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«Strategisches Netz 2025»: Schritt um Schritt zum Ziel
380 kV-Höchstspannungsleitung Beznau - Birr mit Erdverkabelung
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Swissgrid - Das Schweizer Stromübertragungsnetz
«Strategisches Netz 2025»
«Strategisches Netz 2025»: Schritt um Schritt zum Ziel

380 kV-Höchstspannungsleitung Beznau - Birr mit Erdverkabelung

2017

380 kV-Leitung Beznau - Birr: Teilverkabelung «Gäbihübel»

Nachdem dem rechtskräftigen Plangenehmigungsentscheid des Bundesamtes für Energie (BFE) im Herbst 2016 beginnt Swissgrid mit den Bauarbeiten der Teilverkabelung «Gäbihübel» sowie die Freileitungsanschlüsse der neuen 380 kV-Leitung Beznau - Birr. Zunächst werden die Kabel- und Leitungsanlagen gemäss den Bestimmungen des öffentlichen Beschaffungsrechts ausgeschrieben. Der Baustart der Übergangsbauwerke ist im vierten Quartal 2017 geplant.

Projekt 380 kV-Leitung Beznau - Birr mit Teilverkabelung «Gäbihübel»

Die bestehende 220 kV-Leitung zwischen Beznau (AG) und Mettlen (LU) stellt einen Engpass im Schweizer Übertragungsnetz dar. Um die Kapazität zu erhöhen, wird diese Leitung durchgängig für eine Spannung von 380 Kilovolt umgebaut. Im Raum Bözberg / Riniken (Gebiet «Gäbihübel») hat das Bundesgericht 2011 verfügt, dass auf einer Länge von rund einem Kilometer eine Teilverkabelung auszuarbeiten ist. Das Projekt besteht aus der 1,3 km langen Kabelstrecke, zwei Übergangsbauwerken (Verbindung zwischen Kabelleitung und Freileitung) sowie den 5,1 km langen Freileitungsanschlüssen zwischen Mast 20 in Rüfenach bis Mast 30 im Krähtal zum Übergangsbauwerk Nord, sowie ab dem Übergangsbauwerk Süd zum Mast 32 in Villnachern bis Mast 37 (237) in Schinznach.

Bauphase wurde eingeleitet

Swissgrid hat ein grosses Interesse, das bewilligte 380 kV-Teilstück so rasch wie möglich zu realisieren. In einem ersten Schritt hat Swissgrid die Beschaffungen der erforderlichen Lieferungen, Dienstleistungen und Bauaufträge gemäss den Bestimmungen des öffentlichen Beschaffungsrechts eingeleitet. Der Zuschlag für die Kabelanlagen ging an Brugg Kabel AG. Mit dem Baustart der Übergangsbauwerke Nord und Süd ist im Herbst/Winter 2017 zu rechnen. Der Bau der Kabelanlagen wird anschliessend in Angriff genommen. Die Bauzeit beträgt rund drei Jahre. Nach der Inbetriebnahme der neuen 380 kV-Leitung wird die bestehende 220 kV-Leitung zurückgebaut.

Auf dem Gebiet der Gemeinde Riniken wird im Pfaffenfirst das Übergangsbauwerk Nord gebaut. Das Übergangsbauwerk dient als Verbindung der Erdkabel mit der Freileitung und hat ungefähr die Grösse eines Eishockeyfeldes.

Für den Betrieb sind in geringem Umfang dauerhaft Rodungen und Niederhaltung im Waldgebiet notwendig. Die Zufahrt für den Bauverkehr zum Übergangsbauwerk Nord erfolgt via die Gemeinde Bözberg. Für die Verlegung des Erdkabels beträgt die Breite des Trassees rund 25 m während der Bauphase. Dieses reduziert sich auf rund 5 m während der Betriebsphase. Die Teilverkabelungsstrecke wird im freien Gelände mit einem Rohrblock in ca. 2 m Tiefe verlegt. Die Unterquerung der SBB-Bahnlinie erfolgt mittels eines Bohrverfahrens.

Information zum Baufortschritt

Die Kommunikation mit der betroffenen Bevölkerung in den anliegenden Gemeinden ist Swissgrid ein wichtiges Anliegen. In regelmässigen Abständen wird Swissgrid die Öffentlichkeit über den Stand der baulichen Massnahmen informieren. Während der Bauphase des Erdkabels wird Swissgrid ein Besucherzentrum in Bözberg einrichten, um der Bevölkerung den Bau der ersten 380 kV-Teilverkabelung der Schweiz sowie das Thema Erdverkabelung näher zu bringen.

Quelle: Text swissgrid, 2. Juni 2017
2020

380 kV-Leitung Beznau - Birr: Das Erdkabel ist unter Strom

Swissgrid nimmt die neue HöchstspannungsleitungBeznau - Birr ein Jahr früher in Betrieb
Swissgrid hat die bestehende Leitung zwischen Beznau und Birr auf eine Spannung von 380 kV ausgebaut. Dabei wurde erstmals ein längeres Teilstück einer Höchstspannungsleitung in die Erde verlegt. Die Leitung wurde von Swissgrid am 19. Mai erfolgreich und ein Jahr früher als geplant in Betrieb genommen.

Die Spannungserhöhung zwischen Beznau (AG) und Mettlen (LU) von 220 auf 380 Kilovolt ist Teil des «Strategischen Netzes 2025» von Swissgrid und sichert die Energieverteilung und die Versorgungssicherheit im Ballungsraum Zürich, in der Zentralschweiz und im Mittelland. Der rund 6,5 Kilometer lange Abschnitt zwischen Rüfenach und Habsburg war das letzte noch nicht ausgebaute Teilstück der Leitung zwischen Beznau und Birr.

Erste erdverkabelte Höchstspannungsleitung unter Strom

Auf dem Abschnitt Beznau - Birr hat Swissgrid am «Gäbihübel» im Raum Bözberg/Riniken zum ersten Mal ein längeres Teilstück einer 380-Kilovolt-Höchstspannungsleitung in den Boden verlegt. An beiden Enden des rund 1,3 Kilometer langen Abschnitts wurden Übergangsbauwerke errichtet, um Erdkabel und Freileitung zu verbinden. Nachdem die Erdkabel bereits im Sommer 2019 in die Kabelrohrblöcke eingezogen wurden, folgte zuletzt noch die Fertigstellung des 5,2 Kilometer langen Freileitungsabschnitts. Dazu wurden 14 neue Masten errichtet und die Leiterseile eingezogen. Nach einer Bauzeit von rund zwei Jahren hat die Netzleitstelle von Swissgrid die neue 380 kV-Leitung am 19. Mai 2020 ans Übertragungsnetz angeschlossen. Durch die erste erdverkabelte Höchstspannungsleitung fliesst seither Strom. Hauptgrund für den Vorsprung auf den Terminplan waren zum einen die erfolgreichen Projekt- und Ausführungsplanungen, zum anderen begünstigte das verhältnismässig warme und trockene Wetter, insbesondere im Winter 2018/19, die Bauarbeiten am Erdkabelabschnitt.

Am «Gäbihübel» wird sichtbar, welche Auswirkungen die Verkabelung eines Abschnitts einer 380 kV-Höchstspannungsleitung auf Landschaftsbild und Umwelt hat und welche Herausforderungen Bau, Betrieb und Instandhaltung mit sich bringen. Deshalb lässt Swissgrid den Bau, die Inbetriebnahme sowie den weiteren Betrieb der erdverkabelten Leitung wissenschaftlich begleiten. Untersucht werden beispielsweise das Temperaturverhalten der Erdkabelleiter in Abhängigkeit von der Stromlast, der Temperaturverlauf im Erdreich über dem Rohrblock und in der weiteren Umgebung sowie die Biodiversität im Boden. Für den Erdkabelabschnitt am «Gäbihübel» mit zwei Übergangsbauwerken fallen Kosten von rund 20,4 Millionen Franken an. Die Kosten für die Erdkabelstrecke der Höchstspannungsleitung Beznau - Birr sind damit über den gesamten Lebenszyklus betrachtet rund 6 Mal höher als für eine Freileitung. In Abhängigkeit von der Technologie und den örtlichen Gegebenheiten sind die Kosten einer Erdverkabelung um einen bestimmten Faktor höher als bei einer Freileitung.

Rückbau der 220 kV-Leitung

Im Mai 2020 startete zwischen Rüfenach und Habsburg der Rückbau der alten 220-Kilovolt-Freileitung. Insgesamt wurden 19 Masten demontiert, was insbesondere die Ortsbilder von Neu-Riniken und Hafen entlastet. Um zu den Masten zu gelangen, mussten teilweise Zufahrtspisten erstellt werden. Anschliessend wurden per Kran die Masten abgebaut und am Boden in kleinere Teile zerlegt. Die Betonfundamente werden zerkleinert, abtransportiert und das Gelände wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Die Rückbauarbeiten der heutigen Leitung dauern voraussichtlich bis Ende 2020.

Erdverkabelung

Im Vergleich zu Freileitungen findet die Erdverkabelung auf höchster Spannungseben in der Schweiz bin anhin kaum Anwendung. Denn eine Umsetzung ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Ausschlaggebend sind hierbei viele Faktoren wie Bodenverhältnisse, Übertragungsleistung oder Trasseelänge. Der Entscheid für ein Erdkabel oder eine Freileitung wird im Sachplanverfahren durch den Bundesrat gefällt. Er ist das Ergebis einer umfassenden Interessenabwägung. Dabei werden neben technischen Aspekten, die Faktoren Raumentwicklung, Umwelt und Wirtschaftlichkeit berücksichtigt. Eine wichtige Rolle spielt dabei seit einigen Jahren eine vom Bundesamt für Energie für jedes Projekt zusammengestellte Begleitgruppe. Sie hat die Aufgabe, die Diskussion zu versachlichen und objektiv nachvollziehbare Entscheide zu ermöglichen.

Quelle: Text swissgrid, 25. Mai 2020
Stromversorgung Übertragungsnetz am Nufenenpass
Swissgrid Unterirdische Kabelverbindung La Bâtiaz - Le Verney 2021
Die Politik bestimmt die Rahmenbedingungen für die Netzentwiclung
Bund Strategie Stromnetze
Multifunktionale Infrastruktur - Bündelung von Infrastrukturen
Projekt Grimseltunnel Bahn und Stromleitung

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