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Kraftwerke in der Schweiz
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Energie Schweiz Wasserkraft - Speicherkraftwerke
A-CH-D Gemeinsame Versorgungsstrategie 2012
A-CH-D Trilaterale Studie zur Zukunft von Pumpspeicherkraftwerken 2014
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Schweiz, Deutschland und Österreich
für den Ausbau von Pumpspeicherkraftwerken

In einer gemeinsamen Initiative wollen die Schweiz, Deutschland und Österreich den Ausbau von Pumpspeicherkraftwerken vorantreiben. Bundesrätin Doris Leuthard, der deutsche Wirtschaftsminister Philipp Rösler und der österreichische Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner haben zu diesem Zweck eine entsprechende Erklärung unterzeichnet. Die Speicherkapazitäten dieser Kraftwerke gelten als zentrales Element der zukünftigen Energiepolitik der drei Länder.

Ausreichende Speicherkapazitäten sind eine Grundvoraussetzung für den weiteren verstärkten Zubau von erneuerbaren Energien. Die derzeit einzige grosstechnisch verfügbare Speichertechnologie ist jene von Pumpspeicherkraftwerken. Dabei wird bei einem Überangebot von Elektrizität Wasser in höhere Lagen gepumpt, das bei einer grossen Nachfrage nach Elektrizität wieder talwärts abgegeben wird und so Strom erzeugt. Die Schweiz, Deutschland und Österreich verfolgen das Ziel, diese Technologie weiter auszubauen und ihr Potenzial besser zu erschliessen.

Bundesrätin Doris Leuthard hielt fest, dass die Schweiz bereits über grosse Kapazitäten im Pumpspeicherbereich verfüge. Aufgrund ihrer Lage und Topografie komme ihr eine wichtige Rolle bei der Integration von erneuerbaren Energien und der grenzüberschreitenden Versorgungssicherheit zu: "Mit Pumpspeicherwerken kann unser Land im Herzen des Kontinents zur Batterie Europas werden."

Der deutsche Wirtschaftsminister Philipp Rösler betonte: "Für den Umbau der Energieversorgung hin zu erneuerbaren Energien brauchen wir auch den Ausbau von Pumpspeicherkapazitäten. Neben der notwendigen Erschliessung der verfügbaren deutschen Potenziale wollen wir hier auch mit unseren Nachbarn zusammenarbeiten. Mit der gemeinsamen Erklärung bereiten wir konkrete Schritte für die länderübergreifende Nutzung vorhandener Speicherkapazitäten und für gemeinsame Aktivitäten zu deren Ausbau vor."

Österreichs Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner erklärte: "Pumpspeicher-Kraftwerke haben als flexible Stromspeicher eine Schlüsselrolle für den weiteren Ökostrom-Ausbau. Durch die bessere Abstimmung mit Deutschland und der Schweiz wollen wir unsere gemeinsamen Kapazitäten effizienter nutzen und neue Potenziale erschliessen. Das erhöht auch die Versorgungssicherheit mit Energie. Auf Basis der gemeinsamen Erklärungen können wir die Positionierung Österreichs als Energiedrehscheibe und 'grüne Batterie' im Herzen Europas weiter stärken."

Quelle: Text Generalsekretariat UVEK, Mai 2012

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Trilaterale Studie zur Zukunft von Pumpspeicherkraftwerken
in der Schweiz, Österreich und Deutschland

Deutschland, Österreich und die Schweiz haben im April 2012 in ihrer "Erklärung zu gemeinsamen Initiativen für den Ausbau von Pumpspeicherkraftwerken" festgestellt, dass die verstärkte Nutzung der erneuerbaren Energien das europäische Stromversorgungssystem vor grosse technische Herausforderungen stellt. Langfristig ist dafür ein Ausbau von Speicherkapazitäten unabdingbar. Nun legen die Ministerien der drei Länder eine trilaterale Studie vor, die sich mit den Potenzialen und wirtschaftlichen Aussichten der Pumpspeicherkraftwerke befasst.

Die trilaterale Studie besteht aus drei Teilstudien und einem zusammenfassenden Bericht:

Teilstudie a: Bewertung des Beitrags von Speichern und Pumpspeichern

Die vom Institut für Elektrische Anlagen und Energiewirtschaft (IAEW) der RWTH Aachen durchgeführte Teilstudie untersucht die systemischen Aspekte des Pumpspeichereinsatzes in Deutschland, Österreich und der Schweiz und bewertet den Beitrag von Pumpspeicherkraftwerken für die Markt- und Netzintegration erneuerbarer Energien in verschiedenen mittelfristigen (Referenzjahr 2022) und langfristigen Szenarien (Referenzzeitraum 2032-2035).

Teilstudie b: Ökonomische Untersuchungsgegenstände

Die von der Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik (WIP) der TU Berlin in Zusammenarbeit mit dem IAEW der RWTH Aachen verfasste Teilstudie geht der Frage nach, wie sich die Situation von Pumpspeicherkraftwerken in den nächsten zwei Jahrzehnten aus einer Deckungsbeitragsperspektive darstellt und welche Entwicklungsaussichten bestehen.

Teilstudie c: Rechtliche Aspekte

Das von Görg Partnerschaft von Rechtsanwälten mbB erstellte Rechtsgutachten gliedert sich in eine Bestandsaufnahme des Rechtsrahmens in Deutschland, Österreich und der Schweiz und eine Untersuchung der rechtlichen Vorgaben zur grenzüberschreitenden Vermarktung von Strom aus Pumpspeicherkraftwerken.

Zusammenfassender Bericht: Pumpspeicher im trilateralen Umfeld Deutschland, Österreich und Schweiz

Das Bundesamt für Energie (BFE) beauftragte in Absprache mit den entsprechenden Ministerien in Deutschland und Österreich das Energy Science Center (ESC) der ETH Zürich mit der Erstellung eines Berichts, der die drei Teilstudien zusammenfasst. Der Bericht des ESC diskutiert und bewertet die Resultate aus wissenschaftlicher Sicht.

Wichtigste Ergebnisse

Das Investitionsumfeld hat sich auf Grund der jüngsten Entwicklungen im europäischen Stromverbund derart entwickelt, dass Neuinvestitionen in Pumpspeicherkraftwerke heute nur schwierig zu begründen sind. Dennoch ist es offensichtlich, dass Pumpspeicherkraftwerke insbesondere langfristig für ein funktionierendes Gesamtsystem von grosser Bedeutung sein können.

Die zukünftige Bedeutung der Pumpspeicherkraftwerke hängt davon ab, wie sich das Energiesystem in Europa als gesamtes entwickelt. Hier sind noch viele Fragen offen (siehe unten). Die Regierungen der Länder müssen abklären, welche politischen bzw. regulatorischen Instrumente geeignet sind, um die Sicherheit der Stromversorgung auch langfristig gewährleisten zu können. Dabei genügt die nationale Sichtweise nicht, sondern es muss der internationale Kontext betrachtet werden. Eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist sinnvoll, um Ineffizienzen rein nationaler Lösungen zu vermeiden. Eine Harmonisierung der Rahmenbedingungen der involvierten Ländern ist anzustreben (z.B. bei den Netzentgelten), um Marktverzerrungen möglichst zu verhindern und die grenzüberschreitenden Bewirtschaftungsmöglichkeiten zu erweitern.

Der ESC-Bericht identifiziert folgende Bereiche, die vertieft zu diskutieren sind:

Rolle des Marktes: Es stellt sich die Frage, ob und wie das heutige Marktsystem im Hinblick auf den weiteren Ausbau von dargebotsabhängiger Produktion (vorwiegend Sonnen- und
Windenergie) weiter entwickelt werden kann unter Berücksichtigung der systemtechnisch relevanten Eigenschaften von Energiespeichersystemen.

Versorgungseinheit: Zu diskutieren ist, wie eine bedarfsgerechte und finanzierbare Versorgungssicherheit in einem zukünftigen System gewährleistet werden kann. Dabei ist sicherzustellen, dass alle der Sicherheit dienlichen Systeme, so auch die Pumpspeicherkraftwerke, ihre Wirkung voll entfalten können.

Netzausbau: Der effiziente Einsatz bestehender und zukünftiger Pumpspeicherkraftwerke hängt stark von den verfügbaren Transportkapazitäten auf dem Übertragungsnetz ab. So sollte die Planung des Ausbaus des Übertragungsnetzes und der Pumpspeicherkraftwerke koordiniert erfolgen.

Systemdienstleistungen: Pumpspeicherkraftwerke spielen eine wichtige Rolle in der Bereitstellung von systemrelevanten Dienstleistungen. Zu diskutieren ist, welche Rolle sie bei netzdienlichen Aufgaben übernehmen könnten, z.B. durch die Erhöhung der N-1-Sicherheit in spezifischen Situationen des Netzbetriebs.

Quelle: Text Bundesamt für Energie BFE, August 2014

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Trilaterale Studie zur Zukunft von Pumpspeicherkraftwerken
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Pumpspeicherkraftwerke Pumpspeicherkraftwerke Pumpspeicherkraftwerke
Öekonomische Untersuchungsgegenstände Bewertung des Beitrags von Speichern und Pumpspeichern

Pumpspeicher im trilateralen Umfeld Deutschland, Österreich und Schweiz
Zusammenfassender Bericht

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Potentiale zur Erzielung von Deckungsbeiträgen für Pumpspeicherkraftwerke in der Schweiz, Österreich und Deutschland – Teilstudie b (ökonomische Untersuchungsgegenstände)", Technische Universität Berlin, in Zusammenarbeit mit dem IAEW der RWTH Aachen Bewertung des Beitrags von Speichern und Pumpspeichern in der Schweiz, Österreich und Deutschland zur elektrischen Energieversorgung – Teilstudie a (technische Untersuchungsgegenstände), RWTH Aache Pumpspeicher im trilateralen Umfeld Deutschland, Österreich und Schweiz, Bericht erstellt auf Basis dreier wissenschaftlicher Studien zur"Bewertung des Beitrags von Pumpspeichern in der Schweiz, Österreich und Deutschland zur elektrischen Energieversorgung, Energy Science Center (ESC), ETH Zürich, 2014
Quelle:
Bundesamt für Energie (BfE)
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Bundesamt für Energie (BfE)
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Bundesamt für Energie (BfE)

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