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Müllmanagementkonzept für den Mount Everest
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Ökotourismusprojekt - Müllmanagementkonzept am Mount Everest

Muttergöttin des Universums, Tchomo Lungma, nennen ihn die Tibeter, Sagarmatha - So hoch, wie kein Vogel fliegen kann, die Nepalesen, und die ganze Welt weiss, dass der Mount Everest, so sein internationaler Name, der höchste Berg auf diesem Globus ist. Schon früh hat er die Sehnsüchte geweckt und Bergsüchtige aus aller Welt magisch angezogen. Seit der Erstbesteigung im Jahr 1953 wuchs der Touristenstrom kontinuierlich.

Die 1976 als Sagarmatha National Park unter Schutz gestellte Region wurde 1979 von der UNESCO als Weltnaturerbe ausgezeichnet und entwickelte sich zu einer attraktiven Tourismusdestination. Der starke Anstieg der Besucherzahl, 2010 waren es über 30 000 Touristen, dazu etwa doppelt so viele lokale Begleiter, hat zu einer erheblichen Belastung der Natur geführt und auch Berge von Müll produziert - im Basislager wie bis hinauf in die Todeszone. Aber auch in den Sherpa Dörfern und in den Lodges auf den Trekkingrouten findet man kaum eine verantwortungsbewusste Entsorgung des Mülls.

Everest Region Lukla Airport (2840 m)

Müllberge in der Region

Trotz lokaler Bemühungen fehlt im Nationalpark bis heute ein funktionierendes Müllmanagement. Manche Expeditionen und Trekkinggruppen werfen ihre Abfälle rücksichtslos in Gletscherspalten, viele Einheimische wissen zu wenig Bescheid darüber, wie sie Müll vermeiden und sachgemäss entsorgen können, die Einhaltung bestehender Vorschriften und Gesetze wird zu wenig kontrolliert. Müllberge sind die Folge. Die Lösung dieser Probleme soll jetzt ein Entwicklungsprojekt bewirken. EcoHimal, die Gesellschaft für Zusammenarbeit Alpen-Himalaya, will in Kooperation mit nepalesischen wie internationalen Partnern das Visit Nepal Year 2011 nutzen, um das Augenmerk auf einen umweltschonenden und den Kriterien der Nachhaltigkeit verpflichteten Tourismus zu lenken.

"Vor zwanzig Jahren haben wir überhaupt nicht darüber nachgedacht, was mit dem Müll geschieht. Wir haben ihn einfach in die nächste Gletscherspalte geworfen, oder verbrannt, allenfalls vergraben. Da sind wir heute schon viel weiter aber noch nicht weit genug. Es fehlt nach wie vor das Wissen über die Zusammenhänge, dass Müll und Fäkalien letztlich die Natur erheblich belasten und auch unsere Gesundheit bedrohen." Zimba Sherpa ist der Präsident der Nepalese Mountaineering Association und setzt sich engagiert für das Projekt ein. 25 000 US-Dollar schiesst der nepalesische Alpenverein diesem internationalen Projekt zu. Das ist sehr viel für nepalesische Verhältnisse, aber viel zu wenig, um diese enorm aufwändige Aktion am Berg und die Implementierung eines dauerhaften Müllmanagements zu finanzieren.

Das Projekt Saving Mount Everest

Das Saving Mount Everest Projekt 2011-2012 (www.savingmounteverest.org) setzt sich als übergeordnetes Ziel die Erhaltung und den Schutz der Biodiversität des Sagarmatha Nationalparks. Die Implementierung eines Müllmanagementkonzeptes leistet dazu einen wesentlichen Beitrag. Angeregt wurde das Projekt von Sherpas, die im Tourismus tätig und sich ihrer Verantwortung bewusst sind. "Unseren Schätzungen zufolge liegen etwa 8-10 Tonnen Müll auf dem Berg, den haben die Expeditionen zurückgelassen. Die Everest Summiteers Association, eine Vereinigung von Sherpas, die auf dem Gipfel standen, hat beschlossen, den Berg vom Müll zu befreien. "Das sind wir ihm schuldig, schliesslich leben wir davon, Touristen auf den Berg zu führen." Wongchu Sherpa betreibt seit Jahren eine Trekkingagentur und verdient gut mit dem Expeditionsgeschäft - wie viele andere Agenturen, die ihre Unterstützung und Mitarbeit für die Reinigungsaktion am Mount Everest und die Umsetzung des Projekts zugesagt haben. Dadurch wird auf die grosse Erfahrung dieser Agenturen aufgebaut- bereits in den vergangenen Jahren wurden immer wieder grosse Mengen an Müll am Mount Everest gesammelt.

Bis zu 300 Helfer werden in einer einzigartigen Aktion im Frühjahr und Herbst 2011 den Berg reinigen, alte Seile, zurückgelassene Sauerstoffflaschen und anderen Expeditionsmüll ins Basislager transportieren. Von dort werden ihn Träger zu den neu errichteten Mülldeponien bringen, wo er sortiert wird und je nach Beschaffenheit zu entscheiden ist, was damit weiter zu geschehen hat.

Apa Sherpa, einer der bekanntesten Everest-Summitteers, ist ein Vertreter dieser Agenturen und stellt mit seinem vorbildlichem Verhalten im Bereich Umweltschutz und Tourismus ein grosses Ideal für die Jugend in der Everest-Region dar.

Das schwedische Unternehmen BIG BAG sponsert die notwendigen Transportsäcke, die wiederum aus Recycling-Material bestehen und über das Projekt hinaus genutzt werden können. Das Salzburger Unternehmen UNTHA, das Müllzerkleinerungsgeräte (Shredder) produziert, stellt zwei solche Geräte zur Verfügung und wird auch die lokalen Mitarbeiter in Betrieb und Wartung der Maschinen schulen. Dies ist ein wichtiger Schritt zu einem zukünftigen Müllmanagement, denn der zerkleinerte und sortierte Müll kann verkauft bzw. einer Wiederverwertung zugeführt werden. Aus geschätzten 210 Tonnen Plastikmüll, 30 Tonnen Metall, einer Tonne Glasflaschen, 2100 Sauerstoffflaschen und 3500 Batterien, die in der gesamten Region auf ihre Entsorgung warten, lässt sich so viel verdienen, dass damit ein Teil des künftigen Mülltransportes finanziert werden kann.

In diesem neuen Müllmanagement wird die lokale Bevölkerung der gesamten Everest-Region eine zentrale Rolle spielen. Es soll eine effiziente Selbstverwaltungsstruktur aufgebaut werden, die langfristig eine saubere Umwelt garantiert. Das Sagarmatha Pollution Control Committee bemüht sich seit Jahren, die Dörfer und die Landschaft des Khumbu sauber zu halten. Mit einem ausgereiften Konzept, das von der Regierung mit den Projektverantwortlichen zu entwickeln und umzusetzen sein wird, sollte dies in Zukunft erheblich wirksamer gelingen.

EcoHimal und seine Partner

EcoHimal (www.ecohimal.org) wird dieses einmalige internationale Grossprojekt koordinieren. Die Gesellschaft verfügt über eine 20jährige Arbeitserfahrung in der Everest Region, hat mit dem Wasserkraftwerk bei Namche Bazar Strom in die Region gebracht, die erste Kanalisation gebaut, etliche Dörfer mit sauberem Trinkwasser versorgt, Klöster renoviert und mit dem Bau des Khumbu Mountain Centre auch zur kulturellen Entwicklung im Weltnaturerbe Sagarmatha Nationalpark einen wesentlichen Beitrag geleistet.

Finanziell unterstützt wird das Projekt von der Swedish Postcode Lottery sowie der Rechtsanwaltskanzlei Hannes Snellman Attorneys Ltd. Die Nepalesische Regierung trägt einen weiteren Teil der Projektkosten und ist vor allem inhaltlich bei der Entwicklung und Umsetzung des Müllmanagementkonzepts der wichtigste Partner. Die UNESCO übernimmt die Patronanz, das Institut für Abfallwirtschaft der Technischen Universität Wien die wissenschaftliche Assistenz und der Österreichische Alpenverein unterstützt das Projekt, um damit seine globale Verpflichtung für die Berge der Welt zu dokumentieren. Sir Chris Bonnington, David Breashears, Jamling Tensing Norgay und Wolfgang Nairz, sowie andere berühmte Everest-Besteiger unterstützen das Projekt als Good Will-Botschafter.

Das Projekt startet jetzt im Frühjahr 2011 mit der grossangelegten Reinigung des Everest und wird im Winter 2012/Frühjahr 2013 mit der Implementierung eines nachhaltigen Konzeptes zur Müllvermeidung und -verwertung im Sagarmatha Nationalpark seinen Abschluss finden. Die Kronjuwele des nepalesischen Tourismus wird heuer noch mehr als sonst im Rampenlicht der Öffentlichkeit stehen. Diesmal aber nicht als "höchstgelegene Mülldeponie" der Welt, sondern mit einer beispielhaften Aktion, die dem Berg seine Würde zurückgeben wird, so wie im tibetischen Buddhismus die Unversehrtheit der Landschaft mit einem Leben im Schutz der Götter verbunden wird.

Nachhaltigen Tourismus fördern

Die gesamten Projektkosten belaufen sich auf rd. 600 000 Euro. Mehr als zwei Drittel der Kosten werden von Sponsoren, Stiftungen und von der Wirtschaft übernommen. Es werden weitere Sponsoren und Partner gesucht, um das Projekt in seinem vollen Umfang durchzuführen und damit die Nachhaltigkeit der Bemühungen garantieren zu können.

Quelle: EcoHimal und Everest Summitteers Association, 2011
Gokyo - Gletscher Gokyo - Gokyo Ri (4790 m)

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Informationen in englischer Sprache und Bilder über die Region
Charikot Everest Region
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Mount Everest (8,848 m) and Lhotse (8,516 m)

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