Vor allem wegen guter Ernten und des Anstiegs von Menge und Preis in der Milchproduktion nahm das landwirtschaftliche Einkommen 2014 gegenüber dem Vorjahr um 10,5 Prozent zu. Es betrug im Mittel 67'800 Franken je Betrieb und erreichte im Zehnjahresvergleich einen Höchststand. Der durchschnittliche Arbeitsverdienst pro Vollzeit-Familienarbeitskraft stieg um 12,4 Prozent auf 52'800 Franken. Insbesondere wegen des neuen Direktzahlungssystems wuchs der Arbeitsverdienst stärker in der Berg- als in der Tal- und Hügelregion. Im Jahr 2014 betrug die mittlere Rohleistung (monetärer Wert der produzierten Güter und Dienstleistungen inklusive Direktzahlungen und annähernd gleichbedeutend mit dem Umsatz) je Betrieb 289 100 Franken und stieg im Vergleich zum Vorjahr um 16'800 Franken (+6,2 Prozent). Diese Entwicklung ist auf bessere Ergebnisse in der Rindviehhaltung (Milchproduktion) und im Pflanzenbau zurückzuführen. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Direktzahlungen pro Betrieb um 700 Franken (+1,1 Prozent), als Folge des sich fort-setzenden Strukturwandels und des da-mit einhergehenden Wachstums der Betriebe. Die Rohleistung aus der Tierhaltung stieg um 8'300 Franken (+6,4 Prozent). Der Hauptgrund für diesen Zuwachs ist die Ausdehnung der produzierten Milchmenge, die kombiniert mit einem höheren Milchpreis in einer gestiegenen Rohleistung aus Milch und Milchprodukten (+6'600 Franken oder +11,9 Prozent) resultierte. Gleichzeitig stieg im Rindviehbereich die Rohleistung bei den Tieren um +2'700 Franken (+8,2 Prozent). Gründe dafür waren vorwiegend die Erhöhung des durchschnittlichen Milchkuh- und Mutterkuhbestandes pro Betrieb, die gute Nachfrage nach Nutzvieh, insbesondere Milchkühen, und die höheren Preise für Schlachtkühe. Bei den Schweinen hingegen sank die Rohleistung wegen des Überangebotes auf dem Ferkelmarkt und der ab dem Sommer 2014 stark gefallenen Preise für Schlachtschweine um 1'500 Franken (-6,2 Prozent). Die Fremdkosten nahmen gegenüber dem Vorjahr zu (+10 300 Franken oder +4,9 Prozent). Haupttreiber dieses Anstieges waren die Reparaturen sowie Abschreibungen für Gebäude, Maschinen, Geräte und feste Einrichtungen (+4200 Franken oder +7,5 Prozent). Ferner stiegen auch die Personalkosten (+1900 Franken oder +9,7 Prozent), die Kraftfutterkosten für Rindvieh (+1200 Franken oder +8,1 Prozent), die Kosten für Arbeiten durch Dritte sowie für die Maschinenmiete (+930 Franken bzw. +8,4 Prozent). Zur Kostensteigerung trugen zudem die allgemeinen Betriebs-kosten (+690 Franken oder +4,1 Prozent) und die Sachkosten Pflanzenbau (+620 Franken oder +4,7 Prozent) bei. Das Gesamteinkommen eines landwirtschaftlichen Haushaltes setzt sich aus dem landwirtschaftlichen Einkommen und dem ausserlandwirtschaftlichen Einkommen zusammen und steht den Bauernfamilien für den Privatverbrauch und zur Eigenkapitalbildung zur Verfügung. Im Jahr 2014 betrug das ausserlandwirtschaftliche Einkommen je Betrieb im Durchschnitt 26 300 Franken und sank gegenüber dem Vorjahr um 3 Prozent. Das Gesamteinkommen erreichte 94 100 Franken und stieg gegenüber 2013 aufgrund des gestiegenen landwirtschaftlichen Einkommens um 5600 Franken (+6,3 Prozent).
Im Jahr 2014 verbesserte sich die wirtschaftliche Lage in der Landwirtschaft im Vergleich zum Vorjahr deutlich. Mit 67 800 Franken je Betrieb nahm das landwirtschaftliche Einkommen um 10,5 Prozent zu und erreichte im Zehnjahresvergleich einen Höchststand. Diese Entwicklung ist vor allem auf gute Ernten und eine Ausdehnung der produzierten Milchmenge bei gleichzeitig höherem Milchpreis zurückzuführen. Der Arbeitsverdienst pro Vollzeit-Familienarbeitskraft nahm im Vergleich zu 2013 um 12,4 Prozent von 47 000 auf 52 800 Franken zu. Die Einführung des neuen Direktzahlungssystems führte zu einer Umverteilung der Direktzahlungen von der Tal- in die Bergregion. Dies ist der Hauptgrund, warum der Zuwachs des Arbeitsverdienstes in der Bergregion (+17,6 Prozent) stärker als in der Hügel- und Talregion (+12,8 bzw. +10,0 Prozent) ausfiel. Im Jahr 2014 wurden die Referenzbetriebe im Mittel von 1,73 Arbeitskräften (Jahresarbeitseinheiten) bewirtschaftet, davon waren 1,22 familieneigene Arbeitskräfte. Fast ein Drittel (30 Prozent) der Arbeit wurde somit von Angestellten geleistet. Die landwirtschaftliche Nutzfläche betrug durchschnittlich 22,6 Hektaren und der mittlere Tierbestand 27,5 Grossvieheinheiten. Die Betriebe wuchsen gegenüber dem Vorjahr um 0,33 Hektaren (+1,5 Prozent). Der durchschnittliche Tierbestand nahm um 0,9 Grossvieheinheiten (+3,7 Prozent) zu. Die Rohleistung aus der Tierhaltung nahm 2014 um 8300 Franken (+6,4 Prozent) zu. Der Hauptgrund für diese Entwicklung ist die Ausdehnung der produzierten Milchmenge pro Betrieb, die kombiniert mit einem höheren Milchpreis in einer gestiegenen Rohleistung aus Milch und Milchprodukten (+6'600 Franken oder +11,9 Prozent) resultierte. Der Zuwachs der Milchablieferung pro Betrieb ist sowohl dem Strukturwandel als auch der allgemeinen Ausdehnung der Milchproduktion aufgrund der gestiegenen Milchpreise zuzuschreiben. Gleichzeitig stieg beim Rindvieh die Rohleistung Tiere um 2'700 Franken (+8,2 Prozent), vorwiegend aufgrund eines höheren durchschnittlichen Milchkuh- und Mutterkuhbestandes pro Betrieb, der guten Nachfrage nach Nutzvieh, insbesondere nach Milchkühen, und aufgrund der höheren Preise für Schlachtkühe. Zu diesem Ergebnis trugen vor allem die starke Zunahme der Rohleistung bei Milchkühen (+1500 Franken oder +18,0 Prozent) und bei Mutterkühen (+620 Franken oder +9,7 Prozent) bei. Nicht zuletzt dank einer grösseren Nachfrage nach inländischen Geflügelprodukten und der daraus resultierenden Ausdehnung der Produktion konnte die Geflügelhaltung einen Anstieg ihrer Rohleistung (+360 Franken oder +3,9 Prozent) verbuchen. Im Jahr 2014 wurde ein neues Direktzahlungssystem im Rahmen der Agrarpolitik 2014 bis 2017 eingeführt. Dieser Direktzahlungssystemwechsel hatte auf den gesamtschweizerischen Durchschnitt der Direktzahlungen je Betrieb keinen Einfluss. Grund dafür ist, dass das Direktzahlungsbudget 2014 gegenüber 2013 nahezu unverändert blieb. Die Direktzahlungen pro Betrieb stiegen trotzdem um durchschnittlich 700 Franken (+1,1 Prozent). Die Ursache dafür ist der sich fortsetzende Strukturwandel und das damit einhergehende Flächenwachstum der Betriebe. Die durchschnittlich 65'000 Franken Direktzahlungen je Betrieb setzten sich aus den folgenden Direktzahlungskategorien (in der Reihenfolge ihrer relativen Wichtigkeit) zusammen: Versorgungssicherheitsbeiträge (37,3 Prozent Anteil an den gesamten Direktzahlungen), Produktionssystembeiträge (16,1 Prozent), Kulturlandschaftsbeiträge (15,7 Prozent), Biodiversitätsbeiträge (12,3 Prozent), Übergangsbeitrag (10,8 Prozent), Landschaftsqualitätsbeiträge (2,7 Prozent), andere (vorwiegend kantonale) Direktzahlungen (2,3 Prozent), Einzelkulturbeiträge (2,0 Prozent) und Ressourceneffizienzbeiträge (0,8 Prozent). Die Fremdkosten nahmen gegenüber dem Vorjahr um 10'300 Franken (+4,9 Prozent) auf 221'300 Franken pro Betrieb zu (Tabelle 1). Die Sachkosten im Pflanzen-bau stiegen insbesondere aufgrund höherer Hagelversicherungskosten und weiterer verschiedener Kosten im Bereich Pflanzenbau, wie etwa Trocknungskosten, um 620 Franken (+4,7 Prozent). Die Sachkosten Tierhaltung erhöhten sich um 3 Prozent auf 1800 Franken. Dieser Anstieg kann fast vollständig durch die Zunahme der Kraftfutterkosten für Rindvieh (+1'200 Franken oder +8,1 Prozent) und Schweine (+380 Franken oder +4,8 Prozent) erklärt werden. Die höheren Kraftfutterkosten sind vor allem auf die Aufstockung der durchschnittlichen Tierbestände je Betrieb (+3,7 Prozent beim Rindvieh und +8,9 Prozent bei Schweinen) zurückzuführen. Die Sachstrukturkosten verzeichneten einen Anstieg um 6'100 Franken (+6,2 Prozent). Hauptverursacher dieses Anstiegs waren die Reparaturen und Abschreibungen für Gebäude, Maschinen, Geräte und feste Einrichtungen (+4'200 Franken oder +7,5 Prozent). Während die höheren Abschreibungen aus den in den letzten vier Jahren stark gestiegenen Investitionen resultierten, dürfte der Anstieg der Reparaturen auf die gute Konjunktur von 2013 und 2014 und den dadurch gestiegenen finanziellen Spielraum der Betriebe für die Durchführung von Reparaturen zurückzuführen sein. Ferner stiegen die Kosten für Arbeiten durch Dritte und für die Maschinenmiete (+930 Franken oder +8,4 Prozent), was auf eine verstärkte Auslagerung der Maschinenarbeiten hindeutet. Die allgemeinen Betriebskosten verzeichneten, unter anderem aufgrund höherer Kosten für elektrische Energie, eine Zunahme um 690 Franken (+4,1 Prozent). Die Fremdkosten für Arbeit, Boden und Kapital stiegen um +1'800 Franken (+5,4 Prozent). Dieser Anstieg ist dem Zuwachs der Personalkosten (+1900 Franken oder +9,7 Prozent) zuzuschreiben. Der Grund für diesen Zuwachs ist der vermehrte Einsatz von Angestellten auf den Betrieben als Folge des kontinuierlichen betrieblichen Wachstums und der stabilen Anzahl Familienarbeitskräfte. Die Schuldzinsen waren 2014 geringer als im Vorjahr (-190 Franken oder -3,0 Prozent), da der mittlere Zinssatz für Fremdkapital der untersuchten Betriebe um absolut 0,11 Prozentpunkte auf 1,42 Prozent sank. Das mittlere landwirtschaftliche Einkommen betrug 2014 rund 67'800 Franken, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von 10,5 Prozent (6'400 Franken) entspricht (Tabelle 1). Alle drei Regionen konnten vom guten Pflanzenbau- bzw. Milchjahr 2014 profitieren und dadurch ein höheres landwirtschaftliches Einkommen erzielen. Der Einkommensanstieg fiel jedoch in der Bergregion (+15,5 Prozent) stärker aus als in der Hügel- und Talregion (+10,2 Prozent respektive +8,5 Prozent). Zurück-zuführen ist diese Differenz hauptsächlich auf den Wechsel des Direktzahlungssystems und die bereits erwähnte Umverteilung der Direktzahlungen von der Tal- in die Bergregion. Der Arbeitsverdienst ergibt sich aus der Differenz zwischen dem landwirtschaftlichen Einkommen und dem kalkulierten Zinsanspruch für das im Betrieb investierte Eigenkapital. Je Vollzeit-Familienarbeitskraft nahm er gegenüber dem Vorjahr um 12,4 Prozent (+5'800 Franken) zu. Er betrug im Jahr 2014 im Mittel aller Betriebe 52'800 Franken. Der Arbeitsverdienst lag damit nicht nur um 26 Prozent über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre, sondern erreichte auch den höchsten Wert in diesem Zeitraum. Der Arbeitsverdienst stieg etwas stärker als das landwirtschaftliche Einkommen. Dies ist auf die Abnahme des Zinsanspruchs um 19 Prozent (-840 Franken) für das in den Betrieb investierte Eigenkapital zurückzuführen. Diese Abnahme lässt sich durch den Rückgang des Zinssatzes der zehnjährigen Bundesobligationen von 0,94 auf 0,73 Prozent (relativ: -22,3 Prozent) erklären, der für die Verzinsung des Eigenkapitals verwendet wird. Der Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft ist regional sehr unterschiedlich. 2014 betrug er im Durchschnitt in der Talregion 63 600 Franken, in der Hügelregion 51'500 Franken und in der Bergregion 38 200 Franken. Gegenüber 2013 nahm der Arbeitsverdienst in allen drei Regionen zu. Wie beim land-wirtschaftlichen Einkommen und aus den gleichen Gründen war der Anstieg des Arbeitsverdienstes in der Bergregion (+17,6 Prozent) stärker als in der Hügel- und Talregion (+12,8 Prozent, respektive +10,0 Prozent). Dadurch konnte sich das Arbeitsverdienst-Gefälle zwischen diesen drei Region gegenüber 2013 leicht reduzieren. Lag im Jahr 2013 der Arbeitsverdienst pro Familienarbeitskraft in der Bergregion um 28,8 Prozent respektive 43,7 Prozent tiefer als in der Hügel- respektive Talregion, betrug dieser Unterschied 2014 25,7 Prozent respektive 39,9 Prozent. Die Differenzen beim Arbeitsverdienst je Vollzeit-Familienarbeitskraft sind nicht nur zwischen den einzelnen Regionen, sondern auch innerhalb derselben gross. Diese Streuung wird mittels Boxplot dargestellt (Abbildung 2). Bezogen auf alle Referenz-betriebe verzeichneten 25 Prozent der Betriebe im Jahr 2014 einen Arbeitsverdienst über 76'500 Franken (75 Prozent-Grenze). 25 Prozent der Betriebe wiesen einen Arbeitsverdienst von weniger als 25'500 Franken aus (25 Prozent-Grenze).
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