
Teams
sind oft nicht auf Anhieb leistungsfähig, sondern müssen sich
zuerst formen und entwickeln. Dieser Prozess sollte nicht dem Zufall überlassen
werden. Der Weg von der Gruppe zum Team kann als Teamentwicklungsprozess
beschrieben werden, der in verschiedenen Phasen verläuft. Teams brauchen
Unterstützung, insbesondere in der Anfangsphase, wenn «Spielregeln»
festgelegt werden. Teambuilding und -coaching unterstützen
diesen Aufbauprozess.
|