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Biber im Kanton Zürich
Auch dem Biber gefällt es im Kanton Zürich

Der Biber breitet sich im Kanton Zürich weiter aus, wie die neuste Erhebung zeigt. Im nördlichen Kantonsteil scheint das Potenzial für neue Reviere zwar allmählich erschöpft. Doch im Süden des Kantons dürfte sich der einst ausgestorbene Nager in den nächsten Jahren weiter ausbreiten. Als «Baumeister der Natur» gestaltet der Biber wertvolle, artenreiche Lebensräume. Dort, wo es dabei zu Konflikten mit dem Menschen kommt, greift die Biberfachstelle unterstützend ein.

Seit seiner Wiederansiedlung in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts breitet sich der Biber nach und nach wieder entlang der einstmals von ihm bewohnten Gewässer aus - auch im Kanton Zürich. Insbesondere im nördlichen Kantonsteil besiedelten seither sowohl Einzeltiere und als auch ganze Biberfamilien laufend neue Gewässerabschnitte.

Alle drei Jahre lässt die Fischerei- und Jagdverwaltung des Kantons Zürich erheben, wo sich Biber im Kanton angesiedelt haben und in welcher Zahl. Da sich die scheuen Nager kaum je selbst blicken lassen, wertet man ihre Spuren aus. Dafür schreiten freiwillige Helferinnen und Helfer alle relevanten Gewässerabschnitte im Kanton ab, insgesamt über 950 Kilometer. Nun liegen die Resultate des neusten Bibermonitorings vor, das auf Erhebungen aus dem letzten Winter basiert.

Reviere dichter besiedelt

Wie die Spuren zeigten, leben im Kanton Zürich inzwischen knapp 400 Biber, die sich auf gut 100 Reviere verteilen. Während im Norden des Kantons die Anzahl Reviere stabil blieb, nahm sie im Süden zu. Der Biber-Bestand im Kanton hat in den letzten drei Jahren um 29 Prozent zugenommen, die Anzahl Reviere um 22 Prozent. Damit hat die Population stärker zugenommen als in der Vorperiode, die Zunahme der Reviere hat sich gegenüber der letzten Erhebung verlangsamt, wobei deutlich mehr neue Familienreviere entstanden als Einzel- bzw. Paar-Reviere. Die Besiedlungsdichte in den einzelnen Revieren stieg demnach an.

Stadtzürcher Biber als Novum

Wie sich bereits bei der Erhebung 2014 zeigte, dürften im Norden des Kantons die guten Reviere mittlerweile besetzt und das Lebensraumpotenzial für Biber damit allmählich ausgeschöpft sein. Anders im südlichen Kantonsteil. Neue Reviere sind etwa im Einzugsgebiet der Glatt sowie entlang der Reuss, der Limmat und der Töss entstanden. Ganz neu besiedelt wurde die Kempt, die Töss oberhalb von Winterthur sowie der Bolsternbach bei Kollbrunn. Der Biber konnte zudem erstmals auf dem Gebiet der Stadt Zürich nachgewiesen werden. Weiterhin vom Biber unbesetzt bleiben der Zürichsee, die Sihl, die Reppisch, der Pfäffikersee und die Eulach. Zwar fördert der Kanton Zürich die Ausbreitung des Bibers nicht aktiv, eine Besiedelung dieser Gewässer ist in den nächsten Jahren dennoch möglich.

Mit einfachen Mitteln Konflikte minimieren

Wo sich der Biber niederlässt, gestaltet er als emsiger «Baumeister der Natur» die Landschaft aktiv mit. Er schafft dabei ungewöhnlich artenreiche Lebensräume, was ihn zu einem willkommenen Helfer bei der Rückkehr seltener Pflanzen und Tiere macht, so etwa des Eisvogels, der Geburtshelferkröte, der Ringelnatter oder von Wattvögeln und Rallen. Auch Fische werden in vom Biber bewohnten Gewässern zahlreicher.

Zur Schaffung von Transportwegen und um an Nahrung zu kommen fällt der Biber Bäume, staut Bäche und untergräbt zuweilen Strassen und Wege. Das kann zu Konflikten führen. In solchen Fällen hilf die Biberfachstelle des Kantons Zürich, den Biber in die Schranken zu weisen und Schäden zu verhindern. Oft genügen dafür einfache Massnahmen, wie Fachleute der kantonalen Baudirektion heute den Medien in einem Biberrevier demonstrierten.

Quelle: Text Kanton Zürich, Baudirektion, 28. November 2017
Kanton Zürich
Greifensee - Naturstation Silberweide
Biber erobert die Zürcher Limmat zurück.

Über den Winter 2012/2013 hat sich ein Biber in die zürcherische Limmat vorgewagt. Er hält sich oft in den Flussabschnitten auf, die vom naturemade star-Fonds von ewz renaturiert wurden.

Das Limmatufer rund um den Binzerliweiher in Oetwil a.L. wurde 2010 mit Mitteln aus dem naturemade star-Fonds von ewz ökologisch aufgewertet. Zwei Jahre später fühlt sich der Biber hier bereits wohl. Auch in den Geroldswiler Auen lassen sich gefällte Bäume und abgenagte Äste entdecken.

Der vegetarische Nager ist nicht wählerisch, was sein Fressen anbelangt. Im Frühling und Sommer verspeist er saftige Kräuter, Gräser und Blätter. Im Winter aber wird diese Nahrung knapp und der Biber weicht auf Rinden und Knospen aus. Besonders gerne mag er Weichhölzer wie Weiden oder Pappeln. Sind die Äste für ihn unerreichbar, fällt er den Baum kurzerhand. Wegen den hellen Nagespuren am Holz bemerkt man seine Gegenwart im Winter eher als im Sommer. Ansonsten verhält sich das nachtaktive Tier sehr diskret und verschläft den Tag in einem unterirdischen Bau, der nur über einen unter Wasser gelegenen Eingang zugänglich ist. Die Menge der Nagespuren im Winter 2012/13 deutet darauf hin, dass es sich um einen einzelnen Biber handeln könnte, der sich den Limmatabschnitt zwischen dem Chessel Spreitenbach und den Geroldswiler Auen zu eigen gemacht hat.

Quelle: Text ewz, März 2013

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